BURST: Die Entwicklung hin zum Nullpunkt

Eine gelungene Weiterentwicklung, große Ereignisse, die ihren Schatten voraus werfen, Frust im Studio und eine lange Zeit "on the road" waren nur ein paar der Gesprächsthemen in dem 90minütigem Telefonat. Bassist Jesper, ernsthaft, nett und redefreudig wie eh und je erläuterte alles sehr ausführlichst und sorgte für ein tolles Gespräch wie man es nur in den seltensten Fällen erlebt.

Origo, das neueste Album der schwedischen Ausnahmeband BURST , zählt für mich nach wie vor zu den ganz großen Scheiben, die dieses Jahr bisher zu bieten hatte. Bassist Jesper – ernsthaft, nett und redefreudig wie eh und je – erläuterte alles sehr ausführlich und sorgte für ein tolles Gespräch wie man es nur in den seltensten Fällen erlebt. Doch lest selbst:

Hallo Jesper, zunächst meine Glückwünsche zu Origo, gleich beim ersten Hören hat mich das Album in seinen Bann gezogen.

Hey, das freut mich. Ich kann mich gut erinnern, dass du Prey on Life auch schon sehr mochtest. Wenn man ein Album fertig gestellt hat, ist es immer besonders schwer, man kann einfach nicht objektiv rangehen. Und es ist einfach so, dass man tausende Meinungen an den Kopf geworfen bekommt. Der Eine behauptet dann, dass es die schlechteste Scheibe in der Geschichte der Musik sei, während der Andere es für die beste Scheibe der Welt hält – übertrieben ausgedrückt. Auf jeden Fall cool, dass sie dir gefällt – danke.

Auf jeden Fall ist der Titel Origo sehr offen und rätselhaft. Das Einzige, was mir dazu einfällt ist der Nullpunkt eines Koordinatensystems.

Origo ist Latein und bedeutet Ursprung, und es ist tatsächlich der Schneidepunkt zweier Achsen. Wir wählten diesen Titel aber aus, da man in ihn sehr viel hineinprojezieren kann. Einerseits könnte es für die Herkunft unserer Band stehen oder andrerseits aber auch unseren momentanen zentralen Ausgangspunkt darstellen. Da könnte man weiter und weiter Interpretationen anstellen und in die philosophische Ecke abdriften. Aber bevor man uns missversteht, mit Mathematik hat Origo nichts zu tun, nur weil das Koordinatensystem eben zur Sprache kam. Der Titel passt übrigens auch sehr gut zum Artwork, denn aus dem Herzen der Person kommt Licht hervor. Doch am meisten mögen wir, wie gesagt, an dem Namen, dass er so offen ist.

Über das Artwork habe ich auch lange nachgedacht, anfangs dachte ich die Person würde leiden. Doch nachdem ich mir das Album oft angehört habe schwanken meine Gefühle danach zwischen Melancholie, Glück und Wut aber ich fühle mich doch gereinigt. Die Person auf dem Artwork macht den selben Eindruck auf mich.

BURST
Origo Cover 2005

Das ist schön! Denn Musik – gute Musik – soll Gefühle im Hörer erwecken. Und unsere Intention war deiner Interpretation nicht unähnlich. Das Cover ist einerseits sehr simpel, andererseits doch ziemlich vielschichtig, da es alle möglichen Gefühle im Hörer weckt. Und das spiegelt sich in der Musik wieder. Schön, dass du hörst und siehst, was wir versuchen auszudrücken.

Danke, das ehrt mich.

Das hat nichts mit Ehren zu tun. Ich glaube wir sprechen in Sachen Musik und dem drumherum die selbe Sprache.

Da hast du wohl recht. Musikalisch jedenfalls ist euer neues Album ein hörbar großer Schritt nach vorne. Ihr habt euch in vielen Bereichen enorm weiterentwickelt, eure Metamorphose ist aber noch nicht abgeschlossen.

Das hoffe ich doch! Ansonsten gäbe es nicht mehr viel zu tun für uns, jedes Album muss eine Weiterentwicklung bilden. Wenn man seit Jahren die gleichen Riffs spielt wird es für einen ernsthaften Musiker uninteressant. Wenn man wie SLAYER seit Jahren das selbe Ding macht, dann geht es irgendwann nur noch ums Geld. Doch das ist nicht der Punkt. Viel wichtiger ist es etwas zu sagen zu haben, Musik zu machen, die etwas bedeutet und darum machen wir auch noch immer Musik. Wenn wir spüren, dass wir das selbe immer und immer wieder machen wird das der Tag sein, an dem wir uns auflösen werden.

Ich denke ihr seid momentan an einem Punkt angelangt, wo ihr euch in viele Richtungen weiterentwickeln könntet, ohne mit eurer Vergangenheit zu brechen. Durch die Vielzahl an melodischen Vocals könntet ihr in Zukunft auch ruhigere Musik machen, ohne dass jemand euch Vorwürfe des Ausverkaufs macht.

Ich mag es, wenn viele Wege offen stehen. Aber es gibt einen ganz klaren Kern, der nennt sich BURST, der wird immer bestehen bleiben und daran wird man uns immer erkennen. Ich denke aber nicht, dass es von uns ein reines, leises Album geben wird, ich würde das auf jeden Fall gerne machen, aber momentan würde es uns, den fünf Individuen die zusammen spielen nicht entsprechen. Wir haben aber schon mal über ein Projekt unter einem anderen Namen gesprochen – doch das ist Zukunftsmusik, war nur eine kleine Idee von uns.

Was ich an Origo liebe, ist der klare Gesang von eurem Gitarristen Robert (Reinholdz – Anm. d. Verf.), der eine wirklich tolle Stimme hat. Wie wichtig ist deiner Meinung nach der klare Gesang auf diesem Album?

Es geht darum, mehr Dynamik in den Gesang zu bringen und für uns war dies auch ein logischer Schritt. In dieser Szene sind die Vocals oftmals der Schlüssel, um Zugang zur Musik zu bekommen, sie sind ein ganz zentraler Punkt. Robert hat erkannt, dass er in dieser Hinsicht sehr talentiert ist und lernte zu singen. Wir beschlossen, dies in unserer Musik anzuwenden und siehe da, es brachte uns um Einiges weiter.

Manche Songs wie The Immateria, Flight´s End und Mercy Liberation wären um einiges weniger vielschichtig und mitreißend, gäbe es den klaren Gesang in diesen Stücken nicht.

Roberts melodischer Gesang bringt uns einfach viel weiter. Vor allem da manche Songs sehr vertrackt sind – denen gibt er eine klare Linie, an der man sich orientieren kann.

Manchen Stücken wie das fantastische Homebound oder Slave Emotion hört man an, wie viel Energie ihr ins Songwriting stecken musstet. Wie lange dauerte es, bis diese Lieder standen?

Homebound war der erste Song, den wir für Origo schrieben, eigentlich war jedoch nichts fertig, bevor wir das Studio betraten, da viele Details noch nicht ausgearbeitet waren. Die Basics der einzelnen Stücke gab es schon länger, Homebound spielten wir schon auf der Tour mit THE DILLINGER ESCAPE PLAN letztes Jahr. Gerade dieses Stück ist sehr vielschichtig und eben das verschlang viel Zeit.

Und wie lange habt ihr überhaupt an dem Songwriting gefeilt?

Es ist schwer zu sagen, wie lange wir überhaupt für das Songwriting brauchten, denn Prey on Life ist ja schon drei Jahre her, es wurde erst ein Jahr nach den Aufnahmen veröffentlicht. Und danach, nach einer Pause begannen wir wieder mit Songwriting – aber nur in Intervallen. Es gab lange Pausen, in denen wir gar nichts machten. Aber der Hang zum Perfektionismus überkam uns immer wieder, jedes Detail, das zu Tage trat musste absolut makellos sein – eigentlich totaler Irrsinn. Manche Songs werden in unvorstellbarer Geschwindigkeit fertig, andere brauchen lange Zeit – da fehlt einem ein kleines Detail und schon geht nichts mehr voran. Manche Songs brauchen wirklich Jahre, bis sie fertig sind, weil man permanent was daran ändert. Jede Note, die du auf Origo hörst, macht uns stolz, weil wir es geschafft haben sie mit den anderen auf gelungene Art und Weise zu verbinden.

Ich kenne solche Querelen auch, da geht es mir und meinen Jungs oft nicht anders. Und dann kommst du auf ein kleines Break, ein kleines Riff das gefehlt hat und plötzlich läuft es wieder wie von selbst.

Es kann nur so ein kleines Detail sein und plötzlich findet man wieder Anschluss, das ist schon manchmal wirklich seltsam.

Das Instrumental It Comes Into View ist sicherlich der neueste Song auf dem Album.

Stimmt. Er entstand eigentlich erst im Studio, wir hatten nur ein paar kleine Ideen und wollten ausprobieren, wie es mit dieser Arbeitsweise funktionieren würde und wir sind über den Ausgang dieses Abenteuers sehr glücklich.

So etwas habe ich auf diesem Album nicht erwartet. Unter anderem auch weil dieser Song in drei verschiedene Stufen unterteilt ist und sich immer weiter steigert, gleichzeitig aber sehr ruhig und beschwörend bleibt. Das hat mich wirklich überrascht.

Das ist ein gutes Zeichen, es ist wichtig dem Hörer auch Überraschungen zu bieten, sonst wird man zu berechenbar. Zu It Comes Into View: Es wurde nur um zwei Riffs herum gebildet, ist fast schon verträumt und sehr atmosphärisch, es hat einen Touch von Ambient und ist eigentlich sehr simpel.

BURST
Jesper: Wenn man wie SLAYER seit Jahren das selbe Ding macht, dann geht es irgendwann nur noch ums Geld. Bevor BURST immer die gleiche Leier veranstalten, werden sie sich lieber auflösen!

Zu diesem Song hattet ihr als Keyboarder einen Gastmusiker namens Elias Holmlid mit an Bord.

Ich kenne ihn eigentlich gar nicht, aber unser Gitarrist Jonas (Rydberg – Anm. d. Verf.) kennt ihn durch die Arbeit, beide arbeiten im Postamt und kennen sich daher gut. Für diesen Song war es uns wichtig, dass Keyboards eingesetzt wurden, und keiner von uns ist wirklich gut darin. Also luden wir ihn ein, er steuerte großartige Ideen bei, auch wenn er aus einer völlig anderen Szene kommt, er spielt nämlich bei der Power Metal-Band DRAGONLAND.

Auf Prey on Life gab es viele Gitarreneffekte, die wie Keyboards klangen.

Auf diesem Album gibt es außer Drums und der Stimme nur Gitarren zu hören, mit Ausnahme des letzten Stücks Epidemic, da ist auch ein Piano mit eingebaut.

Eben das habt ihr weiter ausgebaut, auf Origo kommen diese Gitarreneffekte noch viel häufiger vor. Benutzt ihr das eher in der Studio-Situation oder werden diese Experimente auch auf der kommenden Tour von größerer Bedeutung sein?

Natürlich. Was uns möglich ist, versuchen wir auch hinzukriegen. Wir sind eine Band, die auf Gitarren basiert, also benutzen wir auch dieses Instrument so exzessiv wie möglich, selbstverständlich nur wenn es funktioniert. Aber unsere Herangehensweise von der Arbeit im Studio und der Live-Situation ist – im Gegensatz zu den meisten Bands – eine Andere. Wir versuchen im Studio die Songs wachsen zu lassen und erfreuen uns an der Arbeit im Studio, an dem Experimentieren und so weiter. Für uns ist das kein notwendiges Übel, es tut uns sehr gut.

Das steht aber in krassem Gegensatz zu dem, was ihr auf eurer Homepage geschrieben habt: The recording process was long and draining.

(seufzt) Oh ja. Natürlich zählt die Arbeit im Studio zu unseren absoluten Lieblingsbeschäftigungen, aber dieses Mal war es wirklich frustierend. Wir hatten mit verdammt viel Stress und Frustration zu kämpfen. Angefangen hat alles damit, dass wir ein eine Woche ins Studio einziehen mussten, was immerhin ein kleines Problem darstellte, da wir nicht aus der selben Stadt wie das Music-a-Matic sind. Dort ging es dann ans Eingemachte: Das Studio musste mitten in unserem Aufnahmeprozess neu Schallisoliert werden, da Auflagen von der Stadt vorlagen. Das wirkte sich selbstverständlich auf den Sound des Albums und der Aufnahmen aus und verschlang enorm Zeit. Wir halfen natürlich bei den Umbauarbeiten wo wir nur konnten, da dann auch Relapse bei uns durchklingelte und Deadlines für das Album durchgab. Und als wir das geschafft hatten, wurde Fredrik (Reinedahl – Anm. d. Verf.) unser Produzent Vater – was natürlich eine schöne Sache ist. Aber es verzögerte die Aufnahmen weiter, da er zunächst eine Auszeit brauchte. Das alles hört sich jetzt nicht so dramatisch an, aber wenn du mittendrin steckst, ist es einfach nur frustrierend.

Aber das Resultat kann sich hören lassen. Themawechsel: Ihr musstet vor kurzem eure UK-Tour absagen.

Nicht nur, auch eine Headliner-Tour durch Europa.

Aber ist es vielleicht für eine Band von eurem Status nicht eh taktisch klüger zunächst eine große Band – in eurem Fall OPETH – auf ihrer Tour zu begleiten, um vielleicht den Status des Insidertipps abzuschütteln?

Sicher, da hast du irgendwo recht. Wir haben uns aber auch sehr auf die Headlinertour gefreut, aber mit einer Band wie OPETH zu touren ist für uns wirklich eine verdammt große Sache. Sie sind eine der wenigen schwedischen Bands, mit denen wir uns identifizieren können, wir hätten die Europatour nicht für jeden abgesagt. Diese wird jedoch wohl im nächsten Frühjahr nachgeholt werden.

Was meinst du, wie werdet ihr bei den OPETH-Fans ankommen? Immerhin sind die zwar recht offen, aber sind dennoch ein sehr spezielles Publikum, ergo könnte es hier und da schwierig für euch werden.

(lacht) Ja und nein. Wenn eine Band wie OPETH tourt, dann ist das für die Fans eine sehr besondere Sache, da hat es die Supportband ganz bestimmt nicht leicht und damit rechnen wir schon. Aber ich denke wir haben schon Potenzial um den OPETH-Fans zu gefallen, auch wenn wir musikalisch nicht wirklich verwandt sind, wir spielen aus ähnlichen musikalischen und emotionalen Aspekten heraus, haben ein ähnliches Feeling, ein Feeling das zeigt, dass es mehr als Musik ist. Schwer auszudrücken.

Ich glaube, dass nur wenige Bands so eine Gelegenheit abschlagen würden.

Das ist doch klar. Aber es gab so einige Acts, die mit IRON MAIDEN touren durften, was für sie natürlich die größte Ehre überhaupt war. Aber diese wurden von den MAIDEN-Fans total niedergemacht, mit Flaschen beworfen, ausgebuht und so weiter.

Naja, so wird es bei euch als Support von OPETH wohl doch nicht ablaufen. Und die Headliner-Tour steht dann im Frühjahr an?

Das ist noch nicht sicher, aber wir arbeiten daran. Einen Tourpartner haben wir noch nicht, da ist noch nichts spruchreif. Aber wir haben auch nicht den Status uns eine Band auszusuchen, da geht es eher um praktische Fragen nach denen wir vorgehen müssen.

Wie sieht es mit den Staaten aus? Werdet ihr die auch endlich mal beehren?

Ja, das steht wohl an. Aber wir wissen noch nicht genau wann, entweder im Spätfrühling oder nach dem Sommer. Aber nun liegt der Fokus auf Europa, vielleicht auch auf Japan, da gibt es auch ein paar Anfragen.

Wie sieht es bei euch abseits der Band aus? Studiert ihr noch? Wie könnt ihr alles bei so extensiven Tourplänen unter einen Hut bringen?

Wir arbeiten eigentlich alle, und da ist alles dann schon sehr kompliziert. Und gerade bei unserer jetzigen Größe ist es sehr schwer, denn wir sind groß genug um eigentlich 365 Tage im Jahr unterwegs zu sein, aber wir sind meilenweit davon entfernt von der Musik leben zu können. Bis dahin wird es verdammt kompliziert bleiben. Es ist schwierig in einer Band zu sein, die zwischen den Stühlen sitzt.

Schau dir mal MASTODON an, die sind mindestens acht Monate im Jahr auf Tour. Sie können mittlerweile zwar davon leben, aber das ist schon sehr hart.

Meinst du, dass sie nur acht Monate im Jahr unterwegs sind? Aber sie wollen das auch so, bei MASTODON ist es weniger Karrieregeilheit als eine Bestimmung. Sie sind einfach unglaublich passioniert.

Kommen wir nochmal auf das Cover zurück. Das Artwork ist wirklich schön, aber warum habt ihr nicht wieder Aaron Turner von Feral Pig (auch bekannt als ISIS-Gitarrist und Sänger – Anm. d. Verf.) damit beauftragt?

Aaron macht wirklich großartige Arbeit, ich schätze sie sehr und auch Prey on Life hat er wirklich großartig veredelt. Aber irgendwo ist er ein wenig festgefahren, für mich persönlich erkennt man seine Arbeiten zu schnell. Für Origo wollten wir etwas Anderes, etwas dass das Gefühl der Musik wiedergibt. Der Künstler Wieslaw Walkuski macht eigentlich nichts für Rockbands, daher ist er in der Szene sehr unbekannt. Er ist schon etwas älter, um die 60, 70 und gestaltet Plakete für Theaterstücke und klassische Konzerte in Polen und wenn ein Film in Polen im Kino anläuft gestaltet er separate Plakete dafür. Alle von uns sind Fans von ihm, weil er sehr direkt zeichnet und gestaltet, aber andererseits sehr viel Gefühl und Ausdruck einfließen lässt. Das Cover von Origo schlägt in die gleiche Kerbe, und überhaupt ist alles von ihm sehr harsch und dunkel.

BURST
BURST von links nach rechts: Jonas Rydberg (Gitarre), Jesper Liveröd (Bass und Grunts), Linus Jägerskog (Vocals), Robert Reinholdz (Gitarre und klarer Gesang), Patrick Hultin (Drums)

Wie konntet ihr es euch leisten, dass so ein etablierter Künstler euer Artwork zaubert?

Nein, das konnten wir nicht. Im Original war das ein Plakat für das Theaterstück zu Der Idiot, glaube mir, das hat aber nichts mit dem Album zu tun. (lacht)

Kürzlich ist auch eine Split 7 von euch mit THE OCEAN erschienen, ich habe sie schon bestellt, aber leider noch nicht erhalten. Erzähl mal was darüber.

Die Jungs von Garden of Exile haben uns angeschrieben, ob wir nicht Lust darauf hätten. Und weil sie uns schon lange unterstützen und sehr enthusiastisch sind haben wir ja gesagt. Für das Artwork ist Seldon Hunt zuständig, der schon wunderschöne Tourplakete für ISIS und PELICAN gemacht hat. Das ist ein wirklich tolles Release.

Welcher Song von euch ist auf der Split?

Anfangs wollten wir Homebound auf die Scheibe packen, aber dann haben wir, weil es etwas repräsentativer für das Album ist, Flight´s End ausgewählt. Ein Non-Album-Track wurde es aus dem Grunde nicht, weil es davon keine gibt.

Mit eurem letzten Album ging es im Vergleich zu vorher um 100% nach vorne. Was erwartet ihr jetzt von Origo?

Vorsicht, wir sind keine Band, die auf den großen Erfolg aus ist, das ist nicht unser Antrieb. Wir haben die Band vor langer Zeit gegründet und hätten uns, wenn wir dieses Denken hätten, schon längst aufgelöst. Um was es uns geht ist, dass Leute unser Potenzial sehen und dass es jedem leicht möglich ist, unsere Musik zu konsumieren, weil im Endeffekt wollen wir natürlich CDs verkaufen. Aber das ist nicht der Punkt, jetzt geht alles ein wenig größer zu als vorher und das Sammeln von Erfahrungen im Bereich von Tourneen und Aufnahmen wird für uns irgendwo schon vereinfacht, da wir uns nicht mehr selbst um alles kümmern müssen.

Das ist, wie ich finde, eine schöne Einstellung. Heute, wo die meisten Bands sich überschätzen und den Hals nicht voll genug kriegen können.

Nicht dass du mich falsch versteht, wir wollen natürlich als Band wachsen, uns geht es mehr um Motivation als um Geld.

Genau! Das meinte ich doch. Themawechsel: Mir kommt es so vor, als wären die Texte wiederum sehr persönlicher Natur.

Ja. Dieses mal ging es uns außerdem darum, einfach 9 Songs zu schreiben, kein Konzept über ein Buch, das vor 50 Jahren mal jemand gelesen hat. Die Texte sind sehr persönlich und schwer zu erklären, ich glaube es würde nichts bringen wenn ich jeden Song separat erklären würde. Es sollte sich jeder selbst Gedanken darum machen.

Ich entdecke gerade bei euren Texten immer wieder neue Details, die dann zur Folge haben, dass ich alles nochmals neu überdenken muss.

Das Entdecken von Texten und Musik kann sehr ähnlich sein, es hat beides etwas von einer Reise. Die besten Songs haben auch oft die besten Texte, wenn die Musik gut ist und der Text scheiße, dann macht es einem oft das ganze Lied zunichte. Mist, ich klinge verdammt hochgestochen. Nur zur Info, ich will mich nicht aufspielen, das ist nur meine Meinung.

Abschließende Frage: Was hältst du von Schwedens Ausnahmekünstler und Schauspieler Nummer 1, Dolph Lundgren?

Der Typ ist schräg, ich weiß fast gar nichts über ihn, außer dass er in Rock IV eine Menge Prügel bezog. Aber dennoch spielt er eine große Rolle für BURST, er ist das Covermodel. (lacht) Halt, in einem Film war er doch gut, in Johnny Mnemonic, da war er irgendetwas wie ein brutaler Prediger oder so etwas. Seine Rolle war cool, der Film war Bullshit.

Jesper, ich danke dir für das Interview und wünsche dir und BURST alles Gute. Bis bald!

Layout: Uwe

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