IVORY NIGHT: 7 – Dawn Of The Night [Eigenproduktion]

Deutschlands Antwort auf JAG PANZER? Deutschlands Antwort auf JAG PANZER!

Deutschlands Antwort auf JAG PANZER? Deutschlands Antwort auf JAG PANZER!

Doch der Reihe nach: IVORY NIGHT hatten die zweifelhafte Ehre, dass ich während des Reviewschreibens umzog. Die dadurch entstandene Verspätung hatte dabei den Vorteil, dass die CD Zeit zum Reifen hatte. Musikalisch gehört der Vierer aus Kaiserslautern zwar nicht zu den Bands, bei denen man ewig nach der passenden Stilbeschreibung grübeln muss. Doch ursprünglich hörte ich das Album in einer Zeit, in der bei mir ständig SPOCK´S BEARD liefen und mein Geist offen war für alles außer klassischem Heavy Metal. Genau dort befinden sich jedoch die Wurzeln von IVORY NIGHT. Sympathiepunkte gibt es schon vorab dafür, dass die Band live bisweilen Aces High von IRON MAIDEN covert! Das eigene Songmaterial tendiert aber stilistisch eher in die Richtung US-Metal. Die zweistimmigen Gitarren agieren vornehmlich im Rhythmusbereich und das Schlagzeug ist eher auf Groove und Wucht ausgerichtet als auf Virtuosität.

Nach dem stimmigen Vorspiel The Seventh Sea bricht Killer 7 mit voller Kraft aus den Boxen. Heaviness und Melodie kommen bei IVORY NIGHT vor blindem Geschwindigkeitswahn. Entsprechend zeitlos muten die Kompositionen an. Dreh- und Angelpunkt ist in meinen Ohren Sänger Patrick Fuchs, bei dessem Gesang Erinnerungen an Harry The Tyrant Cronklin (JAG PANZER) aufkommen. Die meiste Zeit über bewegt er sich in mittleren Höhen und lässt keine Wünsche offen. Lediglich bei den wenigen tieferen Passagen fehlt der Stimme das Timbre. Das nächste Stück, And I Fly, weist einige melodische Bruchstellen auf, macht ansonsten aber gekonnt dort weiter, wo der Opener aufgehört hat. Salvation Is An Honest Man ist langsamer und in den Strophen ruhiger, klingt aber immer noch druckvoll und besticht durch einen bärenstarken Refrain. Auch Mighty Wings kann mit US-Metal-Riffing und einigen sehr gelungenen zweistimmigen Passagen überzeugen. Insane ist dann der erste Aussetzer, der so gut wie keinen Wiedererkennungswert besitzt. Nach einigen Startschwierigkeiten entwickelt sich Beyond The Pain dagegen zu einer ordentlichen Metal-Nummer mit schönen Refrain-Melodien und starkem Finalgesang in höchsten Höhen. Im Anschluss daran wirkt die Schunkelballade My Dearest Love im Gegensatz zum restlichen Songmaterial ausgesprochen kraft- und konturlos. Auch beim anschließenden Children Of Thorns leiden die Strophen wieder unter der fehlenden Ausstrahlung des Gesangs in tieferen Regionen. Immerhin gibt es ansonsten einwandfreie Metal-Kost. Sowohl das straighte Children Of Thorns, als auch das abwechslungsreiche Twilight Into Darkness, bei dem sich ein Speed Metal-Refrain eingeschlichen hat, sind Musterbeispiele für Musik fernab jeglicher Trends. Die beiden letzten Nummern besitzen schließlich eine gewisse Ähnlichkeit mit JAG PANZERs Thane To The Throne-Epos. Trotz der dichten Atmosphäre können die Stücke noch atmen. Die Gitarren sind in allen Belangen stimmig. Gesanglich läuft Patrick Fuchs noch einmal zu Hochform auf.

Unterm Strich bleibt also ein gelungenes Album, dessen einziger Makel die vereinzelten Längen im Songwriting darstellen. Denen kann man jedoch mit etwas Toleranz und einer Trackprogrammierung am CD-Spieler erfolgreich begegnen. Die CD ist für 10 Euro (zzgl. Versandkosten) über die Bandhomepage erhältlich und eine schöne Alternative zu den zuletzt recht monotonen Alben von JAG PANZER.

Veröffentlichungstermin: 20.12.2004

Spielzeit: 58:56 Min.

Line-Up:
Patrick Fuchs: Gesang, Gitarre

Tilmann Ruby: Gitarre

Carsten Kettering: Bass

Volker Schick: Schlagzeug

(Mario Walther: Schlagzeug auf dem Album)

Produziert von IVORY NIGHT

Homepage: http://www.ivorynight.de

Tracklist:
1. The 7th Sea

2. Killer 7

3. And I Fly

4. Salvation Is An Honest Man

5. The Ghost

6. Mighty Wings

7. Insane

8. Beyond The Pain

9. My Dearest Love

10. Children Of Thorns

11. Twilight Into Darkness

12. Overture

13. Never be My Friend

14. Mother Earth

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