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ISACAARUM: Shibari Kata and Other Practices

Schlechter Geschmack für die Perversen. Aber trotzdem ziemlich spaßig.

Ganz klar, die perversen Tschechen ISACAARUM sind eine der Bands, über die man sich gerne streiten kann. Einerseits gehören sie ganz klar zu den Bands, die in Sachen Fäkalien, Pornographie und Frauenfeindlichkeit zu den ganz krassen Hardlinern gehören. Gerade textlich nehmen die fünf Herren kein Blatt vor den Mund, ob es immer ernst gemeint ist, was sie da von sich geben, man möchte es bezweifeln.

Fast schon stilvoll ist hingegen die Aufmachung des neuesten Prügelergusses: Die Bandmitglieder portraitiert, witzig auf verstümmelt geschminkt, alles in schwarz, mit schön leserlicher Schrift. Unter der CD versteckt malt eine nackte Dame mit Gasmaske ausgestattet ein braunes Bild auf eine Leinwand. Aus dem im Titel angegebenen Shibari Kata bin ich aber noch nicht ganz schlau geworden. Auf jeden Fall will ich meine linke Gehirnhälfte verlieren, wenn es nichts mit Fesseln zu tun hat. Apropos fesselnd, kommen wir endlich zur Musik auf Shibari Kata and Other Practices. Die ist nämlich besser als erwartet und fesselt teilweise geradezu. Ihr Mix aus CANNIBAL CORPSE, direktem dreckigen Grind und leichten Stoner Rock-Einflüssen geht auf, zumindest schleicht sich nur über kurze Strecken Langeweile ein.

ISACAARUM sollten künftig langgezogene Blast Beat-Orgien wegfallen lassen, zumal hier auch beim Drumming die Defizite liegen und sie ansonsten eher austauschbar und öde klingen. Was jedoch arschcool kommt, sind die dreckigen Uptempo-Passagen, die von tödlich anvisierten Riffs dominiert werden und in denen beeindruckend massiv gekreischt und gebrüllt wird, was das Zeug hält. Zum Glück ist das Album kompakt und die Songs schön kurz, so dass einem die Perversionen der fünf Freaks nicht so schnell auf den Geist gehen. Jigmasterpiss, Buttsuck, Clitblaster und Blow Job Time pt. 2 sind kleine Hits, die den perversesten Metallern bestimmt gut munden werden. Zum Glück besteht keiner der Titel aus purem Gebolze, so dass überall auch die coolen Stellen vorkommen.

ISACAARUM bieten auf ihrem neuesten Streich also wieder ein Album für Freaks und lassen musikalisch und textlich keine Perversion aus. Zwar ist man nach dem fünften Durchlauf wirklich froh, wenn endgültig Ruhe ist, aber für zwischendurch ist Shibari Kata and Other Practices eine spaßige Angelegenheit. Zumindest für Zeitgenossen, die nicht wirklich zart besaitet sind. In der Schwemme an Veröffentlichungen ist es aber auch kein Verbrechen, wenn man über dieses Album hinwegsieht.

Veröffentlichungstermin: 7. Juli 2005

Spielzeit: 33:09 Min.

Line-Up:
Chymus – Vocals

J.C. – Guitar

Bambus – Guitar, Backing Vocals

Jimmy – Bass, Backing Vocals

Monthy – Drums

Label: Obscene Productions

Homepage: http://isacaarum.wz.cz/

Tracklist:
1. Spermivore

2. Jigmasterpiss

3. Buttsuck

4. Hermaphrodite Anal Express

5. Clitblaster

6. Pussy Off-Road

7. Homo Erected

8. Shit Paintress

9. Bukakke Bitchbombers

10. Perineum Battlefield

11. Blow Job Time pt. 2

12. Cummageddon Final Cuntdown

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