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WINDHAND: Eternal Return

Mann, wie schnell die Zeit doch vergeht. Als Relapse Records das mittlerweile auf ein Quartett geschrumpfte Doom-Quintett aus Richmond unter Vertrag nahm, waren WINDHAND faktisch nur den fortgeschrittenen Szenekennern ein Begriff und galten daher höchstens als ein Geheimtipp. Mit dem Relapse Debüt „Soma“ avancierte sich die Band 2013 zu den Shootingstars der Szene und jetzt, fünf Jahre später gehören WINDHAND quasi zum Inventar und mischen ganz, ganz weit oben mit. WINDHAND sitzen fest im Sattel und wollen mit ihrer neuen Scheibe „Eternal Return“ ihre Spitzenposition ein Stück weiter zementieren.

Auch auf „Eternal Return“ bleiben sich WINDHAND treu

Wer auf „Eternal Return“ ernsthaft irgendwelche tiefgreifende Neuerungen oder gar die Richtungswechsel erwartet, der hat die Funktionsweise des Doom bzw. Stoner Metals leider nicht verstanden. Hat eine Band ihre Nische gefunden, so erfindet sie sich nicht neu, sondern versucht, von Album zu Album ihren Sound zu perfektionieren. Klar entwickelt man sich dabei weiter, bloß erfolgt das Ganze in den ganz kleinen Schritten, wodurch man als Hörer diesen Prozess so gut wie gar nicht mitbekommt. Auch auf ihrer vierten Platte bleiben WINDHAND sich treu und liefern erneut ein fuzzgetränktes Monsterbrett ab. Die Einflüsse der Schwergewichte wie SLEEP oder ELECTRIC WIZARD sind dabei kaum zu überhören, aber nichtsdestotrotz schafft es die Band auch hier, sich dem Epigonentum gekonnt zu entziehen und dem Stoner Doom ihren eigenen Stempel aufzudrücken.

Starke Teamleistung ergibt ein Hammer Album!

Das hat man nicht zuletzt der Powerfrau am Mikro zu verdanken – die Sängerinnen wie Dorthia Cottrell sind extrem rar gesät, und außer Lori Steinberg (ACID KING) und vielleicht Laura Pleasants (KYLESA) kann da kaum jemand mithalten. Ihre Stimme umhüllt buchstäblich den Hörer und versetzt ihn in einen tranceartigen Zustand, ohne dabei einschläfernd zu wirken. Absolut zauberhaft! Das wäre jedoch falsch, die ganze Brillanz von „Eternal Return“ allein an der Cottrells Gesangsleistung festzumachen, denn jeder gelungenen Scheibe liegt immer eine starke Teamleistung zugrunde. Die Instrumentalfraktion macht hier ebenfalls einen tollen Job – massive Gitarrenriffs, pumpende Basslines und wuchtige Drums sind perfekt aufeinander abgestimmt, wodurch der Gesang noch besser zur Geltung kommt und ein wahres Groove-Monster von der Kette gelassen wird. Der Hörer wäre an dieser Stelle gut beraten, das „Eternal Return“ am Stück zu genießen, statt einzelne Songs aus diesem Monolith herauszupicken – 62 Minuten Songmaterial vergehen dabei wie im Flug.

Neben dem Inhalt stimmt auch die Verpackung

Als wäre das nicht genug, wird das Album von keinem geringeren als Jack Endino (u.a. HIGH ON FIRE, SOUNDGARDEN und NIRVANA) veredelt, der wie bereits auf „Grief‘s Infernal Flower“ (2015) den Job am Mischpult übernahm. Zu erwähnen ist außerdem die stimmige Coverart von Arik Roper (u.a. HIGH ON FIRE, SLEEP und WEEDEATER).

Fazit

„Eternal Return“ überzeugt auf der ganzen Linie und genügt den höchsten Ansprüchen locker. WINDHAND setzten die Messlatte – vor allem für sich selbst – verdammt hoch und brauchen sich spätestens ab jetzt vor keinem der ganz Großen verstecken. An SLEEP gibt es dieses Jahr zwar kein Vorbeikommen, aber für die oberen Plätze etlicher Jahreslisten dürfte es auf jeden Fall reichen. Zugreifen!

Veröffentlichung: 05.10.2018

Spielzeit: 62:00 Min.

Label: Relapse Records

Produziert von: Jack Endino

Bandwebsite: https://windhand.bandcamp.com/

Facebook: https://www.facebook.com/WindhandVA/

Line-Up:

Dorthia Cottrell: vocals

Parker Chandler: bass

Garrett Morris: guitars

Ryan Wolfe: drums

WINDHAND „Eternal Return“ Tracklist

1. Halcyon
2. Grey Garden
3. Pilgrim’s Rest
4. First To Die
5. Light Into Dark
6. Red Cloud
7. Eyeshine
8. Diablerie
9. Feather

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