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LATE NIGHT VENTURE: Subcosmos

„Eigentlich klingen diese Bands doch alle gleich“, wurde uns letztens erklärt, als gerade „Subcosmos“ im Hintergrund lief. Und wenn wir ehrlich sind, steckt schon ein bisschen Wahrheit in der Aussage. Letzten Endes sind doch alle modernen Post Metal-Bands in irgendeiner Weise von NEUROSIS, ISIS oder CULT OF LUNA beeinflusst. Besonders die Handschrift Letzterer erkennen wir bei LATE NIGHT VENTURE.

Die Dänen lassen die Riffs ebenso mächtig erklingen wie die schwedischen Vorreiter, weben dann in „Far From The Light“ plötzlich ein federleichtes, bisweilen sogar verspieltes Gitarrenlead ein und schmettern uns dann doch mit brachialen Screams nieder. Das Ganze betten LATE NIGHT VENTURE auf sphärische Synthesizer, die meist dezent untermalend sind, aber auch eindringlich und unbequem werden können.

LATE NIGHT VENTURE bleiben immer roh und ungestriegelt

Innovativ oder ausgefallen ist „Subcosmos“ also nie, wenngleich das Material innerhalb seiner Genregrenzen durchaus mit Abwechslung besticht. In „2630“ durchbrechen aufrüttelnde Synthesizer die zäh schleppenden Strophen, wo die tief gesprochenen Vocals eine unheilschwangere Atmosphäre heraufbeschwören. „Bloodline“ begibt sich in ähnliches Fahrwasser, während das fast durchgehend instrumentale „Desolate Shelter“ zur Halbzeit mit seinen humorlosen Gitarren so zäh und unaufhaltsam nach vorne kriecht, als hätten THE OCEAN und CULT OF LUNA ein garstiges Kind gezeugt.

Dass wir uns dennoch nicht an fehlenden Impulsen stören, liegt vornehmlich an zwei Faktoren: Zum einen ist das Material auf „Subcosmos“ von Anfang bis Ende schlüssig und stimmig arrangiert, die düstere Grundstimmung also meist zum Schneiden dicht; zum anderen bleiben LATE NIGHT VENTURE in ihrem Ansatz roh und ungestriegelt.

“Subcosmos” ist ein lebendiges Album

Wir können etwa im walzenden Schlussakt „No Burning Ground“ deutlich hören, dass das Quintett ihr Album im Studio live eingespielt hat. „Subcosmos“ mag kalt und unnahbar sein – es ist aber auch ein organisches und lebendiges Album, aus dessen Griff wir uns nur schwer lösen können. Und solange das der Fall ist, können LATE NIGHT VENTURE wegen uns gerne weiterhin ein bisschen zu sehr wie CULT OF LUNA uns Konsorten klingen.

Veröffentlichungstermin: 1.11.2019

Spielzeit: 48:22

Line-Up:

Søren Hartvig – Gitarre, Gesang
Michael Falk – Gitarre, Gesang
Jonas Qvesel – Synthesizer
Jens Back – Bass
Peter Falk – Drums

Produziert von Lasse Ballade

Label: Virkelighedsfjern / Czar Of Crickets Productions

Homepage: http://www.latenightventure.com/
Facebook: https://www.facebook.com/latenightventure/

LATE NIGHT VENTURE “Subcosmos” Tracklist

01. Far From The Light
02. Bloodline (Video bei YouTube)
03. 2630
04. Desolate Shelter
05. Subcosmos (Video bei YouTube)
06. No One Fought You
07. No Burning Ground

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