USURPER: Cryptobeast

Uargh! USURPER sind zurück!

Die Vergleiche zu Serienheld Al Bundy mögen zunächst etwas hinken, aber denkt mal drüber nach: Prollig, spaßig und aus Chicago. Passt perfekt, oder? USURPER, die ursprünglichste der ursprünglichen Bands legen mal wieder nach, und auch wenn ich zwei Alben der Band bewusst verschlafen habe – irgendwo gammelt in meinem CD-Regal noch das mehr schlecht als rechte Skeletal Season herum – ich wusste genau was mich erwartet: Der old-schooligste Metal, den es irgendwo gibt.

Trotz einiger personeller Veränderungen ist sich das Quintett um Gitarrenproll Rick Scythe zu 110 % treu geblieben. Cryptobeast ist Uralt-Death Metal in Vollendung mit Texten, die ganze Drehbücher zu C-Horror-Filmen darstellen könnten. Der neue Sänger mit dem kultigen Pseudonym Dan Tyrantor brüllt was das Zeug hält, ziemlich derbe, aber immer gut verständlich. Glücklicherweise beherrscht er auch die Uarghs, mit denen sein Vorgänger Diablocal Slaughter immer so schön Tom Warrior zitierte. An den Drums findet sich auf Cryptobeast Originaldrummer Joe Warlord wieder, der nicht unbedingt technisch und filigran, aber mit ganzem Herzblut drischt, als wären die Neunziger nie passiert.

An der Gitarrenfront ist gerade durch Rick Scythe auch alles in bester Ordnung, seine Killerriffs bleiben im Ohr und wirken nie angestaubt oder aufgesetzt. Die Soli zeigen auch, dass er nicht nur gute Ideen, sondern auch technisch einiges auf dem Kerbholz hat. Ebenso Bassist Jon Necromancer, der mit seinen Fretless Bass-Einlagen in Ectoplasm durchaus zu begeistern weiß. Die Verbindung dieser ganzen Stärken ergibt erstklassige und äußerst abwechslungsreiche Songs wie Kill for Metal oder Reptilian, die zwar keine Innovationspreise gewinnen werden, aber einfach Spaß machen.

Keine Frage, USURPER ist eine wirklich kultige Scheibe geglückt, die ich nach dem eher miesen Skeletal Season nicht erwartet hätte. Die fünf Recken aus Chicago überzeugen mit ihrem Album wirklich und beweisen – vielleicht auch durch die fantastische Produktion von Ikone Neil Kernon -, dass morbider Death Thrash Metal wie von CELTIC FROSTund frühen BOLT THROWER noch immer mitreißen kann.

Veröffentlichungstermin: 17. Januar 2005

Spielzeit: 38:16 Min.

Line-Up:
Dan Tyrantor – Vocals

Rick Scythe – Guitars

Carcass Chris – Guitars

Jon Necromancer – Bass

Joe Apocalyptic Warlord – Drums

Produziert von Neil Kernon
Label: Earache Records

Homepage: http://www.usurper.us

Tracklist:
1. Bones of My Enemies

2. Supernatural Killing Spree

3. Kill for Metal

4. Conquest of Grotesque

5. Ecoplasm

6. Return of the Werewolf

7. Reptilian

8. Cryptobeast

9. Wrath of God

10. Warriors of Iron and Rust (remake)

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner