blank

THIN LIZZY: Live & Dangerous

Ein Live-Album, nicht weniger wichtig und gewaltig als "Live After Death". Diese Scheibe gehört in jede gut sortierte Rock und Metal-Sammlung!

THIN LIZZY sind seit dem Tod ihres Bassisten und Sängers Phil Lynott ja eigentlich nur noch ihre eigene Tribute-Band. Neue Musik gab es jedenfalls keine mehr, dafür natürlich jede Menge Compilations was zeigt, wie wichtig THIN LIZZY für die Rock-Musik waren. Und auch wenn die Live-Shows des Tribute-Line Ups gar nicht mal übel sind, wie gut THIN LIZZY live mit Phil Lynott waren, lässt sich am besten auf Live And Dangerous aus dem Jahre 1978 begutachten. Eingespielt wurde die Scheibe vom Line Up das auf den Alben Nighlife (1974), Jailbreak (1976), Johnny The Fox (1976) und Bad Reputation (1977) zu hören war. Auf dem 1979 folgenden Black Rose war Brian Robertson nicht mehr in der Band, statt ihm war Gary Moore zu THIN LIZZY zurück gekehrt. Somit enthält diese Album natürlich nur Songs aus den Siebzigern, welches mein heißgeliebtes Cold Sweat vom 1983er Thunder & Lightning-Album logischerweise auch ausschließt. Doch ansonsten ist eigentlich fast alles auf Live And Dangerous zu hören, was man sich als THIN LIZZY-Fan wünschen kann.

Live & Dangerous enthält wirklich alles, was THIN LIZZY ausmacht, von der überragenden, bluesigen Ballade Still In Love With You, die hier in einer achtminütigen Version zelebriert wird bis zu knackigen Rockern wie Are You Ready. Dazu natürlich die ganz großen Hits wie der Opener Jailbreak oder The Boys Are Back In Town. Auch Einflüsse aus Blues und bei Johnny the Fox Meets Jimmy the Weed sogar Funk verarbeiten THIN LIZZY problemlos in ihrem Sound und schaffen es, dass ein relaxter, bluesiger Song wie Dancing In The Moonlight, bei dem sogar ein Saxophon zum Einsatz kommt nahtlos in einen Rocker wie Massacre übergehen kann, ohne dass man einen wirklichen Bruch bemerkt. Dieser Doppelpack gehört zu den ganz großen Momenten dieses Albums.

Wie groß der Einfluss von THIN LIZZY auf viele Bands, auch die ganz Großen war kann man erahnen, wenn man sich mal die vielen zweistimmigen Gitarrenleads anhört, die später auch zu einem Markenzeichen von IRON MAIDEN werden sollten. Hört euch mal Songs wie Emerald oder Massacre an, da lag das Debüt der eisernen Jungfrauen noch ein paar Jahre in der Zukunft. Vielleicht mag manchem der Sound von Live & Dangerous eine Spur zu glatt für eine Live-Aufnahme klingen, mich stört dieser Umstand nicht im Geringsten. Als Fazit lässt sich sagen, dass Live & Dangerous ein Live-Album ist, welches vom qualitativen und musik-historischen Wert sicher kein Stück hinter einem Meilenstein wie Live After Death zurück steht und jeder, der sich für klassischen Hard Rock und Heavy Metal interessiert sollte dieses Album im Schrank stehen haben. Besser als jede mehr oder weniger lieblos zusammen gepuzzelte Best Off-Compilation!

Veröffentlichungstermin: Juni 1978

Spielzeit: 76:36 Min.

Line-Up:
Phil Lynott – Vocals & Bass
Brian Robertson – Guitars
Scott Gorham – Guitars
Brian Downey – Drums

John Earle – Saxophone auf Dancing In The Moonlight
Huey Lewis – Harmonica Baby Drives Me Crazy

Label: Vertigo Records

Homepage: http://www.thinlizzyonline.com

Tracklist:
01. Jailbreak
02. Emerald
03. Southbound
04. Rosalie/Cowgirl´s Song
05. Dancing In The Moonlight (It´s Caught Me In Its Spotlight)
06. Massacre
07. Still in Love with You
08. Johnny the Fox Meets Jimmy the Weed
09. Cowboy Song
10. The Boys Are Back in Town
11. Don´t Believe a Word
12. Warrior
13. Are You Ready
14. Suicide
15. Sha La La
16. Baby Drives Me Crazy
17. The Rocker

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner