SKID ROW: Thickskin

Für ein Comebackalbum geht „Thickskin“ allemal in Ordnung, auch wenn man damit nicht an alte Heldentaten anknüpfen kann.

Totgesagte leben bekanntlich länger. Fünfzehn Jahre nach der Bandgründung melden sich die New Yorker SKID ROW mit dem neuen Longplayer „Thickskin“ zurück. Seit dem Debüt Skid Row (1989), dem Megaseller und Billboard-Nr.1-Scheibe „Slave To The Grind“ (1991) und dem etwas schwächeren Output „Subhuman Race“ (1995) wurde es sehr still um SKID ROW.

Keiner hatte wirklich gedacht, dass sich die Combo nochmals aufraffen würde. Jedoch plante ein Teil der Band schon 1999 ein Comeback, allerdings mit runderneuertem Line-Up. Mädchenschwarm und Aushängeschild Sebastian Bach, sowie Drummer Rob Affuso waren nicht mehr mit von der Partie. Doch SKID ROW fanden recht schnell Ersatz. Neuer Frontmann wurde der Texaner Johnny Solinger und den Platz hinter den Kesseln nahm Phil Varone ein. SKID ROW fühlten sich wieder stark genug für ein neues Unterfangen, das nun mit „Thickskin“ vorliegt.

Eines war mir sofort klar. An die Hammerscheibe „Slave To The Grind“ reicht „Thickskin“ zu keinem Zeitpunkt heran. Auch das Debütalbum schafften die fünf Herren nicht zu toppen und das vom typischen SKID ROW-Sound abwegigere „Subhuman Race“ war eh eine Sache für sich. SKID ROW sind anno 2003 etwas softer und teilweise alternativ angehauchter, was man an der Vielzahl gemächlicherer Tracks feststellen kann. Die Rotzigkeit aus den Glanzzeiten der Band ist etwas auf der Strecke geblieben. Nur noch selten rocken sich Bolan (nein, nicht der Dieter…), Snake & Co. dreckig durch die Kompositionen, wie etwa bei „Thick Is The Skin“ oder auch dem MANSON-beeinflussten Opener „New Generation“.

Handwerklich kann man SKID ROW absolut nicht an den Karren fahren, denn unüberhörbar sind hier langjährige Profis, alte Hasen, am Werkeln. Zudem vermisse ich ex-Fronter Sebastian Bach nicht, denn Solinger hat eine ebenso kraftvolle und melodische Röhre wie sein Vorgänger und ähnelt diesem sogar ab und zu.

Für ein Comebackalbum geht „Thickskin“ allemal in Ordnung, auch wenn man damit nicht an alte Heldentaten anknüpfen kann.

Anspieltipps: der Hit „Ghost“, den punkigen Remake „I Remember You Two“ oder das druckvolle „Thick Is The Skin“.

Veröffentlichungstermin: 11.08.2003

Spielzeit: 46:46 Min.

Line-Up:
Johnny Solinger – vocals

Rachel Bolan – bass

Phil Varone – drums

Scotti Hill – guitars

Snake – guitars

Produziert von Skid Row
Label: SPV

Hompage: http://www.skidrow.com

Tracklist:
New Generation

Ghost

Swallow Me (The Real You)

Born A Beggar

Thick Is The Skin

See You Around

Mouth Of Voodoo

One Light

I Remember You Two

Lamb

Down From Underground

Hittin´ The Wall

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