IMPELLITTERI: Pedal To The Metal

Für "Die Hard"-IMPELLITTERI-Fans könnte das Album aufgrund seiner etwas moderneren Ausrichtung vielleicht eine "Weder-Fisch-noch-Fleisch"-Angelegenheit sein.

Während Chris Impellitteri im fernen Japan über einen beinahe gottgleichen Status verfügt, ist sein Bekanntheitsgrad in der restlichen Welt eher gering, was sicherlich und hauptsächlich daran liegen dürfte, dass sich Herr Impellitteri livetechnisch hierzulande bisher mehr als nur rar machte.

An der Qualität seiner zahlreichen Scheiben (die Debüt-EP erschien bereits 1987) kann es bzgl. des Nicht-Durchbruchs auf jeden Fall nicht gelegen haben, denn diese waren meistens mindestens gutklassig.

Auch das neue, ich glaube achte reguläre Studio-Album, das mit einem Artwork von IRON MAIDEN-Chefzeichner Derek Riggs versehen wurde, kann überzeugen.

Zusammen mit seinen alten Mitstreitern James Amelio Pulli (Bass), Edward Harris Roth (Keyboard) und Drummer Glen Sobel hat der Namensgeber zehn Songs eingespielt, die er nicht nur im Alleingang geschrieben, sondern auch produziert hat. Eingesungen wurden diese von Neuzugang Curtis Skelton, der auch für den Löwenanteil der Texte verantwortlich war und seine Sache dank seiner variablen Stimme (die oft eher zu einer reinen Nu Metal-Band passen würde) wirklich gut macht, auch wenn die Fußstapfen seiner Vorgänger ROB ROCK und GRAHAM BONNET noch ein, zwei Nümmerchen zu groß sind (bin aber gespannt, wie er nach zwei oder drei weiteren Scheiben klingen wird).

Musikalisch hat sich – und das dürfte niemanden überraschen – nicht wirklich etwas verändert, auch wenn ich das Gefühl habe, dass die Band im Jahre 2005 etwas härter agiert und der Power Metal ein ums andere Mal die Grenze zum Modern Metal überschreitet.

Dankenswerterweise übertreibt der Chef sein Gegniedel und Gefiedel nicht, sondern stellt sich und sein in allen sechssaitigen Bereichen famoses Spiel trotz einiger weniger wie kurzer Solo-Eskapaden voll und ganz in den Dienste der Mannschaft bzw. des jeweiligen Songs.

Zwar kann ich mit der HipHop/Rap-Verarsche (???) Punk eher wenig bis gar nichts anfangen, aber ein Song wie dieser bleibt glücklicherweise die absolute Ausnahme, denn meistens gibt es knackige und gitarrenlastige Songs, die aber auch fast immer über einen gewissen Ohrwurmcharakter verfügen.

Hier und da kommt auch die etwas getragenere Seite zur Geltung, aber meistens geht es im flotten Uptempo zur Sache und immer dann erinnert das Songmaterial (das mit einer Spieldauer von knapp 37 Minuten erschreckend kurz ausgefallen ist) stilistisch oft an eine Band wie ANNIHILATOR.

Andererseits gibt es jedoch auch Passagen, die mich musikalisch und gesanglich an ZAKK WYLDE und seine BLACK LABEL SOCIETY denken ließen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Fans des eher traditionellen Power Metal-Genres dürften diese Scheibe mögen, aber auch die Anhänger eher moderner Klänge sollten sich mit Pedal To The Metal durchaus anfreunden können.

Für Die Hard-IMPELLITTERI-Fans hingegen könnte das Album aufgrund seiner etwas moderneren Ausrichtung vielleicht eine Weder-Fisch-noch-Fleisch-Angelegenheit sein.

Veröffentlichungstermin: 28.02.2005

Spielzeit: 36:38 Min.

Line-Up:
Chris Impellitteri – Guitar

James Amelio Pulli – Bass

Edward Harris Roth – Keyboard

Curtis Skelton – Vocals

Glen Sobel – Drums

Produziert von Chris Impellitteri
Label: Steamhammer / SPV

Homepage: http://www.rapture.net/impellitteri

Tracklist:
01. The Iceman Cometh

02. The Kingdom of Titus (Tribute)

03. Dance With The Devil

04. Hurricane

05. Crushing Daze

06. Destruction

07. Judgement Day

08. Punk

09. Propaganda Mind

10. The Writing´s On The Wall

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