ISKALD: Revelations of Reckoning Day

Der eine spielt Drums, der andere kümmert sich um die Saiten, die Texte, die Vocals. Dieses norwegische Black Metal-Arbeitsmodell kennen wir doch…

ISKALDs Debüt Shades Of Misery ist gerade mal zwei Jahre her. Revelations of Reckoning Day ist nun das zweite Album, das wiederum abwechslungsreichen, norwegisch-kalten Schwarzmetall bietet. Produktionstechnisch setzt das Duo auf Moderne – was in Sachen Drumsound zum leidigen künstlichen Klang führt. Auch in Sachen Druck ist noch Raum nach oben offen – aber ISKALD sind trotz ihres geringen Bandalters schon auf einem hohen Niveau angelangt.

Musikalisch bieten die beiden Norweger wiederum abwechslungsreichen, melodiösen Black Metal. Keyboards werden nur homöopathisch eingesetzt – leider wirken sie im Intermezzo Endtime wie eine billige Anbiederung an alte SUMMONING-Zeiten, also ein eher überflüssiges Zwischenspiel. Punkten können ISKALD hingegen mit ihrer Gitarrenarbeit. Diese hält sämtliche Tempowechsel durch, gibt sich mal melodiös-verträumt, mal harsch-kalt wie ein eisiger Wind. Nicht nur in Warriors of the Northern Twilight, Part II fallen die saftigen, schönen Basslines auf, das Duo achtet also auf Harmonie und Qualität in allen Saitenbereichen. Hier und da garniert das Duo seine Kreationen mit einer Atmosphäre à la alte ARCTURUS (etwa Journey to Hell), vom Nacheifern ist man allerdings weit entfernt.

Alles in allem kann man sagen, dass ISKALD die Qualität von Shades Of Misery definitiv gehalten haben. Dank seiner Konstellation wird das Duo manchmal als die neuen SATYRICON gehandelt und man merkt, dass ISKALD diesen Ruf mit sauberer Arbeit festigen wollen. Doch trotz der Absage an Monotonie sticht auf Revelations of Reckoning Day kein Song wirklich hinaus, will keiner Kreation eine fesselnde Handschrift offenbaren. Handwerklich machen ISKALD abgesehen vom Drumsound nichts falsch, nur fehlt einfach der letzte Funken Eigenständigkeit, das gewisse Etwas, die leidenschaftliche Fiesheit. So bleibt Revelation of the Reckoning Day ein gutes Album. Nicht mehr und nicht weniger.

Veröffentlichungstermin: 29.09.2008

Spielzeit: 48:00 Min.

Line-Up:
Simon Larsen: Gitarre, Vocals, Bass, Keyboards
Aage André Krekling: Drums, Vocals

Label: Indie Recordings

Homepage: http://www.iskald.com/

MySpace: http://www.myspace.com/iskald

Tracklist:
1. Ruin of Mankind
2. A Breath of Apocalypse
3. Warriors of the Northern Twilight, Part II
4. Endtime
5. The Orphanage
6. Det Stilner Til Storm
7. Tartarus
8. Journey to Hel!
9. Dommedag

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