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HEAVEN AND EARTH: Windows To The World

Eins der Highlights im Frontiers-Katalog, der regelmäßig alle Freunde traditioneller Hard Rock-Klänge beglückt. Durch und durch britisch: Erdiger, Blues-naher Rock bis Hard Rock mit AOR-Breitseite. Irgendwo zwischen TEN, DEEP PURPLE und WHITESNAKE…

Früher oder später landen sie alle bei Frontiers. Wer auch immer in diesen harten Zeiten noch mit Leib und Seele an melodischer E-Gitarrenmusik zwischen AOR und Hard Rock hängt und trotz der mageren Jahre, die das Ende des zweiten Jahrtausends diesen Genres beschert hat, nicht müde geworden ist, sich ihnen auch musikalisch und auf Tonträger zu nähern: Das italienische Label findet ihn. Auch Stuart Smith haben sie geschnappt und mit ihm sein Baby HEAVEN AND EARTH.

Man muss besagten Bandleader weder persönlich noch sonstwie kennen, um zu ahnen, wo des Herren Roots begraben sind. Ain’t no doubt about it: So (hard)rockt nur ein Brite. Und zwar einer, der erdigen Blues ebenso liebt wie klassisches Gezupfe und die ein oder andere einschmeichelnde Melodie verdammt noch mal zu schätzen weiß! Bevor Ihr fragt: Ja, Stuart kennt Richie, und das nicht nur aus der Ferne und als staunender Besucher eines DEEP PURPLE-Konzertes. Nein, er hat auch schon mit Mr. „ich bin die Wiedergeburt Walthers von der Vogelweide“ Blackmore gearbeitet und getourt.

Nicht dass “Window To The World” unverfälschter PURPLE-Rock wäre! Sicher, der Opener “Dogs Of War” hätte sich – vom keltischen Intro und dem ungewöhnlich stark nach russischem Säbeltanz klingenden Mittelteil abgesehen – auch auf früheren Werken des altehrwürdigen Gitarrenidols gut gemacht, gleich ob nun DEEP PURPLE oder RAINBOW draufgestanden wäre. Und erinnert diese kleine Solo-Einlage nicht irgendwie an “I Surrender”? Doch der Song bleibt letztlich die einzige allzu deutliche Referenz an besagte Musik-Dinos.

“Windows To The World” ist für Freunde traditioneller Hard-Rock-Klänge auf jeden Fall empfehlenswert

Der Rest des Albums bewegt sich zwischen der bluesigeren (Hard) Rock-Variante alter WHITESNAKE– und junger David Coverdale-Aufnahmen (insbesondere Kelly Keelings Organ rückt den Sound sehr in die Nähe des britischen Lockenwunders) und den AOR-lastigeren Momenten der Label-Kollegen TEN. Zwischen diesen Polen bleibt reichlich Raum für Abwechslung. Und: für eine ganze Reihe Hits. Neben dem erwähnten “Dogs Of War” tummeln sich da allen voran die anschmiegsamen Halbballaden “Through Your Eyes” und “Worlds Apart” (hätten in den 80ern locker neben allen WHITESNAKEs und FOREIGNERs dieser Welt die Charts gestürmt), die wunderschöne Ganzballade “If Only Love” (hätte in den 80ern locker alle WHITESNAKEs und FOREIGNERs dieser Welt in den Charts hinter sich gelassen und erinnert in den Strophen außerdem an akustische MSG-Momente) und das flotte “Prisoner” (keine Ahnung, was damit in den 80ern passiert wäre, ist trotzdem gut und außerdem von Richie Blackmore mitkomponiert worden).

Dagegen bleiben die beiden Rocker “Politicians” und “Windows To The World” leider etwas blass, trüben aber das überaus positive Gesamtbild nur marginal. Fazit: empfehlenswert und eins der Highlights im Frontiers-Katalog – trotz der mittlerweile sehr hohen Zahl an Veröffentlichungen, mit denen das Label alle Freunde traditioneller Hard Rock-Klänge beglückt.

Spielzeit: 52:45 Min.

Line-Up:

Stuart Smith – Guitars
Kelly Keeling – Vocals
Richie Onori – Drums
Arlen Schierbaum – Keyboards

Produziert von Howard Leese
Label: Frontiers Records

HEAVEN AND EARTH “Windows To The World” Tracklist

  1. Dogs Of War
  2. Worlds Apart
  3. If Only Love
  4. Jade
  5. Broken Arrow
  6. Prisoner
  7. Away From Harm
  8. Through Your Eyes
  9. Windows To The World
  10. Politician
  11. Years Gone By
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