MIND-ASHES: Warcore

Ein Album mit viel Licht und viel Schatten. Ein paar Tracks mehr wie die ersten drei Thrash-Granaten und ich hätte "Warcore" in die Masturbationsabteilung meines CD-Regals gestellt…

Nachdem die Marburger Thrash-Formation MIND-ASHES ihr letzte CD „Trend Cemetary“ noch in Eigenregie veröffentlichte, hat das Quintett bei TTS Media Music einen Vertrag unterzeichnet. „Warcore“ resultierte aus dieser Kooperation und ist ein eher zweischneidiges Schwert. MIND-ASHES waren schon seit jeher große Fans des Bay Area-Thrash Metals und die Band stand für old schooligen Einschlag in den Kompositionen. Diese Linie führen MIND-ASHES auf „Warcore“ auch zunächst fort. Mit „Right Served“, „Hunting Season“ und „Rotten Paradise“ legt der Hessen-Fünfer in atemberaubender Bay Area-Manier der alten Schule los. Geniales Riffing mit gnadenlos nach vorne peitschenden Drums und kräftigen, herben Vocals des neuen Frontmanns Markus Schweitzer, welcher dabei schon fast Chuck Billy-Dimensionen annimmt. Der Rezensent steht nach diesem „Voll auf die Zwölf-Thrash“-Dreierpack kurz vorm ejakulieren vor Freude. Allerdings wird er mit „Blind Eyes“ jäh aus dem Masturbationswahn heraus gerissen. Eine getragene, fast schon halbballadeske Melodienummer, die aufgrund der Länge des Songs von über fünf Minuten in Langeweile ausartet. In die selbe Kerbe, nur noch langsamer und balladesker, driftet das folgende „They Don´t Die“ und zeigt, dass Sänger Markus noch Defizite im treffen und halten von Tönen aufweist. Durchschnittsware. Ein wenig härter und unterhaltsamer agieren MIND-ASHES dann beim leicht METALLICA-beeinflussten (vor allem die Gitarren) Midtempotrack „Forensic Nights“ und es wird sehr deutlich, dass die heftigeren, raueren Vocals einfach besser für den Gesamtsound der Combo sind. Auch der Akustikmittelteil weiß zu gefallen. Beim Titelstück „Warcore“ wird dann glücklicherweise wieder mehr gethrasht, jedoch ohne die Klasse der ersten drei Kompositionen zu erreichen. Zum Abschluss der Scheibe ziehen MIND-ASHES beim Instrumental „Tears Of Acid“ erneut die Handbremse und bleiben unter dem eigentlichen Bandniveau, welches sehr hoch sein kann. Schade.

Zurück bleibt ein Album mit viel Licht und viel Schatten. Ein paar Tracks mehr wie die ersten drei Thrash-Granaten und ich hätte „Warcore“ in die Masturbationsabteilung meines CD-Regals gestellt.

VÖ: 13.01.2003

Spielzeit: 42:31 Min.

Line-Up:
Markus Schweitzer – vocals

Kali Naumann – guitars

Bodo Heinhold – guitars

Sotirios Kelekidis – bass

Carsten Kachelmus – drums

Produziert von J.R.F. & Mind-Ashes
Label: TTS Media Music

Homepage: http://www.mind-ashes.de

Email: soti@mind-ashes.de

Tracklist:
Right Served

Hunting Season

Rotten Paradise

Blind Eyes

They Don´t Die

Forensic Nights

Warcore

Tears Of Acid

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