Sieben Jahre nach “Surgical Steel” machen CARCASS genau dort weiter, wo sie aufgehört haben. Schon die Gitarrenmelodien ganz zu Beginn von “The living dead at the Manchester Morgue” sind so typisch CARCASS, dass man unweigerlich an “Heartwork” und “Surgical Steel” denken muss. Die Produktion, der Gesang, die balancierte Vereinigung von grindigerem Material mit pfeilschnellen Gitarrenleads – CARCASS können CARCASS eben noch immer.
Ohne Skalpelle geht es nicht bei CARCASS
CARCASS greifen in “Despicable” nicht nur musikalisch auf ihre eigene Vergangenheit zurück, sondern zelebrieren auch ihre Trademarks. Ohne Skalpelle geht es bei den Briten nicht, ohne augenzwinkernde Hinweise auf ihr Herkunftsland ebenfalls nicht. Und das ist gut so. Wenn CARCASS drauf steht, ist auch CARCASS drin, und zwar seit über 30 Jahren. Während SIX FEET UNDER mit dem Alter nur noch grauenhafter werden und ihre Fans reihenweise traumatisieren, zeigen CARCASS und NAPALM DEATH, wie man es unter dem Banner “je oller desto doller” richtig macht. Da gehört auch ein Ohrwurm wie “The long and winding bier road” dazu, der sich zum Glück nicht als KORPIKLAANI-Cover herausstellt. Skalpellglück, das leider nur 19 Minuten dauert – aber CARCASS wissen eben, dass auch kurze Operationen einschneidende Ergebnisse bedeuten können.
Veröffentlichungsdatum: 30.10.2020
Spieldauer: 18:53
Label: Nuclear Blast
Website: https://carcass.bandcamp.com
Line Up
Jeff Walker – Bass, Vocals
Bill Steer – Gitarren, Vocals
Daniel Wilding – Drums
Tom Draper – Gitarren