Sleep Theory - Afterglow Cover

SLEEP THEORY: Afterglow

Leider zum Einschlafen: „Afterglow“ ist ein vorhersehbar konzipiertes Modern-Rock-Album, das aufgrund seiner Kraftlosigkeit nicht einmal in der Umsetzung punkten kann.

Kaum beabsichtigt, doch leider unvermeidbar: Was der Bandname verspricht, überführt „Afterglow“ in die Praxis. Mit ihrem Debütalbum versuchen SLEEP THEORY auch gar nicht erst anzuecken; die Stücke sollen schließlich auch ohne Gitarren als Pop-Songs funktionieren, so Sänger Cullen Moore. Das Problem dieser Herangehensweise, mit der man selbstverständlich die TikTok-Algorithmen dominiert, ist derweil schnell offensichtlich. Tiefgang fehlt den zwölf glattgebürsteten Tracks genauso wie jeglicher Widerhaken: „Afterglow“ ist schlicht zum Einschlafen.

Dabei liegt es nicht einmal am Unvermögen, eingängige Melodien zu schreiben. Im Gegenteil, verlassen sich SLEEP THEORY ausschließlich auf diese eine Fertigkeit, ohne dabei dem Material auch nur eine Spur eigener DNA hinzuzufügen. Im Prinzip könnten Tracks wie „III“, „Stuck In My Head“ oder „Static“ auch von einer künstlichen Intelligenz generiert worden sein, so unaufgeregt und risikoarm hangelt sich das Songwriting an platten Konventionen entlang.

„Afterglow“ ist als Modern-Rock-Album vorhersehbar konzipiert und kraftlos umgesetzt

Dass sich das Quartett zwischen süßlichen Synthesizern und der obligatorischen Post-Produktion auf dem Gesang immer wieder dazu verleiten lässt, ihren gestriegelten Kompositionen mittels krampfhaft eingeschobener Breakdowns einen Anflug an Härte zu verpassen, ist genauso vorhersehbar wie das Resultat kraftlos. Mit ein paar halbherzigen Screams und Modern-Rock-Riffs („Fallout“) um die Gunst der härteren Szene zu fischen, hinterlässt dabei jedoch nicht einmal einen faden Beigeschmack.

Vielmehr möchten wir unser Mitleid aussprechen angesichts der Beliebigkeit, mit der „Afterglow“ zusammengestückelt wurde. Da sich SLEEP THEORY aber nach Moores Aussage sowieso auch im Pop zu Hause sehen und ein Track wie „Gravity“ bis hin zum peinlichen Text auch gut und gerne Boygroup-Material sein könnte, scheinen die vier Musiker genau dort zu sein, wo sie sein wollen.

„Afterglow“ ist leider zum Einschlafen

Nicht ohne Erfolg übrigens, denn die Zielgruppe erreichen die US-Amerikaner mit ihren kalkulierten Modern-Rock-Singles millionenfach. Die Aussichten für SLEEP THEORY sind also durchweg rosig – und sollte der Online-Hype wider Erwarten doch schneller abflauen als gedacht, gäbe es für „Afterglow“ immer noch die Zweitverwendung als mögliches Sedativum.

Veröffentlichungstermin: 16.05.2025

Spielzeit: 40:35

Line-Up

Cullen Moore – Vocals
Daniel Pruitt – Gitarre
Paolo Vergara – Bass
Ben Pruitt – Drums

Produziert von David Cowell und Zakk Cervini (Mix)

Label: Epitaph Records

Homepage: https://sleeptheoryofficial.com/
Facebook: https://www.facebook.com/sleeptheoryband 
Instagram: https://www.instagram.com/sleeptheoryofficial
Bandcamp: https://sleeptheoryofficial.bandcamp.com/

SLEEP THEORY “Afterglow” Tracklist

  1. Static (Video bei YouTube)
  2. Hourglass
  3. III (Video bei YouTube)
  4. Fallout
  5. Stuck In My Head
  6. Gravity (Video bei YouTube)
  7. Afterglow
  8. Numb
  9. Parasite
  10. Just A Mistake
  11. Paralyzed (Video bei YouTube)
  12. Words Are Worthless

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