Hätten MERAUDER die letzten Jahre nicht damit verbracht, in Proberäumen rumzudümpeln und regelmäßig ein neues Album rausgebracht, hätten sie es schon zu viel mehr bringen können als nur dem ewigen Geheimtipp. Über drei Jahre sind auch jetzt verstrichen bis sie mit ihrem dritten Album Bluetality wieder in die Gänge kamen.
Ich denke, die Fans der Band werden von diesem Album keineswegs enttäuscht sein, schließlich ist Bluetality der konsequente Nachfolger zu Five Deadly Venoms. Genauso groove-orientiert, fett, angepisst und… kurz. In knapp 32 Minuten wird der Hörer vom vollen Metalcore-Brett überrollt und zermalmt. Von coolen Riffs, kraftvollen Drums, dem magenerschütternden Bass und den wütenden, variablen Vocals. Somit dürfte also alles in Ordnung sein, im Pit dürften Songs wie Bluetality, Payback oder das punkige Underground Girl abgehen wie Sahne und auch die Produktion ist wieder einmal mehr als nur wuchtig ausgefallen. Hier kann man jedes Detail und jedes Instrument einwandfrei heraushören.
Was allerdings wieder ziemlich nervt ist, dass sämtliche Songs ständig im Midtempo angesieldelt sind und in Sachen Geschwindigkeit nur wenig Abwechslung bieten. Der Titeltrack und das bereits oben genannte Payback stechen glücklicherweise heraus, wenn auch nur marginal. Es hätte dem Album auf jeden Fall gut getan, einige richtig schnelle Nummern einzubauen, was sicherlich auch besser zu den wütenden Texten gepasst hätte. Somit bleibt diese Scheibe nur knapp über den Durchschnitt, die erstklassigen Riffs und Ideen hin oder her und liegt anno 2003 hinter Releases wie Shadow Hearts von CALIBAN leider deutlich zurück.
VÖ: 24. Februar 2003
Spielzeit: 31:41 Min.
Line-Up:
Jorge Roscado – Vocals
Anthony Muccini – Guitar
Rick Lopez – Bass
Sob – Guitar
Dave Chavarri – Drums
Produziert von Billy Milano im Big Blue Meenie Studio
Label: Century Media Records
Homepage: http://www.centurymedia.de
Tracklist:
1. No Warning
2. Bluetality
3. Believe
4. Bleeding Wounds
5. Again
6. 41 Shots
7. Messiah or the Great White Pope
8. Payback
9. Mr. Righteous
10. Underground Girl