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LORD AGHEROS: As a Sin

Konzeptlos, platt und kitschig – Hans Zimmer goes Black Gothic Metal?

Würde sich Hans Zimmer einen Kunstledermantel kaufen, einen Drumcomputer, eine mittelmäßige Keyboard- und Gitarrenausrüstung, sowie ebensolche Aufnahmegeräte, würde Hans Zimmer BATHORY bis zum Erbrechen hören, es käme As a Sin dabei raus. Ebenso kitschig, bombastisch, konzeptlos und platt wäre es, und doch ist LORD AGHEROS, der für dieses Album wirklich verantwortlich ist, irgendwie sympathisch. Zwar ist die Musik seines Zweitwerks so platt, wie Norddeutschland und so authentisch wie Das perfekte Promi-Dinner, aber dennoch gibt es einige schöne instrumentale Passagen, wie im Titeltrack oder in dem Intermezzo. Generell eben eher dann, wenn LORD AGHEROS in den unmetallisch Sphären unterwegs ist. Das klingt zwar dann noch mehr nach schleimigem Gothic als der Rest, aber wenigstens hat es Stil, im Vergleich zu den konfusen schwarzmetallischen Stellen, hier gibt es wenigstens eine Gruftatmosphäre light zu erleben. Doch viel passiert nicht zwischen platten Keyboards, Drumcomputer, romantischen Gesangspassagen und schwarzmetallischem Kreischen, sowie der passenden Gitarren dazu. Schlimm wird es nur, wenn wie in Glory Through Death die sakralen Chöre auftauchen und für unfreiwillige Komik sorgen, ebenso wie die Helge Schneider-Orgel im abschließenden Escape. Weder innovativ noch sonderlich gewitzt schlägt sich der Musiker durch dieses Album, heilfroh, wenn sich mal eine leise Frauenstimme zu ihm gesellt, um für ein wenig Knistern zu sorgen, wie in Dancing in the Dark. Das Gegenteil von gut gemacht ist gut gemeint, deshalb lasse ich As a Sin gerade noch durchgehen, auch weil LORD AGHEROS unterm Strich doch Talent zur Schau stellt, das er jedoch derzeit noch rein gar nicht zu kanalisieren vermag. Wer den Kitsch des Gothic Metals, die Depression des langsamen Black Metals und die Langeweile von Ambient-ohne-richtiges-Können erträgt und mal etwas Neues hören will, denn das ist As a Sin auf jeden Fall, der kann sich ruhig trauen und mal reinhören. Wie gesagt, für Begeisterung sorgt das alles jedenfalls nicht gerade.

Veröffentlichungstermin: 29. September 2008

Spielzeit: 48:50 Min.

Line-Up:
Evangelou Gerassimos – Instruments, Vocals, Recordings

Label: My Kingdom Music
MySpace: http://www.myspace.com/lordagheros

Tracklist:
1. Drama Begins
2. The Gate of Solitude
3. Glory Through Death
4. Sacrilegium
5. Intermezzo
6. Ash to Ash and Dusk to Dark
7. As a Sin
8. Dancing in the Dark
9. Escape

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