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PHARAOH: The Powers That Be

Neun Jahre haben PHARAOH sich für ihr fünftes Album Zeit gelassen. Das Warten hat sich allerdings gelohnt, denn “The Powers That Be” ist keinen Deut schwächer als seine Vorgänger und somit eines der Highlights des bisherigen Jahres.

Gottverdammte Scheiße, was habe ich auf dieses Album gewartet.Die schnellsten waren PHARAOH ja noch nie, neun Jahre zwischen “Bury The Light” und “The Powers That Be” sind aber echt eine Zumutung.Vor allem von einer Band wie PHARAOH, für die es keine bis wenige Ersatzdrogen gibt.Diesen anspruchsvollen, technischen, aber zugleich auch sehr melodischen Power Metal bekommt man halt nicht an jeder Straßenecke, vor allem nicht mit einem phänomenalen Frontmann wie Tim Aymar.2017 verkündete man auf Facebook immerhin schon tollkühn den Albumtitel und einen geplanten Release in 2018.Nun, knapp daneben ist auch vorbei.Aber jetzt ist es ja endlich soweit, “The Powers That Be” ist endlich fertig, aufgenommen, eingetütet und hat ein Veröffentlichungsdatum.

Was lange währt wird endlich gut? Auf jeden Fall! “The Powers That Be” begeistert von der ersten bis zur letzten Sekunde

Und was passiert, wenn eine Band nach so einer langen Zeit dann doch endlich mit einem Album aus den Hufen kommt?Es wird ´ne totale Enttäuschung, weil die Erwartungen zu hoch waren und die Band die Songs totgedacht hat. Richtig?Falsch!Vollkommen falsch!Mit der Veröffentlichung des ersten Vorab-Songs “Lost in the Waves” war klar, dass PHARAOH nichts, aber auch gar nichts verlernt haben.War ich vorher schon heiß auf das Album, konnte ich es nach dem Hören von “Lost In The Waves” nicht mehr erwarten, endlich die Promo für das fünfte Album von PHARAOH in die Finger zu kriegen.Es sollte Gott sei Dank nicht mehr lange dauern, ich wäre sonst eventuell geplatzt.

Darf es bisschen mehr Techno Thrash sein?

Mit dem Titeltrack legen PHARAOH direkt ohne Umschweife los, da ist es wieder, dieses völlig einzigartige, technische, vertrackte und doch melodische Gitarrenspiel von Matt Johnsen.Begleitet von einem wahren Drum-Sperrfeuer von Chris Black feuert Matt hier direkt aus allen Rohren.Schon hier bestätigt sich die Ankündigung der Band, dass man im Vergleich zu früher noch technischer und auch härter geworden ist, das alles aber ohne den typischen PHARAOH-Sound aus dem Blick zu verlieren.Dafür sorgen schon die typischen Harmonien von Matt Johnsen und natürlich der unverkennbare Gesang von Tim Aymar.Das genial schräge Gastsolo von VOIVOD-Gitarrist Daniel “Chewy” Mongrain fügt sich wunderbar in den Song ein.Meine Güte, was für ein Brecher zum Einstieg, da klingen einige Passagen wirklich schon nach Techno Thrash.

Ob vertrackt und heavy oder melodisch und eingängig – PHARAOH zeigen wie melodischer Power Metal in Perfektion klingt

“Will We Rise” ist im Vergleich deutlich melodischer und weniger vertrackt, wobei natürlich auch hier spielerisch verdammt viel passiert.Ein klassischer, schneller PHARAOH-Song mit hymnischem Refrain.”Waiting To Drown” ist die große Überraschung auf “The Powers That Be”.Bei der düsteren Ballade zeigt Tim Aymar eine völlig neue Facette seiner Stimme – dunkel, ruhig, fast introvertiert intoniert er den Text, während der Rest der Band sich deutlich zurückhält, hauptsächlich unverzerrte Gitarre und nur sehr dezente Percussion begleiten Tim in diesem wundervollen, atmosphärisch dichten Stück.

All killers, no fillers! Mittelmäßige Songs gibt es bei PHARAOH nicht

Auch sonst ist “The Powers That Be” vollgestopft mit Hochkarätern.Einen mittelmäßigen Song gibt es mal wieder nicht zu vermelden.Das abwechslungsreiche Epos “Lost In The Waves”, “Ride us To Hell”, bei dem die Band und ihr Dauergastgitarrist Jim Dofka erneut in Richtung Techno Thrash schielt, oder das leicht melancholische “When The World Was Mine”, bei dem Chris Kerns auch mal ein kurzes Spotlight bekommt.Der Kerl geht ja neben Black, Johnsen und Aymar irgendwie immer etwas unter, ist aber ebenfalls ein ganz hervorragender Musiker.Lediglich “Freedom” war beim ersten Durchlauf erstmal etwas gewöhnungsbedürftig.Für PHARAO-Verhältnisse ist der Song schon verdammt simpel gehalten, speziell der Refrain.Letztendlich ist “Freedom” aber eine starke, positive Vibes verbreitende Metal-Hymne mit einem eben sehr simplen aber dafür auch eingängigen Mitsing-Refrain.Mit dem knapp sieben Minuten langen “Dying Sun” hauen PHAROAH nochmal ein richtig abwechslungsreiches Monster von einem Song raus.Das Teil ist sicherlich das sperrigste Stück auf “The Powers That Be”, doch es lohnt, sich den Zugang zu “Dying Sun” zu erarbeiten.Zum Abschluss lassen PHARAOH es mit “I Can Hear Them” nochmal so richtig krachen und liefern ein weiteres Beispiel für diese bandtypische Kombination aus spielerischem Wahnwitz und mitreißendem Songwriting ab.

Mir gehen so langsam die Superlative aus – kauft “The Powers That Be” und hört selbst!

Nach neun Jahren Pause sind PHARAOH also mit einem Album zurück, welches sich zu keiner Sekunde hinter seinen Vorgängern verstecken muss und stattdessen mal eben allen melodischen Power Metal-Bands zeigt, wie man es macht.Herausragende Musiker mit einem Händchen für eingängige aber anspruchsvolle Kompositionen.Der Power Metal von PHARAOH ist zwar tief im traditionellen Metal verwurzelt, klingt aber kein bisschen angestaubt sondern zeitlos.Es gab in den letzten Jahren kaum ein Album, auf das ich mich so gefreut, dem ich dermaßen entgegen gefiebert habe wie “The Powers That Be”.Und das Album hat alle meine Erwartungen erfüllt.Wer auf melodischen und anspruchsvollen Power Metal steht, der kommt an diesem Album nicht vorbei.Schön, dass eine der besten Bands des Genres endlich wieder zurück ist und direkt mal ihren Anspruch auf das Album des Jahres unterstreicht.WITHERFALL, das wird ein verdammt enges Rennen!Veröffentlichungsdatum: 18.06.2021Spielzeit: 44:33Line Up:Tim Aymar – Vocals

Matt Johnsen – GuitarsChris Kerns – BassChris Black – DrumsProduziert von: PHARAOHLabel: Cruz Del Sur RecordsBandhomepage: http://solarflight.netFacebook: https://www.facebook.com/PharaohOfficialBandcamp: https://pharaohmetal.bandcamp.com

PHARAOH “The Powers That Be” Tracklist

  1. The Powers That Be
  2. Will We Rise
  3. Waiting To Drown
  4. Lost In The Waves (Video bei YouTube)
  5. Ride Us To Hell
  6. When The World Was Mine
  7. Freedom
  8. Dying Sun
  9. I Can Hear Them
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