MÄGO DE OZ: Folktergeist

Ein hervorragendes Live-Album, das diesen Namen auch verdient.

Diese Band ist schon witzig. In der Heimat abgefeiert, im Ausland bislang lediglich ein Geheimtipp. Dabei haben die Spanier MÄGO DE OZ doch ganz klar das Format zu Größerem und allein die Tatsache, dass die Band ihre Songs ausschließlich in Spanisch zum Besten gibt, kann doch nicht wirklich ein Erfolgshindernis sein, oder?

Einen sehr guten Einblick in das Schaffen der achtköpfigen Truppe gibt das Live-Album Folktergeist (wie, müssen MÄGO DE OZ ihre Nähe zu SKYCLAD nun auch in ihren Albumtiteln zum Ausdruck bringen?), das von der Songauswahl weit über das letzte Album Finisterra hinaus reicht und alle bisherigen Werke abdeckt, wenngleich das Debüt lediglich mit einem Song (El Lago) bedacht wird. Das ganze hat also durchaus auch einen Best-Of-Charakter und ist somit ideal für den Einstieg, zumal (von der Songauswahl mal abgesehen) wohl kein Studioalbum in der Lage wäre, den Spaß an der Musik derart zum Ausdruck zu bringen, wie es Folktergeist schafft.

Wobei es aber alles andere als ein Fehler ist, wenn man die Band schon mal live gesehen hat, denn ich denke, erst dann entfaltet die ohnehin schon enorme Live-Atmosphäre dieses Albums seine ganze Wirkung. Ja, es ist MÄGO DE OZ hier tatsächlich gelungen, eine hervorragende Livescheibe aufzunehmen, die diesen Namen auch verdient hat. So abgedroschen es klingen mag, den Spaß am Auftritt merkt man den Musikern auf diesem Livedokument bei jeder Note an und genauso auch die Begeisterung des spanischen Publikums, das den größten Teil der Texte lauthals mitsingt, so dass Sänger José in bester BLIND GUARDIAN-Tradition ganze Songteile vom Publikum übernehmen lassen kann. Hier liegt wirklich Magie in der Luft und die spürt man auch deutlich.

Gleichzeitig stellen MÄGO DE OZ erneut unter Beweis, dass sie die Fähigkeit besitzen, zeitlose Musik zu erschaffen die jegliche Trends mit Sicherheit überdauern wird.

MÄGO DE OZ gehören ganz klar zu den Sympathen der Szene und da sie auch noch echte Meister darin sind, die Welten des ursprünglichen Rockgedankens, des Folks (egal aus welchem Teil Europas er auch stammen mag) und des traditionellen Metals so zu vereinen, dass diese reibungslos funktioniert und sich das ganze alles andere als verkrampft anhört.

Über die Spielzeit von 2 CDs gibt es keine Ausfall und dass die Band lediglich auf eine Coverversion zurückgreift (Pensando en tie – der Messmer-Tee-Song in Spanisch) macht deutlich, dass MÄGO DE OZ den Undergroundstatus eigentlich schon längst hinter sich gelassen haben. Lediglich José kann nicht immer ganz mit dem Rest der Band mithalten und liegt vor allem bei den hohen Tönen gerne mal etwas neben der Spur.

Was bleibt mir zum Schluss noch zu erwähnen – das erneut detailverliebte Cover, mit dem man sich endlich mal wieder richtig lange auseinandersetzen kann und allein die Idee, Naranjito (das Fußball-WM-Maskottchen – da werde sogar ich nostalgisch >g< ) aus seinem Grab auferstehen zu lassen ist ein Highlight für sich. Fierce Veröffentlichungstermin: 20.05.02 Spielzeit: CD 1 – 52:51 / CD 2 – 62:33 Min. Line-Up:
Jesús Maria Hernández Gil – Drums

Carlos Prieto Guijarro – Violin

Jose Martinez Arroyo – Vocals

Juan Carlos Marin López – Guitars

Salvador Rogelio Garcia – Bass

Francisco Javier Gomez de la Serna – Guitars

Sergio Cisneros Anguita – Keyboards

Fernando Ponce de Leon – Flute

Produziert von Goyo Estedan
Label: Locomotive

Hompage: http://www.magodeoz.com/

Tracklist:
CD1:

1- Satania

2- Maritormes

3- El que quiera entender que entienda

4- El Santo Grial

5- El Lago 6- Hasta que el cuerpo aguante

7- El Cantar de la Luna Oscura

8- La Leyenda de la Mancha

9- Pensando en Ti

CD2:

1- Jesús de Chamberí

2- El Pacto

3- Requiem

4- La Santa Compaña

5- Astaroth 6- La Danza del Fuego

7- Fiesta Pagana

8- Hasta que tu Muerte nos Separe

9- Molinos de Viento

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