INSIDIOUS DISEASE: After Death

Oft kommt es nicht vor, dass uns eingangs die richtigen Worte fehlen. Dabei sind wir nicht einmal sprachlos, nur ist „After Death“ schlicht und ergreifend exakt das, was uns versprochen wurde. „Es geht gar nicht darum, das Rad neu zu erfinden. Es geht darum, einen Groove zu finden, mit dem man sich wohlfühlt“, erklärte Gitarrist Silenoz im Vorfeld. Und tatsächlich: Blieb das Debüt „Shadowcast“ (2010) vor einer Dekade trotz des namhaften Line-Ups noch hinter den Möglichkeiten, stimmt bei INSIDIOUS DISEASE nun die Balance von Anfang bis Ende. Das stimmungsvolle Artwork aus der Feder Dan Seagraves bringt es weiterhin auf den Punkt: alte Schule zeitgemäß präsentiert.

Der Death Metal wirkt beizeiten nostalgisch, überzeugt aber mit einer druckvollen, nicht zu glatten Produktion. Riffs und Rhythmik erinnern nicht nur in „Betrayer“ an gute alte Zeiten, doch auch morbide Leads und der wummernde Bass dürfen nicht fehlen. „Divine Fire“ wechselt zwischen schnellen Passagen und einem doomig-schleppenden Refrain, dem Drummer Tony Laureano mit einigen coolen Patterns seinen Stempel aufdrückt.

INSIDIOUS DISEASE haben ihre Marschrichtung gefunden

Über allem thront derweil natürlich das markante Organ Marc Grewes. Der Fronter mag vielleicht nicht mehr ganz so dreckig klingen wie zu MORGOTH-Zeiten und bleibt dennoch ein Aushängeschild der Supergroup. Nicht nur ist dank der klaren Diktion nahezu jedes Wort verständlich, auch nach über 30 Jahren im Geschäft zeigt der Sänger eine Stimmgewalt und einen Abwechslungsreichtum, von welchen Chris Barnes (SIX FEET UNDER) anno 2020 nur träumen kann.

Mit sägenden Gitarren und Blasts prescht „Invisible War“ nach vorne, bevor wenig später „Enforcers Of The Plague“ mit donnerndem Groove über uns hinwegwalzt. Anders formuliert: „After Death“ hält sein gutes Niveau von Anfang bis Ende, auch wenn die Platte keine Innovationspreise gewinnen wird. INSIDIOUS DISEASE brauchen das aber auch gar nicht, denn mit dem Zweitwerk haben sie endlich ihre Marschrichtung gefunden.

Das hat zwar gute zehn Jahre gedauert und geht selten über das hinaus, was man im Genre erwarten kann, qualitativ können wir uns dafür kaum beschweren. Um dies auszudrücken, mögen uns anfangs die richtigen Worte gefehlt haben, dafür haben Silenoz und INSIDIOUS DISEASE ihres gehalten. Und das ist ja in letzter Konsequenz auch deutlich wichtiger.

Veröffentlichungstermin: 30.10.2020

Spielzeit: 43:07

Line-Up

Marc Grewe – Vocals
Silenoz – Gitarre
Cyrus – Gitarre
Shane Embury – Bass
Tony Laureano – Schlagzeug

Produziert von INSIDIOUS DISEASE und Russ Russell (Mix und Mastering)

Label: Nuclear Blast

Facebook: http://www.facebook.com/InsidiousDisease

INSIDIOUS DISEASE “After Death” Tracklist

1. Soul Excavation
2. Betrayer (Lyrics-Video bei YouTube)
3. Divine Fire
4. Unguided Immortality
5. Invisible War
6. Born Into Bondage (Audio bei YouTube)
7. Enforcers of the Plague (Audio bei YouTube)
8. An End Date For The World
9. Nefarious Atonement
10. Secret Sorcery

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