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ORIGIN: Entity

ORIGIN 2011 – im Schatten von "Antithesis".

Eigentlich braucht man bei ORIGIN keine Angst  zu haben, wirklich nicht. Egal wie gut die Konkurrenz in diesem Genre jedes Jahr war, locker haben ORIGIN alles übertroffen, was die anderen Death Metal-Bands abliefern. Aber 2011 ist das doch ein wenig anders. HATE ETERNAL und OBSCURA haben nicht nur enorm vorgelegt, ORIGIN tun sich trotz wieder beachtlicher Intensität schwer, dieses Niveau zu halten. Vielleicht, weil sie von ihrem Kurs keinen Millimeter abweichen, vielleicht, weil sich im Bandumfeld doch etwas geändert hat. Weg sind sie von ihrem Heimatstall RELAPSE, mit Jason Keyser ist ein neuer Sänger in der Band, der aber keinen Unterschied zum Vorgänger James Lee erkennen lässt. Auch die Songs sind gekennzeichnet vom irren Hochgeschwindigkeitsriffing Paul Ryans und dem wahnsinnigen Schlagzeugspiel von John Longstreth. Natürlich, dazwischen wird es mal etwas langsamer, epischer, aber ansonsten Tech-Death-Wahnsinn von höchstem Niveau. Wie gesagt, alles beim Alten.

Aber schon seit ihrem selbstbetiteltem Debütalbum bietet die Death Metal-Band aus Kansas nichts Neues, sie wird immer nur noch brutaler und wahnwitziger. Aber sollen ORIGIN überhaupt etwas anderes bieten? Eine schwierige Frage. Mit Antithesis wurde die Perfektion fast erreicht, Entity steht deutlich im Schatten seines gewaltigen Vorgängers. Schwierige Vorzeichen für ein Album, aber erfreulicherweise kümmern sich ORIGIN kein bisschen darum. Entity sprüht vor hervorragend Riffs, baut dies mit wahnsinnigen Blast Beats zu Songmonstren, die entweder kurz und kompakt, oder eben länger und mit epischen Momenten versehen sind. Teilweise sind ORIGIN an der Grenze zum Hörbaren, wie die krasse Leadgitarre in Committed beweist. Teilweise ist all das aber erfreulich anspruchsvoll und mit starken Arrangements versehen, was gerade die langen Songs Saliga, Consequence Of Solution und der monumentale Schlusspunkt des Albums Evolution Of Extinction mit ihren dynamischen Wechseln und satten Grooves beweisen. Hier liegen auch die Stärken von Entity, hier beweisen ORIGIN doch, dass sie in ihrem eng gesteckten Feld noch Möglichkeiten zur Entwicklung haben.

Entity ist zweifelsfrei ORIGIN pur. Trotz des Labelwechsels und des neuen Sängers rücken die US-Musiker keinen Zentimeter von ihrer Ausrichtung ab, erfreulich einerseits, da dies wieder ein Garant für hohes Niveau ist, schade andererseits, da man genauso gut Antithesis nochmal hören kann. Obwohl, vielleicht sehen Gitarristen unter den ORIGIN-Fans das anders, vielleicht ist Paul Ryan heute, ohne einen unterstützenden Rhythmusgitarristen, im Alleingang ein noch viel krankerer Wichser, als vor drei Jahren, was Menschen, die nicht Gitarre spielen, aber nicht hören können. Wie dem auch sei, gegen Phoenix Amongst the Ashes und Omnivium kann sich Entity nicht durchsetzen. Aber es ist ein mehr als solides, gnadenloses und hochintelligentes Death Metal-Album von kompakter Länge, dass nicht nur ORIGIN-Fans, sondern auch Freunden von Hochgeschwindigkeits-Tech-Death ans atemlose Herz zu legen ist.

Veröffentlichungstermin: 10. Juni 2011

Spielzeit: 36:31 Min.

Line-Up:

Jason Keyser – Vocals
Paul Ryan – Guitar, Vocals
Mike Flores – Bass, Vocals
John Longstreth – Drums

Label: Nuclear Blast Records
MySpace: http://www.myspace.com/origin

Tracklist:

1. Expulsion Of Fury
2. Purgatory
3. Conceiving Death
4. Swarm
5. Saliga
6. The Descent
7. Fornever
8. Committed
9. Banishing Illusion
10. Consequence Of Solution
11. Evolution Of Extinction

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