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NEAERA: Ours Is The Storm

Ein weiteres gutes Album der Münsteraner, das jedoch starke Abstriche beim Sound machen muss.

Album Nummer sechs für die Münsteraner Extrem-Metal-Band, und es scheint, als hätten NEAERA Schaffis Befürchtung, das Songwriting zu überstürzen, zumindest dahingehend wahrgenommen, dass seit dem Vorgänger Forging The Eclipse für NEAERA beinahe rekordverdächtige zweieinhalb Jahre vergangen sind. Doch was hat sich musikalisch getan? Nicht viel, Ours Is The Storm ist, ähnlich wie die neue HEAVEN SHALL BURN, viel mehr eine Zementierung des eigenen Standpunktes als die Suche nach neuen Wegen, und trotzdem lassen sich in diesem Rahmen Neuerungen genauso wie Weiterentwicklungen ausmachen.

Der Black-Metal-Einfluss wurde nochmals ausgebaut, am stärksten zu hören in den garstigen Ausbrüchen Ascend To Chaos und vor allem Black Tomb, die mit eisigem Riffing, Blast Beats und Bennys gewohnt giftigen Screams nur verbrannte Erde hinterlassen.
Den größten Vorstoß in Richtung Neuland begehen NEAERA mit My Night Is Starless, das mit herrlich verzweifelter Stimmung und einem sehr gelungen reduzierten Mittelteil in atmosphärisch-melancholischen Gefilden wildert – sehr stark. Doch auch klassisches NEAERA-Futter wie das Eröffnungs-Triple Ours Is The Strom, Decolonize The Mind und Through Treacherous Flames bietet zwar nur altbewährtes, dies dafür in gewohnt hoher Qualität, Ohrwurm-Refrains und gekonnt eingefädelte Melodien inklusive. Dass dabei auch ein oder zwei Songs untergehen, ist da letztlich verschmerzbar.

Was das Hörvergnügen von Ours Is The Storm jedoch stark beeinträchtigt, ist der Sound. Natürlich war der knochentrockene Klang von Omnicide – Creation Unleashed nicht jedermanns Sache, und natürlich gehört in diesem Genre eine Loudness-War-Produktion letztlich zum guten Ton, aber NEAERA schießen hier weit übers Ziel hinaus. Der dumpfe Soundbrei von Ours Is The Storm lässt selbst das matschige Armamentarium glasklar klingen und hinterlässt beim Hörer letztlich das dauerhafte, ungute Gefühl, viele tolle Details der Songs zu verpassen, die in diesem Lärmbrei gnadenlos absaufen. Das ist schade, denn das wird der Qualität der Songs nicht gerecht.
Für Extrem-Metal-Fans ist das Album natürlich trotzdem den Kauf wert, denn Ours Is The Storm bietet NEAERA in Bestform – nur eben mit genannten Abstrichen.

Veröffentlichungstermin: 01.03.2013

Spielzeit: 44:04 Min.

Line-Up:

Benjamin Hilleke – Vocals
Stefan Keller – Guitars
Tobias Buck – Guitars
Benjamin Donath – Bass
Sebastian Heldt – Drums

Produziert von Alexander Dietz
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://neaera.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/neaeraofficial

Tracklist:
01. The Deafening
02. Ours Is The Storm
03. Decolonize The Mind
04. Through Treacherous Flames
05. Ascend To Chaos
06. Walk With Fire
07. My Night Is Starless
08. Black Tomb
09. Between Us And Annihilation
10. Slaying The Wolf Within
11. Back To The Soul
12. Guardian Of Ashes

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