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GRAYCEON: IV

Erfrischender Progressive Rock / Doom Metal mit viel Cello aus San Francisco.

Zugegeben, ich habe GRAYCEON in den letzten zehn Jahren ein wenig aus den Augen verloren. Ach, was heißt ein wenig… vollkommen. Nun, mehr als ein Jahrzehnt später und zwei weiteren Alben zwischen dem Debüt “Grayceon” (2007) und dem aktuellen Album “IV” bekommt man einen effektiven Eindruck, wie sich das Trio aus San Francisco weiterentwickelt hat. Und das hat es in der Tat. Das damalige Line-Up hat nach wie vor Bestand – ebenso auch die Ausrichtung zwischen Progressive Rock, Doom Metal und leichten Folk-Tendezen. Die Veränderung tritt allerdings durch ein verbessertes, weil einfach reiferes Songwriting und einen weit besseren Sound zutage.

GRAYCEON generieren durch Cello eigene Sound-Marke

GRAYCEON spielen auf “IV” mit den ihnen zur Verfügung stehenden Instrumenten, so dass ein ganz eigener Mix entsteht. Maßgeblich daran beteiligt ist das Cello, das gut und sicher in die Kompositionen eingebunden wird (fein auch im instrumentalen Einstieg zu “Slow Burn”). So begeistert das starke “By-the-Wind Sailors” in den Passagen, wenn die Drums von Zack Farwell (Ex-GIANT SQUID) flott und (vom Sound her) sehr organisch gespielt werden, während sich dazu das Cellospiel von Jackie Perez Gratz (Ex-AMBER ASYLUM, Ex-GIANT SQUID) gesellt. Somit generiert die Band eine eigene Marke, die sich von einheitlicheren Releases abhebt.

Gesangliches Wechselspiel

Gesanglich ist Jackie Perez Gratz nach wie vor nicht in einer oberen Liga angekommen, wenngleich auch hier Fortschritte erkennbar sind. Ihre Stimme ist grundsätzlich angenehm und wechselt zwischen leicht okkultem Doom-Gesang und sanften, nicht zu hohen Intonationen wie in “Pink Rose”. Doch dann und wann überrascht sie mit Sludge-Geschrei wie in “Let It Go”, was mir persönlich am besten gefällt.

“IV” hat trotz schleppender Momente etwas Erfrischendes

Generell hinterlässt “IV” das Gefühl, dass bei GRAYCEON noch eine weitere Steigerung möglich ist. Denn es gibt da und dort etwas schleppendere Momente, wo noch zu wenig Emotion rüberkommt (“The Point of Me”). Doch im Großen und Ganzen überwiegen die positiven Eindrücke, als dass die Musik (nicht nur) durch den Cello-Einsatz etwas Erfrischendes hat.

Veröffentlichungstermin: 18.05.2018

Spielzeit: 40:17 Min.

Line-Up:
Max Doyle – Gitarre
Jackie Perez Gratz – Cello & Gesang
Zack Farwell – Schlagzeug

Produziert von Jack Shirley @ The Atomic Garden, Palo Alto

Label: Translation Loss Records

Homepage: https://www.grayceon.com

Mehr im Netz: https://grayceon.bandcamp.com
Mehr im Netz: https://www.facebook.com/grayceon

GRAYCEON “IV” Tracklist:

1. Sliver Moon
2. By-the-Wind Sailors
3. Scorpion
4. Let it Go
5. Slow Burn
6. The Point of Me
7. Pink Rose
8. Dreamers

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