blank

MISERY SPEAKS: Catalogue of Carnage

Alles, was ein großartiges Death Metal-Album braucht: Zehn mörderische Songs, das richtige Gewand, die richtige Portion Rock ´n´ Roll und viel Intensität.

Keine Pause erlaubt! Anderthalb Jahre nach ihrem beeindruckenden Album Misery Speaks ist die Band aus Münster wieder da und schließt nahtlos dort an, wo sie aufgehört hat. Wieder gibt es großartigen, melodischen Death Metal von einer ehemaligen Hardcore-Band zu hören. Und nein, sie brauchen sich nicht hinter HEAVEN SHALL BURN und Konsorten zu verstecken, denn MISERY SPEAKS scheißen auf Metalcore und preschen weiter vor in Richtung Skandinavien und zeigen, dass sie Death Metal bereits mit der Muttermilch aufgesogen haben.

Die zehn Songs haben allesamt großartige Riffs und tolle Hooklines parat, sind eingängig, aber verspielen nicht sofort ihr Potenzial. So machen alle Nummern großen Spaß und taugen bestens zum Dampf-Ablassen, aber einige Finessen heben sich die Münsteraner für die späteren Durchgänge auf. Wer sie inspiriert hat, geben MISERY SPEAKS auch ganz unumwunden zu: DARK TRANQUILLITY in Sentiment is Missing, ILLDISPOSED in To My Enemies, AMON AMARTH in Storm of Ideals und hier und da sogar ein wenig HATESPHERE. Dabei wären wir schon beim ersten und einzigen Manko der Scheibe: Mit der Eigenständigkeit ist es dieses Mal nicht allzu weit her. Aber die fünf Musiker reißen den Hörer mit, schaffen es, dass ihre Musik problemlos unter die Haut geht. Allein das ist es, was im Falle dieser Band zählt. Dennoch hauchen MISERY SPEAKS dem Material stets eine eigene Identität ein. Zunächst durch das tonnenschwere Drumming und nicht zuletzt durch den räudigen Brüllgesang von Claus Ulka, der komischerweise an John Tardy erinnert und doch wieder nicht. Auch das Feeling stimmt.

Nicht nur das Label von MISERY SPEAKS wird von Album zu Album größer, auch die technischen und songschreiberischen Fähigkeiten. An der Gitarrenseite gibt es nichts zu bemängeln, niveau- und kraftvolle Riffs und immer wieder überraschende Leadgitarren sorgen für ein kurzweiliges Hörvergnügen, das man gerne auch mehrmals am Tag wiederholt, ohne dass es langweilig wird. Die Produktion ist keine Überraschung, das Rape of Harmonies-Studio musste wieder mal herhalten, aber der Mix von Dan Swanö macht auch hieraus etwas Besonderes. Catalogue of Carnage hat alles, was ein großartiges Death Metal-Album braucht: Zehn mörderische Songs, das richtige Gewand, die richtige Portion Rock ´n´ Roll und viel Intensität. Mit einem neuen, starken Label im Rücken und Songs wie Catalogue of Carnage, Sounds of Brutality und Fall of Envy im Gepäck kann diese Band garantiert so schnell niemand aufhalten. Fein gemacht, Jungs! Dicke Kaufempfehlung!

Veröffentlichungstermin: 25. Januar 2008

Spielzeit: 44:36 Min.

Line-Up:
Claus Ulka – Vocals
Stephan Gall – Guitar
Florian Füntmann – Guitar
Martin Grossmann – Bass
Janosch Rathmer – Drums

Label: Drakkar Records

Homepage: http://www.miseryspeaks.com

Email: janosch@miseryspeaks.com

Tracklist:
1. The Scavenger
2. Sentiment is Missing
3. Guilty as a Sin
4. To My Enemies
5. Lay This Burden Down
6. Catalogue of Carnage
7. Engraved in Stone
8. Sounds of Brutality
9. Storm of Ideals
10. Fall of Envy

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner