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MY DYING BRIDE: 34,788% …complete

´Und wieder ´ne Band, die die Trademarks aufgibt, mit denen sie zu einer meiner absoluten Faves wurden!´ So ungefähr waren meine Gedanken, als ich die neue MY DYING BRIDE zum ersten Mal anhörte…

´Und wieder ‘ne Band, die die Trademarks aufgibt, mit denen sie zu einer meiner absoluten Faves wurden!´ So ungefähr waren meine Gedanken, als ich die neue MY DYING BRIDE zum ersten Mal anhörte. Genau das, was Alben wie “Turn loose the swans” oder “Like gods of the Sun” zu meinem persönlichen Alltime-Faves werden ließ, muss ich leider auf “34,788%…complete” missen. Weg vom Doom-Sound der bisherigen Alben, in den man sich so wunderbar fallen lassen konnte und ohne Violine als tragendes Glied des Bandsounds machen sich MY DYING BRIDE mit ihrem neuen Album auf, ihren musikalischen Horizont zu erweitern.

Doch nach ein paar Durchläufen schwand meine Enttäuschung und ich musste feststellen, dass auf diesem Album eine ganze Menge an guten Songs steckt, die man jedoch erst entdecken muss. So beginnt das Album mit dem Song “the Whore, the Cook and the Mother”, das vom Aufbau her etwas an den Opener vom “The Angel and the dark River”-Album erinnert. Doch schon bei diesem Song kann man erkennen, dass das neue Material völlig anders funktioniert als das bisherige. War es auf den alten Alben eher die Traurigkeit und die Melancholie, die das Album beherrschten, wirkt das neue Material subtiler, scheint kranker und wird mehr von schrägen Sounds getragen.

PARADISE LOST versuchen sich sogar an Trip Hop

“The Stance of Evander Sinque” kommt dann doch wieder mit etwas schwereren Gitarren daher, wogegen “Heroin Chic” tatsächlich eher als Trip-Hop-Song bezeichnet werden kann denn als Metal-Song. Seltsam, trotzdem kann auch dieser Song mir irgendwie gefallen, auch wenn er immer ganz kurz davor ist, böse zu nerven, was vor allem am coolen, apathischen Gesang Aarons liegt. Doch noch viel mehr die Nerven strapaziert der Mann am Mikro mit dem Song “Base Level Erotica”, in dem Aaron etwas von seinen sexuellen Erfahrungen zum besten gibt . “Apocalypse Woman” wirkt durch die Rhythmik und die eingesampelten Sirenen-Geräusche leicht bedrohlich und mit “Under your Wings and into your Arms” findet das Album nach sieben Songs, die es aber doch immerhin auf knapp eine Stunde Spielzeit bringen, ihr Ende.

Auf “34,7885%” werden wirklich interessante Songs geboten

Wie gesagt, nach dem ersten Hördurchlauf war ich tatsächlich sehr enttäuscht und ziemlich traurig, dass ich wieder einenr meiner Faves verloren habe, aber dadurch, dass auf “34,7885%” wirklich interessante Songs geboten werden, hat sich die Enttäuschung wieder etwas gelegt. Letztendlich wird es dieses Album aber nie in meine Alltime-Liste schaffen, da ich mir die bisherigen Alben von MY DYING BRIDE jederzeit anhören und genial finden konnte, dieses Album birgt aber durchaus einen gewissen “Nerv-Faktor”, durch den ich es wohl doch öfter meiden werde.

Naja, auch MY DYING BRIDE sei dieses Album der musikalischen Selbstfindung gegönnt. Beim nächsten Album gehen wir wieder mal einen Schritt back to the roots, okay?

Spielzeit: 56.38 min.

Line-Up

Ade – Bass
Andrew – Guitar
Aaron – Vocals
Bill – Drums
Calvin – Guitar

Produziert von Mags
Erschienen bei Peaceville

PARADISE LOST “34,788% …complete” Tracklist

1. The Whore, the cook and the Mother
2. The Stance of Evander Sinoue
3. Der Überlebende
4. Heroin Chic
5. Apocalypse Woman
6. Base Level Erotica
7. Under your Wings and into your Arms

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