Hölle auch, FRONT LINE ASSEMBLY haben den Bogen raus, knallharten und zugleich überaus emotionalen Industrial zu erschaffen. Endlich verbinden Rhys Fulber und Bill Leeb das, was sie bislang jeder für sich – Fulber als Produzent und Keyboarder bei FEAR FACTORY, Leeb bei dem Ethno/Ambient-Megaseller DELERIUM – perfektioniert haben, auch bei ihrer eigentlichen Stammband FRONT LINE ASSEMBLY. Heftigste Beats paaren sich mit manischen Gitarrenlicks und der schwebenden, immer ein wenig zerbrechlich wirkenden Atmosphäre, die man von DELERIUM-Tracks wie „Koran“ oder „A Poem for Byzantium“ schon kennt. Dazu kommen mal klinische, mal aggressive Vocals, die „Maniacal“ enorm viel Wiedererkennungswert verleihen. Überhaupt ist der Titelsong bei aller Komplexität und der langen Spielzeit von über sieben Minuten extrem eingängig, sowohl in der eigentlichen Version wie auch im „Repercussion Mix“. Man versinkt in dem Track regelrecht, ohne sich drum zu scheren, was um einen herum passiert. Fast schon meditativ und dabei jedoch auch höchst energiegeladen wirkt der Song. Die Single wird komplettiert durch den Song „Anti“, welcher ebenfalls bestens zu überzeugen weiß. Über fast acht Minuten hin entwickelt sich aus einer Samplecollage ein packender Groove, für den so manch anderer Elektroact seine Oma verscherbeln würde, bis ein sphärischer Zwischenteil, der später auch mit einem dicken Gitarrenriff unterlegt wird, den Song noch mal in eine ganz andere Richtung reißt, ohne dass der Gesamteindruck dadurch unstimmig werden würde. Fulber und Leeb sind Meister ihres Fachs, sie beherrschen die Elektronik ebenso sehr wie die Kunst, mit rein technischem Equipment enorme Emotionen zu schüren. Da kann man nur hoffen, dass sie baldigst diese unbändige Energie auch über die volle Albumdistanz versprühen können.
Spielzeit: 23:04 Min.
Line-Up:
Bill Leeb
Rhys Fulber
Produziert von Bill Leeb, Rhys Fulber
Label: Synthetic Symphony/SPV
Homepage: http://www.frontlineassembly.com
Tracklist:
Maniacal
Maniacal (Repercussion Mix)
Anti