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POISON RUIN: Confrere [EP]

Der Hype um POISON RUIN mag auf ihrem Relapse-Debüt “Harvest” noch ungerechtfertigt erschienen sein – “Confrere” liefert jetzt.

Es ist mal wieder soweit: Dein Pferd lahmt, dein Knappe braucht den Kaffee auf, und weit und breit kein Kampf in Sicht. Zudem ist auch noch die Pest ausgebrochen, und was um alles in der Welt war eigentlich gestern Abend wieder los? Es wurde hart gesoffen, klar: In der Kneipe „Zur gebrochenen Trommel“ ging die Lutzie ab beim Pogo, da standen diese Typen auf der Bühne mit Instrumenten wie aus einer anderen Zeit – musste wohl irgendwas Magisches sein, das -, und zu allem Überfluss bist du dann heute morgen noch neben einer Gestalt aufgewacht, die nach Latrine stinkt. Hoffentlich nicht der Sänger!

So ungefähr stelle ich mir das vor mit POISON RUIN, und damit sollte schon klar sein, dass ich das Gimmick der Band aus Brooklyn für ebenso simpel wie genial halte: dreckigen Depro-Punk mit Black-Metal-Mittelalter-Ästhetik verbinden, das hat mich bei ihrer Hit-Single „Harvest“ vom gleichnamigen Album letztes Jahr direkt abgeholt und überzeugt: Dreck, Moll-Gitarren und Weltschmerz, genau so musste das klingen.

Leider fehlten auf Albumlänge dann doch ein paar weitere solcher Hits, so dass die Platte letztendlich kein Dauerbrenner bei mir geworden ist. Dem Vernehmen nach ist es auch anderen Fans der Band so gegangen, dass sie die EPs vorher besser fanden, und so hab ich mich dann voller Vorfreude auf die nun vorliegende neue EP „Confrere“ gestürzt, zumal diese laut Vorabinfo Themen wie Brüderlichkeit und Zusammenhalt thematisieren sollte – auch das ja Tugenden, die durchaus sinnvoll sind bei so einem Kneipenabend im Pogo-Tänzelnden Pony.

Enttäuscht bin ich diesmal nicht: „Confrere“ bietet auf voller Mini-Album-Länge alles, was WIPERS schon in den 80ern legendär hat werden lassen, und noch mehr: Jeder Song hat mindestens ein Riff, das genau den Stich ins Herz provoziert, den eben jene WIPERS mit z.B. „Doom Town“ oder „Return Of The Rats“ schon zigmal bei mir gesetzt haben, und die schon angesprochene Black-Metal-Mittelalter-Ästhetik sowie die herrlich versoffen kratzige Stimme sorgen für das nötige Maß an Eigenständigkeit. Vor allem „Attrition“ und „Sanctuary“ sind bittersüße Superhits vor dem Herrn, und das allein ist eine Steigerung der Hitdichte um 100% gegenüber dem Album – bei der Hälfte der Laufzeit. Darauf einen Humpen!

Spielzeit: 19:56 Min.

Veröffentlichungsdatum: 2.8.2024

Label: Relapse

POISON RUÏN “Confrere” Tracklist

Confrere (Video bei YouTube)
Attrition
Interlude
Execute (Audio bei YouTube & Stream)
Laid Waste
Sanctuary

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