Die Zwei-Mann-Band KLABAUTAMANN existiert seit 1998 und kommen aus Bonn. Ihre Reise führt, wie der Titel und das Artwork ihres Albums es bereits verrät, jedoch nicht in die Geistergefilde auf Schiffen, sondern in Wälder, die von knorrigen Bäumen, Trollen, Elfen und anderen Wesen bevölkert sind. Nicht nur thematisch, sondern auch soundtechnisch erinnern KLABAUTAMANN an das „Forest of Witchery“-Werk von THY SERPENT. So ist die Produktion insgesamt eher roh ausgefallen, was man nicht nur bei den Drums, welche zeitweise beinahe „überschlagen“, merkt. Die schwarzmetallische Reise zeichnet sich durch zum Teil ausgefeilte Gitarrendetails aus, beispielsweise gegen das Ende von „Trolldance“ oder „Tower of Sorcery“.
„Rabenmorgen“ sticht klar heraus, so erinnert dieser Song zu Beginn an frühere MY DYING BRIDE-Zeiten. Dies ändert sich jedoch bald, so kommen während des Verlaufs von „Rabenmorgen“ eher Parallelen zu EMPYRIUM auf. Auffallend ist die Fähigkeit von KLABAUTAMANN, immer wieder akustische Gitarrenpassagen über den verzerrten „Boden“ zu legen. Dies gelingt gut, der Vergleich von einem zarten Elfchen, das über das Gestrüpp des Waldbodens läuft, spiegelt sich in der „Rabenmorgen“-Kreation so eindrücklich wieder. Auch das instrumentale „Elfentanz“ (nicht zu verwechseln mit Griegs gleichnamigen Werk) ist sicherlich als Anspieltipp zu empfehlen. Auch die oft gut hörbaren Bass-Details sind positiv hervorzuheben (etwa in „Seaghost“). Dabei kommen auch rohe schwarzmetallische Parts nicht zu kurz („Tower of Sorcery“, z.B.). Zu bemängeln gibt es bei KLABAUTAMANN nebst gewissen Produktionsschwächen die manchmal etwas unpräzise, merkwürdig verzerrte Gitarrenarbeit. Auch die leicht holprige Schlagzeugarbeit dürfte bei einigen Perkussionisten sauer aufstossen….
Dennoch ist die Fähigkeit von KLABAUTAMANN, eine mystische, bedrohliche und geheimnisvolle Wald-Klanglandschaft im Schwarzmetall-Gewand zu schaffen, nicht zu überhören. Wer also die knorrige Eiche dem gepflegten sterilen Wohnungsbonsai vorzieht, dürfte durchaus mal ein Ohr riskieren…
VÖ: 13.07.2003
Spielzeit: 51:32 Min.
Line-Up:
Tim Stettens: elektrische und akustische Gitarre, Bass, Vocals
Florian Toyka: akustische Gitarre und 12-Saiter, Bass
Marlon Drescher: Session Drummer
Produziert von KLABAUTAMANN, Armin Rave
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.klabautamann.de
Email: mail@klabautamann.de
Tracklist:
1. Intro: Walking through Twilight
2. Der Nörk
3. Trolldance
4. Rabenmorgen
5. Seaghost
6. Elfentanz
7. Tower of Sorcery
8. This Place
9. Spring Morning Sun
10. Autumn’s Breath