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XASTHUR: Telepathic with the deceased

Amerikanischer Schwarzmetall, der sich in der "true" Gemeinschaft von LEVIATHAN und KROHM ganz wohl fühlt…

Langsam überkommt mich ein flaues Gefühl bei der Ankündigung True Black Metal from the USA. Wird dann noch vom besten Sound, den die Band jemals hatte und von einem Revival gesprochen, jault das Trommelfell entsetzt auf. Die ketzerische Frage drängt sich auf: Was macht ein guter Sound im wahren Black Metal? Die weitaus bedrohlichere Frage ist jedoch: Was ist zu erwarten? Black Metal-Valium im Sinne von KROHM oder das blanke Grauen, wie es DRAUGAR mit Vorliebe praktizieren? Oder dürfen die geschundenen, tinitusfreien Ohrhärchen auf Mittelmass im Sinne von LEVIATHAN hoffen? Kann man die Goldschicht auf dem Logo abkratzen und sich durch ihren Verzehr mehr Musikgenuss verschaffen?

Die Einmann-Band XASTHUR bietet auf Telepathic with the deceased nichts, was flaue Gefühl auf Dauer heilen könnte. Eine unausgewogene, rauhe Produktion läßt nur erahnen, wie mies der Sound der drei Full-Length Vorgängeralben gewesen sein muss. Null Druck, der Gesang wabert dann und wann verzweifelt vorbei und die Gitarren sind mindestens so staubtrocken wie die Rhythmusabteilung. Musikalisch hat der gute Malefic (der am liebsten Verstecken im Wald spielt mit Hildolf) leider BURZUM zu seinem erklärten Lieblingseinfluss erkoren. Bei einigen Passagen dürfte auch JUDAS ISCARIOT oder die Mucke von seinem Labelkumpanen Wrest (LEVIATHAN) als Inspirationsquelle gedient haben. Das Niveau von XASTHUR bleibt jedoch unter demjenigen dieser Vorbilder und erreicht seinen Tiefpunkt in endlosen, qualvollen, pseudoatmosphärischen Dudeleien, die von den unterirdischen Gitarren und dem nicht minder grässlichen Keyboard dargeboten werden. Am Ende von Abysmal Depths Are Flooded sind sie auch noch verstimmt und es kommen Gedanken an den leidgeprüften Kassettenrecorder im Film Apollo 13 auf, der beim eisigen Rückflug zur Erde verzweifelt amerikanische Oldies in die frostige Kapsel ächzt.

Telepathic with the deceased von XASTHUR könnte man insgesamt als eine relativ einschläfernde Mischung aus KROHM und LEVIATHAN bezeichnen. Wer sich als Fan dieser zwei Truppen sieht, macht mit Malefics Werk nicht falsch. Wer Inspiration, Emotion und wahre Atmosphäre sucht, ist hier an der falschen Adresse – 57 Minuten können sehr lange sein, da ändert auch die Goldschicht nichts.

Veröffentlichungstermin: 20.07.2004

Spielzeit: 57:41 Min.

Line-Up:
Malefic – alle Instrumente, Gesang
Label: Moribundcult Records / Twilight

Homepage: http://www.moribundcult.com

Tracklist:
1. Entrance Into Nothingness

2. Slaughtered Useless Beings In A Nihilistic Dream

3. Abysmal Depths Are Flooded

4. May Your Void Become As Deep As My Hate!

5. Telepathic With The Deceased

6. A Walk Beyond Utter Blackness (Instrumental)

7. Cursed Revelations

8. Drown Into Eternal Twilight

9. Murdered Echoes Of The Mind

10. Exit

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