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ANY GIVEN DAY: Limitless

Mit “Limitless” bewegen sich ANY GIVEN DAY überwiegend in vertrauten Sphären: ein fast durchweg gutklassiges Metalcore-Album, das dem Potenzial der Band aber nicht ganz gerecht wird.

Zähne zusammenbeißen, aufstehen, weitermachen. So simpel die Botschaft, so effektiv deren Umsetzung: In dieser Hinsicht bleibt im Hause ANY GIVEN DAY alles beim Alten. Im Fitnessstudio wie auf Langstreckenläufen ist die Band nach wie vor der ideale Begleiter, um kurz vorm Zusammenbruch doch noch die letzten Energiereserven zusammenzukratzen. Dass die Lyrics dabei manchmal arg kitschig sein können, akzeptieren wir gerne, auch weil wir Sänger Dennis Diehl jedes Wort abnehmen.

Wenn der Fronter im mitreißenden Einstieg „Get That Done“ die markigen Titelzeilen bellt, denken wir gar nicht erst ans Aufhören. An anderer Stelle ist es die voluminöse und nicht selten spektakuläre Singstimme Diehls, die uns in andere Sphären katapultiert. Das geschieht genretypisch meist in den großen Refrains des Titeltracks oder der superben Halbballade „Broken Guardian“, was ANY GIVEN DAY einerseits auszeichnet, mittelfristig jedoch berechenbar macht.

In mancher Hinsicht ist “Limitless” ein Metalcore-Album wie aus dem Bilderbuch

Denn obgleich die Formation in Ersterem selbstbewusst von einer Welt ohne Grenzen singt, scheut sie sich im weiteren Verlauf doch arg, eben jene zu sprengen. Mächtige Riffs und Grooves, drückende Breakdowns, aufrüttelnde Riffs und starke Melodien – „Limitless“ ist in mancher Hinsicht ein Metalcore-Album wie aus dem Bilderbuch, das sich im Gegenzug nur wenig Ausgefallenes zutraut und daher nur selten über den eigenen Tellerrand blicken will.

Das geschieht kurzzeitig im abgebrühten „Come Whatever May“, dessen gefälliges Southern-/Western-Flair im Albumkontext allerdings ein wenig aus dem Rahmen fällt, und schließlich in der gelungenen ANNISOKAY-Kollaboration „H.A.T.E.“, wo die Handschrift beider Bands gleichermaßen zur Geltung kommt. Ansonsten bewegen sich ANY GIVEN DAY ausschließlich in der eigenen Komfortzone, was angesichts der fast durchweg gutklassigen Kompositionen selbstverständlich nicht der schlechteste Status quo ist.

Ihr Potenzial können ANY GIVEN DAY auf “Limitless” nicht komplett entfalten

Gleichzeitig verpasst es die Band, knapp vier Jahre nach ihrem Drittwerk „Overpower“ (2019) den nächsten Schritt zu nehmen: „Limitless“ zeigt zwar keinen Stillstand, doch eine Evolution in eher marginalen Sphären, was dem Potenzial der fünf Musiker nicht gänzlich gerecht wird. Während also das mögliche Opus magnum diesmal noch nicht das Licht der Welt erblicken durfte, haben sämtliche Qualitäten der Vergangenheit weiterhin Bestand. Ob wir also gegen Ende eines langen Laufs einfach nur die Zähne zusammenbeißen oder uns nach einer schmerzlichen Niederlage wieder aufrappeln müssen, die Rückendeckung ANY GIVEN DAYs ist uns glücklicherweise auch im Jahr 2024 sicher.

Veröffentlichungstermin: 26.01.2024

Spielzeit: 43:06

Line-Up

Dennis Diehl – Gesang
Andy Posdziech – Gitarre
Dennis Ter Schmitten – Gitarre
Michael Golinski – Bass
Raphael Altmann – Schlagzeug

Produziert von Andy Posdziech

Label: Arising Empire

Homepage: https://anygivenday.eu/
Facebook: https://www.facebook.com/AnyxGivenxDay

ANY GIVEN DAY “Limitless” Tracklist

01. Get That Done (Video bei YouTube)
02. Unbreakable (Video bei YouTube)
03. Limitless (Video bei YouTube)
04. Come Whatever May (Video bei YouTube)
05. Apocalypse (Video bei YouTube)
06. Shockwave
07. Best time
08. My Way
09. H.A.T.E. (Video bei YouTube)
10. Broken Guardian
11. Shadow Walker

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