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FIREBIRD: Firebird

Verblüffend, wie nahe FIREBIRD dem Sound der ersten großen "Supergroup" CREAM kommen. Weniger verblüffend indes, daß sie im direkten Vergleich den Kürzeren ziehen. Nur für unverbesserliche Nostalgiker und neugierige Naturen, die wissen wollen, was CARCASS-Bill Steer heute so treibt…

Hach, was ist das 21. Jahrhundert doch ein öder Ort (temporal betrachtet, versteht sich)! Wer zur Hölle braucht schon Microsoft, Reality Soaps oder sprechende Toaster mit Internetzugang? Bill Steer offensichtlich nicht. Dem ehemaligen CARCASS-Gesellen reichen ein paar warm-dröhnende Röhrenverstärker nebst Steckdose, eine schrammelige E-Gitarre und eine solide wummernde Rhythmusmannschaft. Und eine kleine Hammond, natürlich. Aber dann ab in die Zeitmaschine und auf schnellstem Wege in die frühen 70er, als noch kein Mensch ahnte, welch’ verheerende Seuche mit dem Disco-Zeitalter alsbald über die musikbegeisterte Menschheit hereinbrechen sollte und sogenannte Powertrios wie CREAM der letzte Schrei waren.

Da war’s auch schon, DAS Stichwort: CREAM. Verblüffend, wie nahe FIREBIRD dem Sound der ersten großen Supergroup kommen. Weniger verblüffend indes, dass sie im direkten Vergleich den Kürzeren ziehen. Sicher, an den Spielkünsten Steers und seiner Kumpanen Ludwig Witt (Drummer der SPIRITUAL BEGGARS, dem Ziehkind von Steers ehemaligem CARCASS-Kollegen Mike Ammot) und Leo Smee (CATHEDRAL-Bassist) gibt’s nichts zu mäkeln, und selbst des Bandleaders Stimme steht dem warmen Timbre eines Jack Bruce nicht viel nach. Doch was hilft’s, wenn die Songs nicht mithalten können?

Gefällig, aber auch nicht mehr: “Firebird” ist nicht der große Wurf

Die sind zwar beileibe nicht schlecht, verblassen im Schatten wahrlich großer Klassiker der Marke “White Room”, “Tales Of Great Ulysses” oder “Sunshine Of Your Love” jedoch zu einem nostalgisch-verklärten Windhauch, der allenfalls vorübergehend für Gänsehaut sorgt, aber ebenso rasch wieder in Vergessenheit gerät. Gefällig, mehr nicht. Phönix, bleib’ in Deiner Asche!

Spielzeit: 43:39 Min.

Line-Up:

Bill Steer – Gitarre, Vocals
Leo Smee – Bass, Hammond
Ludwig Witt – Drums

Label: Rise Above / Music For Nations

FIREBIRD “Firebird” Tracklist

  1. Meantime
  2. Torn Down
  3. Stranger To Himself
  4. Bollard
  5. One Trick Pony
  6. Raise A Smile
  7. Hardened Sole
  8. Fat Cat Groan
  9. Caught In The Quagmire
  10. Through The Fields
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