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ULME: Tropic Of Taurus

ULME am Zenith ihres Schaffens.

Gesundes Vertrauen ist der Grund, warum auch nach der vergleichsweise schwachen EP The Sea In Me Album Nummer Zwei nach der ULME-Reunion sehnlichst herbeigesehnt wurde. Arne Heesch, Tim Liedtke und Lutz Möllmann haben endgültig ihre Form gefunden und liefern mit Tropic Of Taurus vielleicht das Rockalbum des Jahres ab. Denn ULME fühlen sich im Jahr 2009 überall wohl, egal ob im Noise Rock, im Alternative Rock oder im Grunge und kennen keine Schubladen. Sie sind reifer und erwachsener als noch vor zwei Jahren und liefern enorm durchdachte und spannende Songs ab, die nicht aus dem Kopf gehen wollen, auch wenn man sich die Zuneigung der elf Songs selbst erstmal erarbeiten muss.

Mit dem flott und herb rockenden Rubber P. wird das Album kräftig und selbstbewusst eingeleitet, danach jagt eine große Nummer die nächste. My Heart Stops Beating (When Yours Is Near) geht ordentlich ab und The Web und Light In The Trees sind etwas melancholischer angehaucht, Little Spark weckt gar Erinnerungen an die eine oder andere Band von WINO und Orpheus ist der ist der Song für die Jahrhunderte, den die DEFTONES, mit Ausnahme von Digital Bath, nie schreiben konnten. Ihren wirklich großen Moment haben ULME allerdings mit Girl Of The Sea, das epische Herzstück von Tropic Of Taurus, das mit seinem Progressive Rock-Finale kein Herz unberührt lassen wird. Der einzige Nachteil daran: Jewels geht im Anschluss gnadenlos unter.

In dieser mitreißenden Stunde Musik erweisen sich ULME als eine Band, die sich nicht limitieren will und überall zu Hause ist, wo die Gitarren ordentlich zerren. Passend dazu hat Kurt Ebelhäuser der Band eine unglaubliche Produktion auf den Leib geschneidert, erdig, rau und tief ist das, was aus den Boxen kommt. Aber ohne die songschreiberischen Qualitäten eines Arne Heesch wäre das natürlich zwecklos. Der schreibt ganz eigene Riffs, die einfach nach ihm klingen, mit qualitativ geradezu beängstigender Trefferquote. Auch in den Gesangslinien finden sich nicht selten seelische Abgründe, die ganz tief unter die Haut gehen. Aber ohne die eingespielte Rhythmussektion wären ULME aufgeschmissen.

Somit ist Tropic Of Taurus vor allem eins: Ein gnadenlos gutes Album, das vor Kreativität übersprudelt und dessen deutlich melancholischer Unterton wundervoll unter die Haut geht. ULME ist ein unglaublich gutes Werk gelungen, das Freunde von erdigem, unkommerziellem Rock unbedingt besitzen müssen. Wer weiß, vielleicht wird es doch wieder etwas in diesem Land mit Noise Rock und Co. Und ULME führen diese neue Revolution in den Stereoanlagen der Nation dann wie gerechte Herrscher an. Ach ja, Träume können manchmal wirklich schön sein.

Veröffentlichungstermin: 2. Oktober 2009

Spielzeit: 56:27 Min.

Line-Up:
Arne Heesch – Vocals, Guitar
Tim Liedtke – Bass
Lutz Möllmann – Drums

Produziert von Kurt Ebelhäuser
Label: Noisolution
MySpace: http://www.myspace.com/ulmemusic

Tracklist:
1. Rupper P.
2. Sisyphus, Crack The Stone!
3. My Heart Stops Beating (When Yours Is Near)
4. The Web
5. Little Spark
6. Orpheus
7. Girl Of The Sea
8. Jewels
9. Light In The Trees
10. Phoenix Awakens
11. Saviour

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