BURNING SKIES: Murder by Means Of Existence

Nicht unbedingt gewöhnlicher Metal/Hardcore, der aber am Begriff Metalcore hängenbleibt. Trotzdem ein ziemliches Brett.

Eine weiter Veröffentlichung von Lifeforce Records. Selbstverständlich eine weitere exzellente Veröffentlichung, wenn man den Aussagen des Labels Glauben schenkt. Und zudem soll es ein weiteres total eigenständiges Album sein, wieder mal in keine Schublade passen und natürlich rundum perfekt sein. Wieder einmal ist es die perfekte Mischung aus Hardcore und Metal, wieder einmal vereint es angeblich die Einflüsse von HATEBREED und AT THE GATES, wieder einmal… halt, ohja, angeblich hört man sogar Einflüsse von DISSECTION und DISMEMBER raus. Mmh, und wenn schon Lifeforce Records sagt, dass BURNING SKIES sich nicht durch die schwächer werdenden Genre-Bezeichung Metalcore limitieren lassen, was heißt das dann? Heißt das, dass das Label verstanden hat, dass es reicht mit dem Metalcore? Heißt das, dass eine neue Bezeichnung her muss, für ein und dasselbe? Diese jedenfalls hat man mit Death-Core schnell gefunden, auch wenn sie nicht so neu ist.

Aber lassen wir die Katz aus dem Sack. Tatsache ist nämlich, dass BURNING SKIES mit Murder By Means Of Existence wirklich etwas hinlegen, was ziemlich eigenständig daherkommt und nicht schnell Langeweile aufkommen lässt. Man rockt sich durch jedes Tempo und verbindet tatsächlich ziemlich viele Einflüsse. Trotzdem werden die Jungs aus Bristol wohl immer an dem Begriff Metalcore hängenbleiben, sie werden daran scheitern, sie werden in dem Sumpf versinken, den diese Musikrichtung mittlerweile erschaffen hat. Sie werden wahrscheinlich zwischen unsäglich durchschnittlichen Metalcore-Bands verschwinden und die größte Beachtung wird ihnen sicher von den Fans derselben entgegengebracht werden. Ob es daran liegt, dass viele Leute Dinge schon gar nicht mehr anhören, wo Lifeforce draufsteht, wollen wir mal nicht hoffen. So eine Ignoranz wäre sehr traurig, kommt der Wahrheit aber vielleicht ziemlich nahe.

Nach dem Intro beginnt direkt der Titeltrack Murder By Means Of Existence. Ein Riff, ein markerschütternder Schrei, dann packen die Herren die Death-Thrash-Keule aus, Sänger Merv singt dunkel, aber nicht durchweg gegrunzt, man fühlt sich dabei manchmal an Ami-Kapellen, wie DEICIDE oder MALEVOLENT CREATION erinnert. Schon in dem Track zeigen BURNING SKIES aber, wo ihr Einflüsse liegen und lassen auch mächtig die Hardcore-Sau raus, was sich beim dritten Track Individual Hate Complex exakt fortsetzt. HATEBREED-Riffs treffen auf Doublebass Parts und gehen in lupenreine Thrashparts über. Narcoleptic Suicide Attempt dagegen beginnt mit einem atmosphärischen Intro und haut uns dann, wie einen nassen Lappen einen Black-Death Part um die Ohren, mit Gegrunze und gellenden Screams und erst jetzt fällt einem auf, dass drei der Musiker für die Vocals verantwortlich sind. Sprich, hier growlen Sänger und beide Gitarristen um die Wette, was mal mehr nach Hardcore-Bellen klingt, dann mal wieder nach tiefem Grindcore Grugeln und schließlich mal nach fiesem Blackmetal-Gekeife – und zwar abwechselnd, sich überschneidend oder einfach gleichzeitig. Ziemlich unterhaltsam, auch wenn der Song gegen Ende nur noch im HATEBREED-Rythmus stattfindet.

Dieses Rezept führen BURNING SKIES entsprechend weiter, schaffen es dabei aber nicht durchgehend zu überzeugen und können sich auch auf Dauer gesehen einfach nicht genug vom Metalcore-Klischee abheben. Man könnte zu diesem Zwecke ruhig mal öfter etwas extremer sein, mal öfter das Gaspedal durchtreten. Gegen Ende wird Murder By Means Of Existence aber noch Hardcore-lastiger und klingt leider weniger eigenständig als noch am Anfang erhofft. Teilweise beginnt man sogar zu kopieren, nicht mal andere, sondern sich selbst, die Platte läuft sich fest.

Trotzdem ist das Debüt der Briten eine starke Scheibe geworden, die sich anscheinend nicht an Trends orientiert, aber trotzdem darin verfangen ist. BURNING SKIES machen Spaß, auch wenn das Album, vor allem gegen Ende, nicht dauerhaft überzeugen kann.

Veröffentlichungstermin: 16.08.2004

Spielzeit: 51:16 Min.

Line-Up:
Merv – Vocals

Liam – Guitars/Vocals

Ben – Guitars/Vocals

Andie – Bass

Stu – Drums

Produziert von ?
Label: Lifeforce

Homepage: http://www.burningskies.co.uk

Email: burning_skies_of_death@yahoo.co.uk

Tracklist:
01. Intro

02. Murder By Means Of Existence

03. Individual Hate Complex

04. Narcoleptic Suicide Attempt

05. Forever Endeavour

06. Emo Assissination

07. Thrash Gordon

08. Erase The Decay

09. Instrumental

10. Hatred Remains

11. Symptoms Of Perversion

12. Preaching To The Silent

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