EMPLOYED TO SERVE: Conquering

EMPLOYED TO SERVE erweitern ihr musikalisches Spektrum mit Erfolg: Groove, Aggression und nicht zuletzt Abwechslung sorgen dafür, dass “Conquering” viele Gesichter zeigt und lediglich etwas straffer hätte ausfallen dürfen.

Erste Eindrücke können bekanntlich täuschen. Als wir Ende 2019 erstmalig mit EMPLOYED TO SERVE in Kontakt kamen, fegte die Band im Vorprogramm von BURY TOMORROW wie ein Orkan über die Bühne: mit Energie, mit Spielfreude und einer unnachgiebigen Art, die durchaus zu imponieren wusste. Gleichzeitig schien das jedoch das einzige Talent der Briten zu sein – recht viel mehr war da nicht. Dachten wir zumindest eine Zeit lang, bis „Conquering“ knapp zwei Jahre später die Karten neu gemischt hat.

Wo wir ursprünglich ausschließlich Aggression vermuteten, offenbarte sich schnell eine nicht geahnte Diversität: EMPLOYED TO SERVE sind eine dieser wenigen Bands aus dem erweiterten Hardcore-Umfeld, welche Veränderung mit offenen Armen begegnet und sich dabei dennoch die eigene Essenz bewahrt. Diese zerstörerische Kraft und Wut bilden weiterhin das Rückgrat des Bandsounds, dem „Conquering“ allerdings eine ganze Handvoll frische Ideen injiziert.

Groove, Aggression, Abwechslung – “Conquering” hat viele Gesichter

Da sind die deutlichen Thrash-Anleihen in „Universal Chokehold“, „The Mistake“ oder „Exist“, die den Kompositionen oftmals gehörigen Schwung verleihen – eine Steilvorlage, um durch gezielte Breaks den Karren im Anschluss gegen die Wand zu setzen. „Mark of the Grave“ und „Stand Alone” addieren den heiseren Shouts von Justine Jones ein wenig Klargesang hinzu, wobei Gitarrist Sammy Urwin seine Parts am Mikro glücklicherweise nicht an typischen Metalcore-Gepflogenheiten ausrichtet. Vielmehr schwingt hin und wieder eine Sludge- / Southern Metal-Note in seiner Performance mit, flankiert durch tief gestimmte Gitarren, schmutzige Riffs und teils psychedelische Leads („Twist The Blade“). Beizeiten wagen sich EMPLOYED TO SERVE damit in ähnliches Terrain vor wie EVERY TIME I DIE ihrerzeit, bleiben insgesamt aber stärker im Metallischen verwurzelt.

„World Ender“ walzt behäbig und unaufhaltsam alles nieder, dank Groove und mächtigem Riffing zielt „Sun Up To Sun Down“ in Richtung Pit und „Set In Stone“ führt dank variabler Gitarrenarbeit, Tempowechsel sowie einer beherzten Vocal-Performance die vielen Gesichter der Band zu einem humorlosen Metalcore-Brecher zusammen. Es fehlt „Conquering“ also eigentlich kaum an Abwechslung, wenngleich die stolze Spielzeit von nicht ganz 50 Minuten durchaus ihren Tribut fordern kann.

EMPLOYED TO SERVE erweitern ihr musikalisches Spektrum mit Erfolg

Ein wenig straffer hätte „Conquering“ demzufolge gerne sein dürfen, doch wollen wir das nicht zu hoch hängen. EMPLOYED TO SERVE bewahren auf ihrem vierten Album die rohe Wildheit der früheren Werke und erweitern ihr musikalisches Spektrum bedacht und mit großem Erfolg. Daher ist es nur konsequent, wenn wir unser anfängliches Bild der Briten revidieren und entsprechend neu fassen: Wo der erste Eindruck manchmal täuscht, erweist sich ein zweiter Blick oftmals als regelrechter Augenöffner.

Veröffentlichungstermin: 17.09.2021

Spielzeit: 48:30

Line-Up

Justine Jones – Vocals
David Porter – Gitarre
Sammy Urwin – Gitarre, Vocals
Nathan Pryor – Bass
Casey McHale – Drums

Produziert von Lewis Johns und Grant Berry (Mastering)

Label: Spinefarm Records

Homepage: https://employedtoserve.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/employedtoserve

EMPLOYED TO SERVE ”Conquering” Tracklist

1. Universal Chokehold
2. Exist (Video bei YouTube)
3. Twist The Blade
4. Sun Up To Sun Down
5. The Mistake
6. We Don’t Need You
7. Set In Stone
8. Mark Of The Grave (Video bei YouTube)
9. World Ender
10. Conquering
11. Stand Alone

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