MAYHEM: Grand Declaration of War

Das Warten auf die grosse Kriegserklärung aus Norwegen hat sich gelohnt, Mayhems neuestes Werk darf mit gutem Gewissen als Meisterstück zeitgenössischen, innovativen Black Metals bezeichnet werden.

Das Warten auf die große Kriegserklärung aus Norwegen hat sich gelohnt, MAYHEMs neuestes Werk darf mit gutem Gewissen als Meisterstück zeitgenössischen, innovativen Black Metals bezeichnet werden. Und – nun kommt das Argument, das vermutlich auch den hartnäckigsten Anti-Mayhemiker zum Kauf animieren dürfte: Die Produktion ist im Gegensatz zu den vorigen MAYHEM-Alben absolut kristallklar.

Einen Anspieltip zu geben berührt schon fast die Grenze zur Ketzerei, wer Hellhammer in Bestform (und vor allem in seiner radikalsten Form) erleben möchte, ist mit „A Time To Die“ sicher bestens beraten. Track Nummer sieben zeigt denn auch die neue, andere Seite von MAYHEM, die Seite des kalt-fiesen Trip Hops, der dem Hörer jedoch in keiner Weise eine Ent-spannungspause gönnt, sondern durch seine unheimliche Atmosphäre besticht. „To Daimo-nion“ holt den in der Kälte Schwebenden dann wieder in die black-metallische Realität zurück, aber auch hier präsentieren MAYHEM sich musikalisch innovativ und dennoch nicht vom Kommerz infiziert. Dauergekreische ist diesem Silberling ebenso fremd wie flächen-deckende Pop-Keyboards, melodische Gitarrensoli und natürlich das abwechslungsreiche und präzise Drumming von Hellhammer (der MAYHEM selbst an seinem COVENANT-Konzert 1997 im Z7 in Pratteln als „The most extreme thing I ever did“ bezeichnete).

“Grand Declaration Of War” sei allen Black-Metal-Fans ans Herz gelegt

Die große Kriegserklärung enthält übrigens 13 Songs im Ganzen, so muss wohl auch die namenlose Nummer neun erwähnt werden, die abwechslungsreichen (auch melodischen) Gesang und harmonisch reizvolle Gitarrenklänge beinhaltet. Und Track zehn ist trotz anfänglichem Sprechgesang schlicht eine groovige Sommerhymne für alle schwarzen Gestalten, die sich trotz Finsternis-Image doch in die Sonne wagen wollen (aber mit der richtigen musikalischen Untermalung)…

Die Gitarrenklänge (und auch die vom Bass) sind übrigens wirklich erwähnenswert „sauber“ verzerrt, was vielleicht einen Fan vom „alten Geprügel“ vom CD-Kauf abhalten könnte – doch wer Black Metal genießen möchte, der durch pure Kälte, Spielkraft und -können sowie gnadenlose Kreativität besticht, sollte ein Leben ohne MAYHEMs „Grand Declaration of War“ nicht mehr für möglich halten.

Note: 10 von 10 Punkten (Notengeben ist ja nicht so toll, aber ich kann diese CD wirklich sowohl den Krachfanatikern (aka „Fan von altem Geprügel“) als auch den Fans von sauber produzierten Black-Metal-Scheiben empfehlen).

Spielzeit: 45:58 Min.

Label: Season of Mist

MAYHEM “Grand Declaration Of War” Tracklist

Part II

  1. A grand declaration of war
  2. In the lies where upon you lay
  3. A time to die
  4. View from nihil

    Part III—Il Principe

  5. A bloodsword and a colder sun
  6. Crystalized pain in deconstruction
  7. Completion in science of agony
  8. To Daimonion
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