Jahresabrechnung 2000 von Ilias

Ilias Jahrespoll 2000

Top Ten Alben (alphabetisch geordnet):

AIR: The Virgin Suicides (Voller Schwermut und phantastischer Sounds konstatiert der Musikexpress. Habe dem nichts hinzuzufügen. Der Soundtrack 2000.)

COLDPLAY: Parachute (Und es gibt DOCH ein Leben nach dem Hype! Egal ob man das Konstrukt-Wort Brit-Pop noch hören kann oder nicht: COLDPLAY spielen ihn jedenfalls in Vollendung und ziehen mit TRAVIS gleich. OASIS? Wer ist das? DAS Pop-Werk 2000.)

DARK TRANQUILITY: Haven (Neue Ideen für ein Genre, das langsam in die Jahre kommt. So und nicht anders muß MODERNER Melodic Death Metal klingen. Der Göteborg-Sieger 2000)

DEFTONES: White Pony (Oft kopiert, selten erreicht. Warum? Zwei Worte: Seele und Melodie. Beides hat White Pony zur Genüge und belegt damit, warum Chino Moreno und seine Mannen auch den Nu Metal-Hype überleben werden. Das Crossover-Album 2000.)

DIE APOKALYPTISCHEN REITER: All You Need Is Love (wundervoll respektloser Umgang mit Stilmitteln unterschiedlichster Couleur, die sich auf wundersame Weise zu einem homogenen Extrem-Metal-Album zusammen fügen, das ohne Ende kracht und doch immer melodisch und mitreißend bleibt. DIE Überraschung 2000.)

GODSPEED YOU BLACK EMPEROR: Lift Yr. Skinny Fists Like Antennas To Heaven! (Endlich darf man Prog Rock wieder öffentlich lobpreisen, ohne von den (vermeintlichen) Wächtern des guten Stils abfällige Blicke zu ernten. Was sogar Spex und Rolling Stone gut finden, kann so schlecht nicht sein. Ist´s auch nicht, ganz im Gegenteil: Vocal-freie Elegien im 20 Minuten-Takt vom Feinsten. Instrumental-Highlight 2000.)

JESTER´S FUNERAL: Quicksilverlight (Der Nachwuchs kommt, und zwar gewaltig! Im Handgepäck: Ein mitreißender Haufen an knackigen Riffs und Ohrwurmrefrains, der die besten Tugenden alter METALLICA-Alben mit dem BLIND GUARDIANschem Gespür für höchst eingängige und doch jederzeit unkitschige Melodien verschmilzt und eine ordentliche Portion Frische und Eigenständigkeit draufsetzt. Hoffnungsträger 2000.)

NEVERMORE: Dead Heart In A Dead World (der optimale Balanceakt zwischen Tradition und Moderne metallischer Geschichtsschreibung. Außerdem einige der besten Songs die Warrel Dane und seine Mitstreiter je verfaßt haben. SANCTUARY inklusive! Und endlich schreit er wieder, der Kerl! Metal-Sieger 2000)

PAIN OF SALVATION: A Perfect Element I (Falls Progressive Metal eine Zukunft hat, heißt er PAIN OF SALVATION. Die perfekte Balance aus Kopf, Bauch und Fingerfertigkeit und Prog-Überflieger 2000.)

SÍGUR RÓS: Ágætís Byrjun (Aus wallenden Polarnebel schälen sich die ätherischsten Melodien des Jahres und füllen die kalten Nächte mit einem warmen Hauch jenseitiger Melancholie. Das unwirklichste Album 2000.)

Bestes Konzert

Der WATCHTOWER-Auftritt beim BYH 2000. WAAAAAAAAAAAHNSIIIIIIIIIIIIIIIIIIN! Nach hunderttausend Jahren Pause wurden da die vertracktesten Song-Strukturen und die kompliziertesten Riffs runtergeschwurbelt, als sei man gerade dabei, zum Warmspielen mal eben Smoke on the – gähn – water anzustimmen. Und das alles, während die Herren mal eben den Bühnenlangstreckenrekord in Spurttemp brechen wollen… unglaublich!

Schlechtestes Konzert

Der große Reinfall blieb mir zum Glück erspart. Aber RHAPSODY in Wacken waren schon ziemlich übel…

Enttäuschungen 2000

PARADISE LOST proben die Kehrwende und outen sich als unglaubwürdige Heuchler

Rob Halford probt die Kehrwende und… (s. PARADISE LOST)

THEATRE OF TRAGEDY packt der Elektro-Wahn und Raymonds Nase der Polyp

– Nach Scharen weitgehend talentfreier Retorten-Musiker stürmen nun auch Horden hundertfünfzigprozentig talentfreier Pseudo-TV Stars und Möchtegern-Schauspieler die deutschen Charts

BB-Schniefwurz Harry wird auch bei der letzten Gelegenheit nicht aus dem Container gewählt

Der Henker von Texas wird US-Präsident, weil der Durchschnittsami nicht bis 27 zählen kann

Gewinner 2000

RADIOHEAD, weil sie mit der Pop-Antithese Kid A bewiesen haben, daß man auch ohne handelsübliche-Kommerzstrategien (sprich: ohne Singles, ohne Videos, ohne Provokations-Platitüden und andere Machenschaften wie dem Sich-Von-Großmaul-Schwängern-Lassen-Ihn-Dann-Vergraulen-Und-Öffentlich-Rumheulen oder den nicht minder beliebten Disziplinen Ich-Geh-In-Den-Container-Und-Werde-Dann-Ein-Popstar bzw. Ich-Kann-Nicht-Schauspielern-Und-Bin-Doch-Ein-Soapheld-Ich-Kann-nicht-Singen-Also-ist-Mir-Die-TopTen-Plazierung-Sicher) die Charts erobern kann.

Newcomer 2000

Futurama, GREYHAVEN

Überflüssigste Wiederauferstehung 2000

Too many to mention. Rund 90% aller Wiederauferstandenen und flügellahmen Phönixe wären besser in ihren Gräbern respektive ihrem Aschenbecher geblieben und hätten die Welt und sich vor weiteren Peinlichkeiten bewahrt. Ein paar Auserwählte:

SAMSON, ANGELWITCH, GRIM REAPER und all die anderen NWOBHM-Scheintoten, die da in Wacken rumrannten

– Auf Grund übler Vorahnung: QUEEN mit Robbie Williams als Freddie-Ersatz

Rob Halford als Metal-Gott

Was bin ich? mit Quotenopfer Schimpf und anderen TV-Wracks, die keiner mehr sehen will

Helmut Kohl als Wohltäter des deutschen Volkes

BB-Schnepfe Marion als Racheengel

Schönstes Cover 2000

Weiß nicht… seit ich keine LPs mehr kaufe, häng´ ich mir die Dinger auch nicht mehr an die Wand. Aber Hugh Syme ist Gott…

Dämlichster Songtitel 2000

Jede Menge. Eindeutig zu viele. In den meisten kamen Begriffe wie Metal, Steel, Warrior, Fight, Battle, Glory oder Sword vor . Es ist geil ein Arschloch zu sein liegt allerdings auch nicht schlecht im Rennen. Aber Shalala Lala von den VENGABOYS ist wohl nicht zu schlagen, umreißt aber die tiefschürfende Textbotschaft der Herren und ihrer Tanzhäschen überaus präzise und prägnant.

Bester Musiker

– Daniel Gildenlöw (PAIN OF SALVATION)

Neil Young & Brian Wilson (haben in der Kategorie Dauerabo)

Top 3 der Unsigned Bands (alphabetische Reihenfolge)

MINDGUARD

OCTOBER THORNS

PSYCHOTRON

Schönste Wiederauferstehung

WATCHTOWER (s. bestes Konzert), wird hoffentlich von Dauer sein

Bestes Festival 2000

Haben fast alle ihr Für und Wider, generell bin ich allerdings etwas Festival-müde

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