Gothicmetal mit weiblichen Vocals sowie finsteren Growls…wie viele Punkte auf der Originalitätsskala das wohl gibt? Richtig, Sympathie können die vier Newcomer damit nicht wirklich verbuchen, zu oft schon war dies das Grundrezept für strunzlangweilige, kitschige Schmalzmonster. Diese Befürchtung bewahrheitet sich auf „Calm the Seas“ zum Glück nicht, doch ein eigenes Gesicht können MANDRAKE dennoch nicht gewinnen. Zu konventionell sind die Zutaten, zu bieder ist das Songwriting, als dass an und für sich ordentliche Songs wie „Shine“ oder „Essential Trifles“ zu herausragenden, spannenden Höhepunkten werden könnten. Sängerin Birgit versucht sich zwar mit ausgiebigen Melodiebögen aus der Engelchen-Ecke zu manövrieren, doch fehlt ihr noch ein wenig die Souveränität, um als Frontfrau stimmlich an die Sängerinnen von Acts wie TRISTANIA oder den Labelmates THE BLUE SEASON heranzureichen. Hinzu kommt, dass die Produktion einiges an Dynamik verschenkt, hier wäre es möglich gewesen, den Songs weitaus mehr Wucht und Energie zu verleihen. So bleibt „Calm the Seas“ trotz erkennbarem gutem Willen aller Beteiligten lediglich Durchschnittsware. Bleibt abzuwarten, ob im Laufe der Zeit der Reifungsprozess aus MANDRAKE eine schillerndere Band werden lässt, als sie es bislang ist. Vergleichbare Alben gibt es einfach schon zu viele, so dass MANDRAKE nicht umhin kommen, sich Epigonentum vorwerfen lassen zu müssen.
Spielzeit: 53:49 Min.
Line-Up:
Birgit Lau – Gesang
Lutz De Putter – Gesang, Gitarre
Jörg Uken – Schlagzeug, Keyboards
Garvin Bösch – Bass
Produziert von Jörk Uken, Lutz De Putter
Label: Greyfall/Soulfood
Homepage: http://www.mandrake.de
Tracklist:
Soaked through the Sunlight
Shine
The Reason If Not far to Seek
Entwine
Memorabilia
Essential Trifles
Insomnia
Dronning Maud Land
Blue Hours Decade
Distant Shores
Drifting apart