Memphis May Fire - Shapeshifter Cover

MEMPHIS MAY FIRE: Shapeshifter

MEMPHIS MAY FIRE setzen auf kurzfristigen Erfolg: Eingängig, aber letztlich oberflächlich bleibt „Shapeshifter“ auf Dauer nicht im Gedächtnis.

Neue Erkenntnisse finden wir hier nicht. Dass von zehn Tracks bereits acht Stück vorab als Single veröffentlicht wurden, trägt natürlich seinen Teil dazu bei. Eigentlich sprechen wir aber von der musikalischen Entwicklung: Nach „Remade In Misery“ (2022) engagierten MEMPHIS MAY FIRE abermals Songwriter Cody Quistad (WAGE WAR), um die eigene Entwicklung zum potenziellen Arena-Act zu vollenden. „Shapeshifter“ scheint als Titel somit nicht schlecht gewählt, dokumentiert er doch den Wandel der einstigen Metalcore-Band hin zu einem publikumsorientierten Stilmix.

Pop-Harmonien, gelegentliche R&B-Vibes (u.a. „Versus“, „The Other Side“) und eingängig-groovende Rhythmusarbeit ersetzen die Hardcore-Einflüsse vollständig, so dass sich die Platte mehr noch als der ähnlich gelagerte Vorgänger im modernen Alternative Metal verorten lässt. Kompakte Kompositionen und vorhersehbare Schemata sind die Folge, die vor allem darauf abzielen, in Windeseile die Gehörgänge zu entern.

MEMPHIS MAY FIRE setzen auf kurzfristigen Erfolg: Das eingängige „Shapeshifter“ bleibt auf Dauer nicht im Gedächtnis

Catchy und belebend sind „Chaotic“, „Overdose“ und „Paralyzed“ in jedem Fall: Simple, doch satte Riffs, geradlinige Grooves, zuckrige Gesangslinien gehören zum Repertoire des Quartetts, dessen Kreativität sich oftmals darin erschöpft, jedem zweiten Song durch einen erzwungenen Breakdown etwas vorgetäuschte Härte hinzuzuaddieren. Es ist ein Schlachtplan, der kurzfristigen Erfolg verspricht, langfristig aber schnell im Sand verläuft.

Was MEMPHIS MAY FIRE fehlt, ist schlicht die Substanz: „Shapeshifter“ ist erneut kompetent gespielt und akribisch-kalkuliert zusammengestellt, hinterlässt nach zehn kompakten Stücken aber nicht eine erinnerungswürdige Passage. Den fehlenden Charakter können weder die zahlreichen Effekte auf Matty Mullins Stimme kompensieren noch ein US-Rock-Ausflug wie „Hell Is Empty“ oder das Industrial-Riff von „Necessary Evil“.

„Shapeshifter“ bleibt oberflächlich und somit nur für die klar definierte Zielgruppe interessant

Zu oft verwechselt das Gespann gefällige Arrangements mit Oberflächlichkeit, wodurch wir trotz der knapp bemessenen Laufzeit von 30 Minuten mit unserer Aufmerksamkeit ringen. Als wäre „Shapeshifter“ im Autopiloten entstanden, hakt die Band eben jene Kästchen ab, die auch Quistads andere Songwriting-Projekte von WAGE WAR („Stigma“) bis hin zu ausgewählten Stücken für A DAY TO REMEMBER und FALLING IN REVERSE definieren. Immerhin: In Abwesenheit neuer Erkenntnisse wird jene Zielgruppe auch hier wieder bestens bedient.

Veröffentlichungstermin: 28.03.2025

Spielzeit: 30:02

Line-Up

Matty Mullins – Gesang
Kellen McGregor – Gitarre
Cory Elder – Bass
Jake Garland – Schlagzeug

Produziert von Kellen McGregor

Label: Rise Records

Homepage: https://www.memphismayfire.com/
Facebook: https://www.facebook.com/MemphisMayFire/
Instagram: https://www.instagram.com/memphismayfire/

MEMPHIS MAY FIRE “Shapeshifter” Tracklist

1. Chaotic (Video bei YouTube)
2. Infection (Video bei YouTube)
3. Overdose (Video bei YouTube)
4. “Paralyzed” bei YouTube
5. Hell Is Empty (Video bei YouTube)
6. Necessary Evil (Video bei YouTube)
7. The Other Side (Video bei YouTube)
8. Shapeshifter (Video bei YouTube)
9. Versus
10. Love Is War

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