ILLDISPOSED: The Prestige

Nach dem zerfahrenen Vorgänger melden sich ILLDISPOSED mit dem zurück was sie am besten können: Grooven, grooven, grooven. Unnötiger Ballast wurde über Bord geworfen, das Ergebnis kann sich hören lassen, auch wenn das Niveau der Hit-Sammlung "1-800 Vindication" nicht erreicht wird.

Nach dem überragenden 1-800 Vindication hätten ILLDISPOSED sicher die nächste große Nummer in Sachen moderner Death Metal werden können. Das Teil groovte wie die Hölle und die dezent eingestreuten Extras, wie Clean Vocals und Synthies, gaben der Scheibe den letzten Kick. Auf dem Nachfolger Burn Me Wicked haben die Dänen es genau damit aber leider völlig übertrieben und sich verzettelt. Da tauchte dann plötzlich ein Mikkel Sandager (MERCENARY) als Gastjauler auf und heraus kam ein Album, das im Vergleich zum Vorgänger einfach schwach ist. Es kam folgerichtig der Labelwechsel vom Riesen Roadrunner zu AFM Records. Und die Rückbesinnung auf alte Tugenden. Synthies und klaren Gesang gibt es auf The Prestige, dem achten Album der Dänen – wenn man das Coveralbum Retro mit zählt – nicht zu hören. Dafür ein Dutzend moderne, melodische Death Metal-Songs mit dem unwiderstehlichen ILLDISPOSED-Groove. Statt der Spielereien der beiden vergangenen Alben, hat man diesmal die Anzahl melodischer Leads und Soli einfach erhöht, was vor allem einen Song wie A Child Is Missing gehörig aufwertet. Vielleicht hatte ja der neue Gitarrist Frank Hellboss Gottschalk seinen Anteil dran. Schließlich kommt der frisch von den Rock´n´Roll-Durchstartern VOLBEAT. Schon der Opener The Tension donnert äußerst vehement aus den Boxen und vor allem der Doppelpack Like Cancer und Love Is Tasted Bitter kann durchaus mit den Highlights von 1-800 Vindication mithalten. Zwar halten nicht alle Songs dieses Niveau, aber das Material bewegt sich trotzdem insgesamt auf einem deutlich höheren Niveau als das des Vorgängers. ILLDISPOSED-Fans können bedenkenlos zugreifen, Neueinsteigern empfehle ich aus der neueren Geschichte der Dänen erst mal das Gesellenstück 1-800 Vindication. Well Done!

Veröffentlichungstermin: 28.03.2008

Spielzeit: 40:50 Min.

Line-Up:
Bo Summer – subwoofer
Jakob Batten – guitar
Frank Hellboss Gottschalk – guitar
Jonas Kloge – bass
Thomas Jensen – drums

Label: AFM Records

Homepage: http://www.illdsposed.dk

Tracklist:
01. Let Go
02. The Tension
03. Weak Is Your God
04. Working Class Zero
05. A Song Of Myself
06. Like Cancer
07. Love Is Tasted Bitter
08. She Knows
09. A Child Is Missing
10. The Key To My Salvation
11. … Your Devoted Slave
12. Ich Bin Verloren In Berlin

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