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LIK: Necro

Wer in den 1990er Jahren dabei war, wird „Necro“ lieben. Wer ein absolut authentisches, ungekünsteltes und deshalb noch immer relevantes Schweden-Death-Metal-Album sucht, auch. 

Von wegen Leiche und Tod: LIK zeigen auch mit ihrem mittlerweile vierten Album „Necro“, wie lebendig der schwedische Death Metal aus dem 90er Jahren auch heute noch ist.

Fast fünf Jahre liegen zwischen dem letzten LIK-Album „Misanthropic Breed“ und „Necro“ –  und doch gehen die Alben nahtlos ineinander über. LIK sind quasi untot, frisch, jung und spritzig wie eh und je und mindestens so stürmisch wie die großen schwedischen Bands damals im vergangenen Jahrtausend. LIK sind Herrscher über Zeit und Raum, plötzlich ist es wieder 1990, plötzlich ist Musik wieder wahnsinnig spannend, plötzlich schwappt da aus Schweden etwas ganz Außergewöhnliches herüber. LIK öffnen eine Kiste mit Erinnerungen – die guten, wie ich „Left Hand Path“ blind gekauft habe, weil ich das Cover sooooo toll fand, die nicht so guten, wie ich das erste Mal an einem Bier nippte (schmeckte damals schrecklich).

So lebendig wie auf „Necro“ ist die Vergangenheit selten

ENTOMBED, NIHILIST, DISMEMBER (natürlich inklusive IRON MAIDEN-Gitarrenleads), aber auch ein bisschen AUTOPSY („Rotten Inferno“): Auf „Necro“ bedienen sich LIK derselben Vorbilder wie auf den Vorgängeralben  „Mass Funeral Evocation“ (2015), „Carnage“ (2018) und „Misanthropic Breed“ (2020) und sind  – im Gegensatz zu manchem der Musiker, die sie inspiriert haben – einfach verdammt gut gealtert.

Unwiderstehlicher Groove („Worm Inside“), schleppende Rhythmen („Morgue Rat“), mitreißendes Geschepper („Shred Into Pieces“), überraschend melodische Momente („Fields Of Death“): All das wird zusammengehalten von überragendem Songwriting und einem wunderbar authentischen MH2-Sound von Produzent Lawrence Mackrory, der das Album mit der Band live im Necromorbus Studio aufgenommen hat.

LIK sind absolut authentisch und deshalb auch heute relevant

Einziger Kritikpunkt: Ich vermisse auf  „Necro“ einen Übersong wie „Morbid Fascination“ oder „Dr. Duschanka“. Wobei, „Fields Of Death“ hat großes Potenzial und kommt dicht dran. LIK arbeiten weiter beständig an einem Revival des schwedischen Death Metal – und wer weiß, vielleicht ist das ja gar nicht mehr weit entfernt. Schließlich trägt man heute auch wieder hochgezogene Sportsocken. Für alle jungen Menschen: Die Tennissocken ÜBER die Stretchjeans zu ziehen, war schon vor mehr als 30 Jahren angesagt.

Wer damals dabei war, wird „Necro“ lieben. Wer ein absolut authentisches, ungekünsteltes und deshalb noch immer relevantes Schweden-Death-Metal-Album sucht, auch.

Wertung: Die vier Potis des HM2 sind fast bis zum Anschlag aufgedreht.

VÖ: 18. April 2025

Label: Metal Blade

LIK „Necro“ Cover & Tracklist

01. Deceased (Video bei YouTube)
02. War Praise (Video bei YouTube)
03. They
04. Worms Inside
05. Morgue Rat (Video bei YouTube)
06. Shred into Pieces
07. In Ruins
08. The Stockholm Massacre
09. Fields of Death
10. Rotten Inferno

LIK Line-up:
Tomas Åkvik – vocals, guitar
Niklas „Nille“ Sandin – guitar
Chris Barkensjö – drums
Joakim Antman – bass

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