IMPELLITTERI: Wicked Maiden

Was bleibt? Ein solides Melodic Heavy oder Power Metal Album mit großartigem Gesang und chromglänzender Instrumentalarbeit, eine fette Produktion, eine schöne CD-Aufmachung und Refrains, die zwar sehr eingängig sind, aber ein wenig zu oft wiederholt werden.

Ich kann mich noch ziemlich gut an IMPELLITTERIs Stand In Line-Album aus dem Jahr 1988 erinnern, für das ich als chronisch pleite seiender Schüler die letzte Kohle zusammen gekratzt hatte. Auf diesem Hammer-Album hatte Graham Bonnet seinen Vorgänger (und Nachfolger) Rob Rock abgelöst und IMPELLITTERI konnten sich auch Dank des großen Namens in der Welt des gemäßigten Heavy Metals etablieren. In Japan sogar noch eindrucksvoller als in Europa und den USA, verkaufte sich das Duo ROCK/IMPELLITTERI im Land der aufgehenden Sonne wie geschnitten Brot (weltweit inzwischen über 1 Million Alben). Für mich war eine langjährige Fanbeziehung geboren, aber auch objektiv betrachtet lieferten Chris und seine wechselnden Besetzungen in der Folge bis zum 2002er System X (auf dem Bonnet dann mal wieder Rock ersetzen durfte) immer höchstklassige Outputs ab. Nachdem das 2005er Machwerk Pedal To The Metal mit Neu-Sänger Curtis Skelton dann sowohl musikalisch als auch kommerziell böse floppte, holte der amerikanische Gitarrenwizard ROB ROCK zurück, ließ das Album von Studio-Legende George Marino mastern und mit einem schönen Artwork verzieren. So weit so gut, bei der Vorankündigung einer erneuten Zusammenarbeit zwischen Chris und Rob lief allen Fans das Wasser im Munde zusammen – kann das neue Album halten, was sich alle davon versprechen? In Kurzform: nein! Zwar wird eine solche Besetzung es wohl nicht fertig bringen, ein wirklich schlechtes Album zu fabrizieren, insgesamt klingt Wicked Maiden aber wie ein Recycling gebrauchter Riffs und verworfener Refrains aus der Vergangenheit. Es gibt zwar einige eingängige Hämmer zu bewundern (den Titelsong, Last Of A Dying Breed, The Vision oder das rhythmisch schön verschachtelte Holyman), viel gutklassige, eher solide Kost (Weapon Of Mass Distortion, Garden Of Eden, Eyes Of An Angel) aber leider auch zwei völlig unterdurchschnittliche, ja ärgerliche Ausfälle. Tracks wie High School Revolution (mit einem selten dämlichen Text und extrem ausgelutschten Riff ausgestattet) oder der Abschlusslangweiler The Battle Rages On hätten es bei der letzten Kooperation der beiden (Crunch aus dem Jahr 2000) wohl nicht aufs Silikon geschafft. Insgesamt bin ich als Fan etwas enttäuscht, bei dem Versuch einer möglichst objektiven Beurteilung bleibt ein solides Melodic Heavy oder Power Metal Album mit großartigem Gesang und chromglänzender Instrumentalarbeit, eine fette Produktion, eine schöne CD-Aufmachung und Refrains, die zwar sehr eingängig sind, aber ein wenig zu oft wiederholt werden.

Veröffentlichungstermin: 24.04.2009

Spielzeit: 43:19 Min.

Line-Up:
Rob Rock – Vocals
Chris Impellitteri – Guitar
James Amelio Pulli – Bass
Brandon Wild – Drums

Produziert von Chris Impellitteri
Label: Metal Heaven

Homepage: http://www.myspace.com/impellitteriofficialsite

Tracklist:
1. Wicked Maiden
2. Last Of A Dying Breed
3. Weapon Of Mass Distortion
4. Garden Of Eden
5. The Vision
6. Eyes Of An Angel
7. High School Revolution
8. Wonderful Life
9. Holyman
10. The Battle Rages On

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