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MY DYING BRIDE: Turn Loose The Swans

Die Götter der Melancholie und Depression mit ihrem Meisterwerk “Turn Loose The Swans”.

Die Götter der Melancholie und Depression. Muss ich noch mehr Worte verlieren?

MY DYING BRIDE gehören zu den Bands im Heavy Metal, die es geschafft haben einen Sound zu kreieren, der im Grunde ein eigenes Genre für sich darstellt, den kein anderer Act je reproduzieren konnte und zudem Einfluss für eine Unzahl an Bands darstellt.

Zu einer Zeit, als der Begriff Gothic Metal noch nicht klar definiert war und in Skandinavien gerade mal eine handvoll hungriger Nachwuchstruppen mit Bontempi-Orgeln Kindergeburtstag feierten (was Acts wie THE GATHERING oder TIAMAT z.B. aber nicht davon abhielt, hervorragende Musik zu veröffentlichen), stellten MY DYING BRIDE gemeinsam mit PARADISE LOST und ANATHEMA die britische Speerspitze dieses jungen Metalbastards.

Aus dem Mutterleib des Death Metal entsprungen…

Aus dem Mutterleib des Death Metal entsprungen, gingen auch MY DYING BRIDE den Pfad vieler Wegbegleiter. Mit jedem Album wurde die Band experimentierfreudiger und zugänglicher. Doch diese tiefsitzende Melancholie verloren die Briten über die Jahre hinweg zu keinem Zeitpunkt, nicht einmal, als sie 1998 mit 34,788%…complete das Album veröffentlichte, mit dem sich die Band sehr weit von ihren Wurzeln entfernt hatte.

Doch zum Glück wurde MY DYING BRIDE an diesem Punkt klar, dass erwachsen sein nicht bedeutet, seine Kindheit zu verleugnen. Mit der über die Jahre gewonnenen Weisheit vollzog die Band die Kehrtwendung um sich gleichzeitig wieder einer jugendlichen Unangepasstheit hinzugeben. Und auch wenn die neuen Werke fast härter sind, als alles, was die Band bislang gemacht hat, scheint bis dato “Turn loose the Swans” Dreh- und Angelpunkt des Schaffens von MY DYING BRIDE zu sein, ohne dass andere Werke der Band im Schatten dieses Klassikers stehen müssten.

Schleppende, brachiale Doomriffs ebnen den Weg für die erhabenen und mächtigen Kompositionen

“Meisterwerk” tauften MY DYING BRIDE zu einem späteren Zeitpunkt ihre Best-Of-Compilation, doch treffender könnte man das Album von 1993 nicht beschreiben. Die Briten legen auf diesem Werk dar, warum sie auch heute noch zu den Ausnahmeerscheinungen der Szene zählen. Auch nach knapp 10 Jahren ist die Magie ungebrochen. Kaum ein anderes Album ist düsterer, depressiver, intensiver – Musik in der man sich verlieren kann.

Schleppende, brachiale Doomriffs ebnen den Weg für die erhabenen und mächtigen Kompositionen. Wo andere Bands mit schwermütigen Melodien ins liebliche abdriften, wissen MY DYING BRIDE stets ihre Aggressivität zu bewahren. Mord aus Liebe, der Stich ins Herz aus Verzweiflung, die Melancholie des Schmerzes – MY DYING BRIDE agieren aus Leidenschaft, die von Traurigkeit genährt wird.

MY DYING BRIDE erschaffen eine düstere Landschaft…

In einer düsteren Landschaft ragen fünf anbetungswürdige Meisterwerke musikalischer Architekturkunst empor, von deren Schönheit und Größe der Hörer beinahe erdrückt wird. Ein eisiger, wärmender Wind aus Violinenklängen umwogt die dunkel schimmernden Anhöhen in dieser trostlosen Parallelwelt. Und inmitten dieser Zufluchtsstätte steht ein unzerstörbarer Monolith namens “The Crown of Sympathy”, in dessen Inneren der Zugang zur Unterwelt verborgen ist. Unheilige Glockenklänge dringen aus seinen Tiefen empor und warnen den Fremden: nicht jeder kann diesem Spiegelbild der Seele ins Antlitz schauen, nur Auserwählten ist der Zugang zum schwarzen Zentrum des Gebäudes gewährt. Und erst wer den Fluss der eigenen Depression durchschritten, dem Gesang des Vogels, der keine Lieder kennt gelauscht, den Schnee in den Händen geschmolzen und die Schwäne der Poesie von ihren Ketten befreit hat, wird Trost in der Schwere der Trauer finden. Von einer glühenden Wand umgeben, von einem schwarzen Gott beschützt ist “Turn loose the Swans” eine eigene Welt, die zu erschließen erlaubt, wer auf sie einzulassen bereit ist.

Ein Meisterwerk, wahrlich….

VÖ: 1993

Spielzeit: 58:12

Line-Up:
Aaron – Vocals
Andrew – Guitar
Calvin – Guitar
Rick – Drums
Ade – Bass
Martin – Violin/Keyboards

Produziert von My Dying Bride & Mags

Label: Peaceville

Homepage: My Dying Bride

Tracklist:
Sear Me MCMXCIII
Your River
The Songless Bird
The Snow in My Hand
The Crown of Sympathy
Turn Loose the Swans
Black God

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