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ENTOMBED A.D. Bowels Of Earth

Man kann es sich einfach machen und sagen, “Bowels Of Earth” klingt nach ENTOMBED. Doch was ist eigentlich der Signatur-Sound dieser Band – abgesehen vom sägenden HM2-Gitarrensound und LG Petrovs unverkennbare Vocals? Der old school Death Metal, mit dem diverse Schweden Anfang der Neunziger für Aufsehen sorgen? Oder der Death ‘n’ Roll der späteren Alben, mit dem sich ENTOMBED abermals eine eigene Nische schufen?

Und dann gibt’s ENTOMBED inzwischen ja auch doppelt: ENTOMBED A.D., die in den fünf Jahren seit dem Split drei Alben veröffentlicht haben, „Bowels Of Earth“ mitgerechnet. Die Namensrechte an ENTOMBED ohne Zusatzbuchstaben haben die Gründungsmitglieder Uffe Cederlund und Nicke Andersson vor Gericht zurückerstritten und seitdem nur eine knappe Handvoll Konzerte gegeben. Dabei haben sie die Livealben “Clandestine – Malmö” (erschienen 2017) und “Live Clandestine” (VÖ am 17. Mai 2019) aufgenommen, als sie den Klassiker “Clandestine” mit Orchester-Unterstützung auf die Bühne brachten. Neues Material haben ENTOMBED zwar angekündigt, zu hören gibt’s davon bislang aber noch nichts.

“Bowels Of Earth” ist das Album, auf das ENTOMBED-Fans schon lange warten

ENTOMBED A.D. hingegen sind fleißig auf Tour und haben mit “Bowels Of Earth” jetzt das Album rausgebracht, auf das man irgendwie lange gehofft hatte. Großtaten wie die drei ersten Platten “Left Hand Path”, “Clandestine” und “Wolverine Blues” bleiben unerreicht. Doch “Bowles Of Earth” knüpft an die Zeit zwischen “Morning Star” (2001) und “Serpent Saints – The Ten Amendments” (2007) an.

Der neue Gitarrist tut ENTOMBED A.D. gut

Gleichzeitig ist “Bowels Of Earth” einen ganzen Tacken frischer und innovativer als die beiden ENTOMED A:D.-Alben “Back to the Front” (2014) und “Dead Dawn”: Live-Gitarrist Guilherme Miranda ist inzwischen festes Mitglied bei ENTOMBED A.D. und brachte offenbar neue und alte Ideen mit: Melodischer sind die Songs geworden, ohne Härte einzubüßen. Und bei allen Trademarks gibt’s auf der Platte auch Neues zu entdecken: Mit “Bourbon Nightmare” haben ENTOMBED A.D. eine MOTÖRHEAD-Hommage aufgenommen, die mit Slide-Gitarren überrascht und bei aller Rotzigkeit eine geniale Eingängigkeit besitzt.

“Worlds Apart” zitiert gar ganz kurz den Song “Left Hand Path” mit einer creepy Gitarrenmelodie und ballert wie damals in den frühen Neunzigern. Den Sack zu machen ENTOMBED A.D. mit “To Eternal Night”,  wo sie quasi das groovige Eingangsriff von “Out Of Heaven” (Von “Morningstar”) und das Intro von “Serpent Saints” recyceln und sich so auf eine sympathische Art selbst zitieren. Und mit Hank Williams “I’ll Never Get Out of This World Alive” haben sie sich gar einen Country-Song so zu Eigen gemacht, dass man überhaupt nicht merkt, dass es eine Coverversion ist.

Fazit: „Bowels Of Earth“ ist wieder ein Album geworden, das man haben sollte. Bleibt nur das Problem, wo sortiert man es im Regal ein? Am besten passt es nämlich zwischen die ENTOMBED-Alben „Morning Star“ und „Inferno“. Die beiden ersten ENTOMBED A.D.-Alben kann man ja zusammen mit den aktuellen (Live)-Alben von ENTOMBED nach nebenan in die B-Sammlung stellen.

VÖ: 30. August 2019

Label: Centtury Media Records

ENTOMBED A.D. „Bowels Of Earth” Tracklist

Torment Remains (Video bei YouTube)
Elimination (Video bei YouTube)
Hell Is My Home
Bowels Of Earth
Bourbon Nightmare
Fit For A King
Worlds Apart
Through The Eyes Of The Gods
I’ll never Get Out Of This World Alive (Hank Williams Cover)
To Eternal Night

Line-up:

L-G Petrov – Vocals
Nico Elgstrand – Guitar/Vocals
Olle Dahlstedt – Drums
Guilherme Miranda – Guitar

Mehr im Netz:

facebook.com/EntombedAD
entombedad.com

ENTOMBED A.D., ABORTED, BAEST Tour 2019

  • 20.10. Leipzig, Täubchenthal
  • 02.11. Kassel, Goldgrube
  • 03.11. Mannheim, MS Connexion Complex
  • 17.11. Hamburg, Kulturpalast

 

 

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