Annisokay - Abyss Pt II Cover

ANNISOKAY: Abyss Pt II [EP]

ANNISOKAY haben es nicht eilig: „Abyss Pt II“ folgt anderthalb Jahre nach dem ersten Teil und setzt vor allem atmosphärisch auf eine bedrückende Stimmung.

Vorfreude schön und gut, Aber uns gleich anderthalb Jahre auf die Fortsetzung des ersten Teils warten zu lassen, grenzt fast schon an Grausamkeit. Zumal sich „Abyss Pt 2“ dadurch auch eigene Probleme schafft: Die ANY GIVEN DAY-Kollaboration „Hate“ etwa war bereits Anfang 2024 auf deren Studioalbum „Limitless“ vertreten, wodurch das erneute Aufeinandertreffen nun mit etwas gedämpftem Enthusiasmus unsererseits auskommen muss.

Ansonsten waren ANNISOKAY aber keineswegs untätig, wie die fünf weiteren Tracks der EP unterstreichen. Stilistisch wagt das Quartett knapp 25 Minuten lang keine ausgefallene Mixtur, aber eine souveräne Interpretation ihres zeitgenössischen Alternative Metal / Metalcore-Mix. Priorität hat diesmal vor allem die atmosphärische Ausgestaltung, welche dem Titel „Abyss“ entsprechend bedrückend wie düster ausgefallen ist. Der Opener „Get Your Shit Together“ zeigt mit dem Finger auf die Politik, während sich das Stück langsam aber stetig aufbäumt. Zwischen Resignation und Wut sind sich Sänger Christoph Wieczorek und Shouter-Kollege Rudi Schwarzer uneins, wie man auf Untätigkeit und fahrlässige Ziellosigkeit nun reagieren soll.

„Abyss Pt II“ ist keine blinde Fortführung des ersten Teils, sondern setzt vor allem atmosphärisch auf eine bedrückende Stimmung

Den eindringlichen Startschuss nutzt das folgende „Never Enough“ für sich, um den Härtegrad ein wenig anzuziehen und schließlich mit einer bandtypisch eingängigen Hook zu veredeln. Aufhorchen lassen darüber hinaus die elektronischen Tupfer, die Breakdown und Riffwand ausschmücken. Als wichtigen Stützpfeiler weben ANNISOKAY die Synthesizer in „Oblivion“ ein, wo sich phasenweise die Gitarre komplett zurückzieht, um den Fokus auf die begleitenden elektronischen Elemente zu richten – und selbstverständlich den größtmöglichen Kontrast bei deren Rückkehr vorzubereiten.

Dass „Abyss Pt II“ mit „Inner Sanctum“ sowie „Intro The Gray“ das Tempo auffallend oft drosselt, grenzt die Platte darüber hinaus vom direkten Vorgänger ab. Dadurch wiegt das neue Werk ein wenig schwerer, da wir uns den Zugang zur bedrückenden Grundstimmung zunächst erarbeiten müssen. Schön ist im Zuge dessen jedoch, dass wir nach der langen Zeit des Wartens als Hörer:innen tatsächlich auch gefordert werden. Denn Vorfreude allein ist zwar schön und gut, ohne Substanz am Ende allerdings meist nur von kurzer Dauer.

Veröffentlichungstermin: 11.04.2025

Spielzeit: 23:06

Line-Up

Rudi Schwarzer | Vocals
Christoph Wieczorek | Vocals / Guitar
Peter Leukhardt | Bass
Nico Vaeen | Drums

Produziert von Christoph Wieczorek

Label: Arising Empire

Homepage: https://annisokay.com/
Facebook: https://www.facebook.com/annisokay
Instagram: https://www.instagram.com/annisokay/
Bandcamp: https://arisingempire.bandcamp.com/album/abyss-pt-ii

ANNISOKAY “Abyss Pt II” Tracklist

1. Get Your Shit Together (Video bei YouTube)
2. Never Enough (Video bei YouTube)
3. Oblivion
4. Into The Gray
5. H.A.T.E. (Video bei YouTube)
6. Inner Sanctum (Video bei YouTube)

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