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POWER-Abschiedskonzert mit POWER, WITCHTOWER und RAVAGE am 05. Februar 2010 im Blue Shell, Köln

Die Kölner Zombie-Thrasher POWER machen nach zehn Jahren Schluss und ließen es beim Abschiedskonzert mit den Freunden von RAVAGE und WITCHTOWER noch mal so richtig krachen.

Zehn Jahre Zombie-Thrash und jetzt ist alles vorbei. Die Kölner Thrash Metal-Institution POWER löst sich auf, doch nicht, ohne ein letztes Mal zum Tanz zu bitten. Mit dabei die Brüder im Geiste von WITCHTOWER und RAVAGE, zwei Bands mit denen POWER immer wieder gerne mal zusammen gespielt haben und die sich auch mit Gastauftritten auf den jeweiligen letzten Alben gerne unterstützt haben. Bei so einem geilen Bandpaket konnte man fast schon vergessen, ob des Anlasses des Konzerts traurig zu sein. Immerhin kenne ich die Band jetzt schon seit sechs ihrer zehn Existenz-Jahre und verbinde viele schöne Erinnerungen mit den Konzerten der Zombie-Crew. Und das letzte Mal POWER wollten sich viele Leute nicht entgehen lassen, so dass letztendlich sicher knapp 100 Leute das Blue Shell bevölkerten.

Schnell sicherte ich mir noch eines der Abschieds-Shirts, eine Größe zu klein aber egal, ich wollte ja eh abnehmen. Gegen acht eröffneten RAVAGE dann den Trauerabend. Die Band um Frontsau Lord Bier spielten mit nur einem Gitarristen da der eigentliche zweite Gitarrist momentan in Neuseeland verweilt und der Ersatzmann mit seiner Hauptband beschäftigt war. Das machte sich leider durchaus bemerkbar, denn irgendwie wirkte die Band im Vergleich zu früheren Auftritten etwas untight und das eine oder andere Soundloch machte sich bemerkbar.

RAVAGE
Haben schon bessere Konzerte abgeliefert, traten dem Publikum aber trotzdem ordentlich in den Arsch – RAVAGE 

Schade, doch Songgranaten wie der Opener Blasphemic War, Havoc Comand oder Holycaust sorgten auch so für fliegende Mähnen im Publikum. Neben eigenem Songmaterial coverten RAVAGE auch noch den SEPULTURA-Evergreen Arise. Als zweite Fremdkomposition spielten die Jungs dann Made In Hellfire von POWER inklusive kurz integriertem Trauermarsch-Gitarrenlead. Eine coole Aktion der Band, die auch vom Publikum begeistert aufgenommen wurde. Als Zugabe gab es dann noch Riddled, bevor um zwanzig vor neun Schluss war. Zwar hab ich die Band schon deutlich stärker gesehen als heute, Spaß gemacht hat es trotzdem mal wieder!

 WITCHTOWER
Heizten dem Publikum mächtig ein – WITCHTOWER 

War es bei RAVAGE schon eng auf der Bühne wurde es nun richtig voll. Denn WITCHTOWER hatten ihre beiden Gitarristen am Start, so dass sich insgesamt fünf Leute auf die kleine Bühne des Blue Shell quetschten. Mit Bewegen war da natürlich nicht viel, bangen ging aber und wurde ausgiebig praktiziert. Frontmann Ralle und Bassist Micha waren dem Anlass entsprechend in alte POWER-Shirts gekleidet. Los ging es mit Scythe Beast vom aktuellen Album Magnitude Tripple 6 welches ich mir nach dem Auftritt dann endlich auch mal für schlanke acht Euro zulegte.

WITCHTOWER hatten auf jeden Fall eine Hand voll Die Hard Fans am Start, die vorne ordentlich feierten und beim lauthals gewünschten Older Than Time richtig aufdrehten. Das steigerte sich noch beim folgenden Knaller Pentagramm Legions, wie der vorherige Song vom Faster Than Death-Album. Leider hatten WITCHTOWER nur eine halbe Stunde Zeit, so dass danach mit dem Titektrack des aktuellen Albums schon der letzte Song des Abends folgte. Hier bekam die Band Unterstützung durch POWER-Sänger Steff, der sich bereits in sein Zombie-Outift geschmissen hatte. Insgesamt toppten WITCHTOWER die ohnehin schon gute Stimmung, die bei RAVAGE herrschte, locker, besonders bei den drei letzten Songs war richtig Leben in der Bude. Hoffentlich spielen die beiden zukünftig weiterhin regelmäßig Konzerte zusammen!

Köln, Blue Shell, 21:49 Uhr. Das letzte Mal ertönt die The Munsters-Titelmelodie, das traditionelle Intro (fast) jedes POWER-Konzerts, dicht gefolgt vom Opener Death By Fire. Ein letztes Mal waren die Zombies los. Nach Out To Kill wurde mit A Lesson In Violence den Thrash-Göttern EXODUS Tribut gezollt, der Großteil des Publikums wollte dann aber doch lieber die eigenen Songs hören. Dementsprechend ging es natürlich weiter. Bei Made In Hellfire kam Lord Bier von RAVAGE zur Unterstützung auf die Bühne und beim folgenden Zombie Attack verstärkte WITCHTOWER-Frontmann Ralle die Band am Mikro. Die Stimmung erreichte während des POWER-Auftritts erwartungsgemäß ihren Siedepunkt. Das Blue Shell war gerammelt voll und die Band wurde nach allen Regeln der Kunst abgefeiert. Die Band an sich war spielfreudig wie immer, keine Spur von Motivationsdefizit beim letzten Gig, nein, man wollte allen beim letzten Gig noch mal zeigen, auf was sie zukünftig verzichten müssen.

 POWER:
Brachten die Stimmung endgültig zum kochen – POWER 

Und gerade wenn man die neuen Songs hört, die leider nie veröffentlicht werden, muss man wirklich von einem Verlust reden, denn ein Kracher wie Wake Up The Dead wäre auf jeden Fall ein neuer Bandhit geworden. Vielleicht der beste Song, den die Jungs bislang geschrieben haben und dementsprechend an diesem Abend eines der absoluten Highlights. Auch die anderen neuen Songs wie Blast Killer und Pasta From Hell machten Lust auf mehr. Vielleicht rücken POWER die Proberaumaufnahmen dieser Songs ja doch irgendwann mal raus. Wünschenswert wäre es. Nach Nightmare Injection und dem Titeltrack des Roll The Dice-Albums war dann der erste Teil des Konzerts vorbei aber POWER verließen die Bühne gar nicht erst, was bei den beengten Verhätnissen auch ziemlich unpraktisch gewesen wäre. Stattdessen blieb man direkt da und spielte mit Die, Die, My Darling, I Am Suicide und From Beyond noch drei Songs. Um kurz vor elf war dann endgültig Schluss, das letzte Riff gespielt, der letzte Tropfen Blut gespuckt und die Zombies wurden zur Ruhe gebettet. Jungs, es war schön mit euch, ihr werdet mir fehlen!

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