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ZAKK SABBATH: Vertigo

Coverversionen geben immer Stoff für Diskussionen. Entweder man verreisst sie komplett, weil sie zu nahe am Original sind oder dem Original Schimpf und Schande machen. Oder aber sie sind innovativ – man denke etwa an TONY NAIMA & THE BITTERS, die DISMEMBER neu (und akustisch) interpretierten oder an FAITH NO MORE, deren Version von “Easy” sogar besser ist als das Original von LIONEL RICHIE. Weitaus extremer und seltener sind indes Neueinspielungen ganzer Alben. Zählt man Beispiele hierfür auf, kommt man nicht besonders weit, da Bands selten den Drang verspüren, übertrieben selbstkritisch zu sein und deswegen gleich das Album neu aufnehmen. Selbst Jugendsünden bleiben oftmals unberührt. Als bekannt-berüchtigte Ausnahme mag hier DIMMU BORGIRs “Stormblåst”-Katastrophe aufgezählt werden (Hellhammer hin oder her), fügt man der Überlegung Humor hinzu (der in der Welt von “Stormblåst” nie vorkam), landet man spontan bei ALESTORM, die ihr aktuelles “Curse of the Crystal coconut” ja auch als 8bit-Soundversion anbieten. 

Wenn Ozzy Osbournes Stimme eine Verjüngungskur bekommt

In die lichten Reihen der “Bands, die ihre Jugend neu einspielen” rückt zum Jubiläum des legendären “Black Sabbath”-Albums nun ZAKK SABBATH. ZAKK WYLDE mag damals bei BLACK SABBATH zwar nicht als Gitarrist geamtet haben, doch die Jahre mit OZZY OSBOURNE haben ihm – bizarrerweise – die Fähigkeit geschenkt, dessen Stimme “zu besten Zeiten” sehr realistisch zu imitieren. Produktionstechnisch ist “Vertigo” – der “neue” Name für “Black Sabbath” zum 50jährigen Jubiläum – natürlich klar modernisiert. Der Kultfaktor schwindet somit, doch ZAKK SABBATH machen dies mit Spielkompetenz, geilem Gitarrensound, saftigem Bass und der täuschend echten Ozzy-konnte-mal-singen-Stimme wieder wett. 

Aber braucht es “Vertigo”?

Das Problem von “Vertigo” ist demzufolge weder das Songwriting noch die musikalische Kompetenz der Akteure. Nein – “Black Sabbath” war von der Stimmung her einfach schon immer perfekt. Es brauchte keine Neueinspielung. Wir reden hier nicht von DISSECTIONs “Maha Kali”, das einfach hätte schneller sein sollen. Wir reden auch nicht von “…and Justice for all”, das bei verschiedenen Metalheads diffuse Neueinspielungswunschgelüste weckt, für die man beispielsweise Lars mit Gene Hoglan (TESTAMENT) und Kirk mit Alex Skolnick (TESTAMENT) ersetzen – und natürlich Jason Newsted (VOIVOD) zurückholen müsste. Wir reden von BLACK SABBATH – und ZAKK SABBATH ist schlicht etwas für ZAKK WYLDE-Anbeter. BLACK SABBATH-Puristen der ersten Stunde dürfen sich bequem zurücklehnen und den Geldbeutel stecken lassen. Ausser die Neugier ist stärker…

Veröffentlichungstermin: 24.09.2020

Spieldauer: 42:00

Label: Magnetic Eye Records

Website: http://www.zakksabbath.com

Line Up
Zakk Wylde (BLACK LABEL SOCIETY, OZZY OSBOURNE) – Gitarren, Vocals
Joey Castillo (DANZIG, QUEENS OF THE STONE AGE) – Schlagzeug
Blasko (ROB ZOMBIE, OZZY OSBOURNE) – Bass

ZAKK SABBATH “Vertigo” Tracklist

1. Black Sabbath (Audio bei YouTube)
2. The Wizard (Audio bei YouTube)
3. Wasp / Behind the wall of sleep / N.I.B.
4. Wicked world
5. A bit of finger / sleeping village / warning

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