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MOTORJESUS: Race To Resurrection

Fünftes Album, fünfter Knaller von MOTORJESUS? Was denn sonst? Klarer Kandidat für die Rockplatte des Jahres!

Sind schon wieder vier Jahre um? Zeit für ne neue MOTORJESUS-Platte. Und natürlich ist in den vier Jahren mal wieder so einiges geschehen. Gitarrist und Gründungsmitglied Guido Reuss ist erneut raus aus der Band und auch Bassist Roman Jasicak ist nicht mehr an Bord. Aktuell gibt es noch keine festen Ersatzleute, sodass die Band aus Chris, Andreas und Oliver besteht, was sich auch in den neuen Bandfotos niederschlägt. Ich hoffe sehr, dass die Jungs bald ein neues, festes Line Up haben, welches dann auch mal stabil bleibt. Aber gut, die kreativen Kräfte bei MOTORJESUS sind seit Jahren eh Chris und Andy, von daher ist musikalisch nichts zu befürchten.

Erstmal zu den Zahlen, Daten Fakten: “Race To Resurrection” ist das fünfte MOTORJESUS-Album, sofern man das, noch unter dem Namen THE SHITHEADZ veröffentlichte Debüt “Dirty Pounding Gasoline” mitzählt, und enthält dreizehn Songs bei einer Spielzeit von gut 57 Minuten. Aufgenommen wurde das Album, wie schon der Vorgänger “Electric Revelation” in Dan Swanös Unisound-Studio. Dementsprechend hat “Race To Resurrection” einen perfekten, differenzierten und ordentlich drückenden Sound.

Vom Start weg Vollgas – MOTORJESUS haben es auch auf “Race To Resurrection” noch drauf!

Mit “Tales From The Wrecking Ball” geben MOTORJESUS direkt Vollgas und hauen einen bandtypischen Rocker raus. Fett groovende Riffs und ein packender Refrain. Die Jungs haben nichts verlernt! “Re-Ignite” ist textlich eine Auseinandersetzung mit den Querelen der letzten Jahre und der Message, die Zähne zusammen zu beißen und durchzuhalten. Musikalisch glänzt das kurze Stück mit tollen Gitarrenmelodien und natürlich erneut einem starken Refrain von Chris. “Speedway Sanctuary” hat, zumindest im Refrain einen leicht melancholischen touch. Chris scheint hier nochmal seine Krankheit zu verarbeiten. Chris´ Texte sind meiner Meinung nach immer dann am besten, wenn sie von eher persönlichen Dingen handeln.

“Casket Days” ist zumindest textliche eine Hommage an den klassischen Death Metal der Neunziger, musikalisch allerdings ein typischer MOTORJESUS-Song, ergänzt um einen Zwischenteil, in dem Chris sich die Seele aus dem Leib brüllen darf. Ein solides Stück, welches für mich aber nicht zu den Highlights des Albums zählt. “The Infernal” ist die obligatorische Ballade des Albums und hier haben MOTORJESUS wirklich ganze Arbeit geleistet. Das Ding erinnert tatsächlich sehr deutlich an ALICE IN CHAINS, was Chris auch im Infoschreiben zum Album zu Protokoll gibt. Im Gegensatz zum Verfasser des Promotextes ist so ein Song für mich allerdings keine Überraschung – dass MOTORJESUS Balladen können, haben sie schon auf dem Debüt bewiesen. “The Infernal” ist aber in der Tat eine richtig große Ballade, bei der Chris stimmlich so richtig glänzen kann.

Schwächeln in der zweiten Halbzeit? Nicht bei MOTORJESUS!

Während viele Alben, speziell solche, die eine gewisse Länge erreichen, in der zweiten Hälfte nachlassen, ist ja keine Seltenheit. Für “Race To Resurrection” gilt das nicht! Mit “The Damage”, “Engines Of War” (da ist die Kuhglocke wieder!) oder dem Riffmonster “Running Out Of Time” haben MOTORJESUS noch einige bandtypische Kracher im Gepäck. Bei “The Chase” lässt Chris, was die Betonung einzelner Worte angeht seinen inneren James Hetfield raushängen. Geiles Ding! “The Storm” kreuzt fetten Groove ala ANTHRAX zu “Volume 8”-Zeiten mit True Metal-Feeling. Und so komisch das klingt, der Song ist einfach geil! Zu guter letzte gibt es da noch den epischen Rausschmeißer “Awaken The Tyrant”, das abwechslungsreichste Stück des Albums, welches in einem der besten und ausgefeiltesten Refrains auf “Race To Resurrection” kulminiert.

Kommen wir zum Fazit: “Race To Resurrection” wird keinen MOTORJESUS-Fan enttäuschen und hält mit hängen und würgen das Niveau des sehr starken Vorgängers “Electric Revelation”. Aber man kann ja auch nicht erwarten, dass die Jungs jedes Mal noch einen drauf setzen – schließlich ist die Band seit dem zweiten Demo auf höchstem Niveau unterwegs. Die Mischung passt mal wieder – neben jeder Menge typischer MOTORJESUS-Rocker gibt es auch ein paar etwas anders gestrickte Songs, die für die nötige Abwechslung sorgen. Bei dreizehn Songs sind halt auch mal ein oder zwei dabei, die mich persönlich nicht so kicken wie der Rest. Aus Erfahrung weiß ich aber, dass das eine höchst subjektive Sache ist und des einen Füller durchaus des anderen Lieblingssong sein kann.

Ist auch egal, denn “Race To Resurrection” ist für mich mal wieder ein klarer Kandidat für die Rockplatte des Jahres und wird sicherlich so schnell nicht aus meiner Anlage verschwinden – vor allem im Auto! Und wenn es noch eines letzten Beweises für die Qualität des Albums bedarf: Mein vierjähriger Sohn teilte mir letztens nach dem Hören von “Race To Resurrection” auf dem Weg zur Kita noch mit, dass MOTORJESUS jetzt seine Lieblingsband sind. Da habt ihrs!

Veröffentlichungsdatum: 15.06.2018

Spielzeit: 57:15

Line Up:
Christoph Birx – vocals
Andreas Peters – lead guitar
Oliver Beck – drums

Produziert von: Dan Swanö @ Unisound Studio

Label: Drakkar Records

Bandhomepage: http://www.motorjesus.net
Facebook: www.facebook.com/motorjesus

Tracklist:
01. Tales From The Wrecking Ball
02. King Collider
03. Re-Ignite
04. Speedway Sanctuary
05. Casket Days
06. The Infernal
07. Burning Black
08. The Damage
09. The Storm
10. Engines Of War
11. The Chase
12. Running Out Of Time
13. Awaken The Tyrants

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