Satyricon, Behemoth, Hecate Enthroned, 19.1.2000, Z7 CH-Pratteln

Eine beachtliche Horde Blackmetaller hatte sich versammelt um unter anderem Satyricon endlich einmal lauschen zu dürfen…

Eine beachtliche Horde Blackmetaller hatte sich versammelt um unter anderem Satyricon endlich einmal lauschen zu dürfen. Den Auftakt machten jedoch Hecate Enthroned mit ihrem von Keyboards mehr als genug angereichertem Blackmetal. Die Bühnenpräsenz der Musiker war gegeben, doch bis jetzt geht´s nicht in meinen Kopf herein, warum die zwei Gitarristen, der Basser und zum Teil sogar der Keyboarder quasi identische Songlines haben – von abwechslungsreichen Mehrstimmigkeiten, die in der Musik ja wirklich eine Art Grundnahrungsmittel (etwa wie Bier am Dynamo) sind, scheinen Hecate Enthroned noch nie gehört zu haben oder sie ignorieren deren Existenz. Die Reaktion der Menge war dementsprechend ein bisschen lahm…

Mehr Schwung kam auf bei den keyboardlosen Krachmeistern der (glaube ich polnischen) Behemoth. Trotz blassem Corpsepaint und anfänglicher blackmetallischer Ernsthaftigkeit konnten die Jungs von Behemoth einfach nicht verheimlichen, dass sie wirklich Spass hatten auf der Stage – cooles Timing, groovige Songs und der Bassist ist wahrlich eine musikalische Augenweide (inklusive seinem Bass), der es schafft, nebst gekonntem Geslappe noch verdammt schnelle und zuweilen komplexe Basslines zu spielen. Die ersten Reihen rasteten dementsprechend aus bei Songs wie „Sires of Satan“ (oder so ähnlich). Zum Schluss gab’s noch ein Mayhem Medley u.a. mit Songs wie „Deathcrush“, „Buried by time and dust“ und „Carnage“, das das krachliebende Publikum vollends zum Ausrasten brachte…

Satyricon taten dieser Begeisterung keinen Abbruch. Satyr und seine Mitmusiker boten eine umfangreiche Reise durch ihre musikalische Geschichte, die jedoch erst bei „Shadowthrone“ zu beginnen schien und bei „Extravaganza“ endete. Trotzdem war die Performance ein absoluter Hammer. Das Keyboard kam spärlich zum Einsatz, und wenn dann primär als Geräusch (ja, der heulende Wind und so) Kulisse für den typischen satten satyrischen Blackmetalsound. Trotz einem kompromisslos gut prügelndem Drummer fehlte nie die düstere Atmosphäre, ein Umstand der das Fehlen von den sonst verbreiteten Teeniesatanisten erklären könnte. Den Abschluss bildete schliesslich das legendäre „Mother North“ (von „Nemesis Divina“)—danach war es um die zuhörende Gesellschaft geschehen, lautstark wurde nach einer Zugabe verlangt, die in der blackmetallischeren Form von Slayer’s „Reign in Blood“ sogleich auf uns niederprasselte. Das Warten auf Satyricon hat sich also gelohnt.

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