Selten weist ein (auch noch derart klischeehaftes) Coverartwork so klar den Weg für eine Veröffentlichung: die USS IMPELLITTERI hat den Hafen verlassen und feuert aus allen Rohren. Sechs Jahre nach „The Nature Of The Beast“ lassen die vier Amis es auf ihrer inzwischen dritten Veröffentlichung bei Frontiers Records richtig krachen. Ballade? Braucht man nicht. Mid Tempo? Unnötiger Firlefanz. Den Fuß mal vom Gas nehmen? Vielleicht beim nächsten Mal!
IMPELLITTERI feuern aus allen Rohren
Und so ergibt sich wieder ein Mix aus heftigen Power Drums, soliden Bass Linien, Rob Rocks charakteristischem Gesang und den Shred Attacken des Namensgebers.
Von Chris Impellitteri selbst produziert und von Jacob Hansen gewohnt klar und transparent gemixt und gemastert ballert das Album über die gebotenen gut 43 Minuten fast ohne Ruhepause mit richtig Druck. Trotzdem sind die mannigfaltigen technischen Kabinettstückchen alle sehr gut heraus zu hören. Impellitteris Gitarrenarbeit ist wieder mal nicht von dieser Welt, unterscheidet sich aber durch einen viel songdienlicheren Approach und eine starke Rhythmusarbeit stark von Egomanen wie Herrn MALMSTEEN.
43 Minuten Power Metal ohne Ruhepause
Wie ROB ROCK es mit 65 Jahren schafft, noch so zu singen ist allerdings etwas rätselhaft. Natürlich erreicht er nicht mehr diese schwindelerregenden Höhen wie zu Zeiten von „Warrior“ oder „Forever“, trotzdem lässt er mit seinen Fähigkeiten wirklich staunen. Was man ihm allerdings ankreiden muss, sind die zum Teil schon fast lächerlichen Texte, bei denen alles mit Tools aus der Klischeewerkzeugkiste der Achtziger zusammengeschraubt wird.
Was das Album deutlich besser macht als seinen Vorgänger aus dem Jahr 2018 ist die Rhythmussektion. Hatte damals mit John Dette ein auch nicht gerade Unbekannter die Felle brutal, aber eindimensional verdroschen, legt Ex-SLAYER/ TESTAMENT Mann Paul Bostaph die Latte ein ganzes Stück höher. Er spielt sehr sehr heavy, sehr schnell, aber trotzdem variabel und ergänzt sich mit James Pulli (inzwischen auch schon seit 1990 in der Band) zu einem perfekten Gespann.
Shred’s Not Dead
An Meilensteine der eigenen Karriere wie „Stand In Line“, „System X“ oder „Crunch“ kommt man zwar nicht heran, „War Machine“ ist aber insgesamt ein hochklassiges Power Metal Album mit starkem Gesang, technisch hochwertiger Instrumentalarbeit und einer fetten Produktion. Das Einzige, was etwas stört, sind die infantilen Texte und die zwar eingängigen, aber auch sehr repetitiven Refrains.
Veröffentlichungstermin: 08.11.2024
Spielzeit: 43:08 Min.
Line-Up:
Chris Impellitteri : Lead Guitarist
Rob Rock : Vocalist
James Pulli : Bassist
Paul Bostaph: Drummer
Produziert von Chris Impellitteri
Label: Frontiers Records
IMPELLITTERI “War Machine” Tracklist
1 War Machine
2 Out Of My Mind (Heavy Metal) (Video bei YouTube)
3 Superkingdom
4 Wrathchild (Video bei YouTube)
5 What Lies Beneath
6 Hell On Earth
7 Power Grab (Video bei YouTube)
8 Beware The Hunter
9 Light It Up
10 Gone Insane
11 Just Another Day