blank

UNLEASHED: Sworn Allegiance

"There are many bands playing Death Metal – but yet so few who truly ARE Death Metal." Ein solcher Pressetext mag zwar zunächst etwas übermütig erscheinen, trifft aber auf eine Band wie UNLEASHED, die mit "Sworn Allegiance" so stark wie lange nicht mehr daherkommen, unumstritten zu!

There are many bands playing Death Metal – but yet so few who truly ARE Death Metal.. Mit diesen zweifelsohne großen Tönen beginnt das Promoinfo der neuen UNLEASHED-Langrille Sworn Allegiance. Zum Teil trifft diese Beschreibung natürlich auf die mittlerweile seit 15 Jahren bestehenden Death-Legenden zu, so verantwortet sich die Band für Klassiker wie Where No Life Dwells oder Shadows In The Deep, welche in diesem Genre nach wie vor die allgemein geltende Messlatte für sämtliche Neuveröffentlichungen bilden. Trotzdem konnten die jüngst veröffentlichten Alben Warrior und Hell´s Unleashed dieses Referenzniveau als solches nicht wirklich halten, auch wenn sowohl bei den Fans als auch bei der Presse nicht unbedingt von Enttäuschungen die Rede war. Gerade beim letzten Release überwog wohl auch ein wenig die Euphorie, dass sich die Band überhaupt noch einmal zusammengerafft hatte – schließlich stand es ja fünf lange Jahre überhaupt nicht gut um UNLEASHED und der ein oder andere Split-Gedanke machte die Runde…

Im Jahre 2004 sieht dies alles glücklicherweise ganz anders aus: UNLEASHED sind wieder zu einem festen Gefüge zusammengewachsen, haben in letzter Zeit mit ihren grandiosen Live-Auftritten (u.a. beim Wacken Open Air 2002) glänzen können und liefern mit ihrem nunmehr siebten Release Sworn Allegiance wieder eine Sahneschnitte par excellence ab, auch wenn das Album wie erwartet nicht an die Klassiker heranreicht. Hatten sich beim eher durchschnittlichen Vorgänger noch vereinzelte Durchhänger eingeschlichen, so ist der neue Output endlich wieder von vorne bis hinten genießbar und bietet zudem mindestens drei Songs, die sich vor nahezu legendärem Liedgut, wie Never Ending Hate oder Before The Creation Of Time wirklich nicht verstecken müssen und sich nahtlos in die Live-Setlist eingliedern werden. Und dabei hat das Quartett das Grundrezept auf diesem Album gar nicht besonders verändert: Auf Sworn Allegiance dominieren weiterhin bereits bekannte Attribute, wie das gewohnt effektive und direkte Riffing, treibende Songstrukturen und so gut wie keine Ausschweifungen. Dies hat natürlich zur Folge, dass die insgesamt 14 Songs (übrigens die gleiche Anzahl wie bei Hell´s Unleashed – ein weiterer Beweis dafür, dass sich im Groben nicht viel verändert hat) durch die Bank hindurch recht kurz und knackig ausgefallen sind, trotzdem aber wieder einige Schmankerl zu bieten haben.

Los geht´s mit Winterland – diesen Song sollten echte Fans bereits von der offiziellen Homepage her kennen, zumindest wurde er seit nahezu zwei Monaten auf der Seite zum Download angeboten. Das Stück macht die oben genannten Attribute sofort klar, dennoch hat man das Gefühl, dass der Hauptsonor anno 2004 wieder etwas härter, etwas zwingender ausgefallen ist. Nach knapp drei Minuten scheint die Prügelei vorerst ein Ende genommen zu haben, doch Destruction (Of The Race Of Men) führt diese sofort in ähnlichem Ausmaß fort und auch im weiteren Verlauf der Platte will die unbändige Brutalität einfach zu keiner Sekunde abreißen. Im Folgenden fallen besonders The Longships Are Coming, Insane For Blood und One Night In Nazareth positiv auf – allesamt Stücke, die auf dem letzten Output zu absoluten Highlights gezählt hätten. Diese finden sich auf Sworn Allegiance aber glücklicherweise erst am Ende der Tracklist – hierbei spiele ich nicht zuletzt darauf an, dass mich gerade beim Vorgänger die zweite Hälfte des Albums ziemlich enttäuscht hatte. Metalheads ist der absolute Hammersong des Albums geworden und ich lehne mich wohl nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass dieses Stück zu den ganz großen Momenten des gesamten Backkatalogs der Band gehören dürfte. Frei nach dem Motto Steht auf, wenn ihr Metaller seid brüllt sich Frontröhre Johnny mit Come on bang your heads, true metalheads! scheinbar die Seele aus dem Leib und es wird wohl kaum einen UNLEASHED-Jünger geben, der sich diesen Song stillsitzend zu Gemüte führen kann. Als ob es damit noch nicht genug wäre, feuern die Schweden mit Long Live The Beast anschließend noch einen Rausschmeißer ab, der gelungener nicht sein könnte und somit die perfekte Einladung für einen weiteren Durchlauf darstellt – auch bei diesem bleiben die überwiegend positiven Eindrücke übrigens zweifelsohne bestehen.

Mit Sworn Allegiance beweisen UNLEASHED also pünktlich zum Bandjubiläum, dass in ihnen doch noch etwas mehr Potenzial steckt, als es die beiden eher durchschnittlichen Vorgängeralben offenbart hatten und werden enttäuschte Fans wieder zurückgewinnen, Anhänger der beiden letzten Veröffentlichungen mit gehobenem Zeigefinger eines Besseren belehren. Besonders gespannt darf man wohl sein, wie die drei Granaten Winterland, Metalheads und Long Live The Beast, welche einfach zu einem Ehrenplatz im Set verdammt sind, bei den kommenden Live-Auftritten zünden werden, ich traue den Wikingern mittlerweile auf jeden Fall wieder einiges zu…

Veröffentlichungstermin: 26.07.2004

Spielzeit: 44:43 Min.

Line-Up:
Johnny – bass & vocals

Fredrik – lead guitar

Tomas – rhythm guitar

Anders – drums

Produziert von Fredrik Folkare / Peter In de Betou
Label: Century Media

Homepage: http://www.unleashed.nu

Tracklist:
01. Winterland

02. Destruction (Of The Race Of Men)

03. Only The Dead

04. The Longships Are Coming

05. Helljoy

06. Insane For Blood

07. I Bring You Death

08. Attack!

09. CEO

10. One Night In Nazareth

11. Praised The Lord

12. Metalheads

13. To Miklagard

14. Long Live The Beast

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner