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FREQUENCY DRIFT: Personal Effects (Part Two)

Interessante Prog-, Art Rock-Verbindung, wenn auch etwas steril klingend.

FREQUENCY DRIFT scheint wohl weniger eine Band und mehr ein Zusammenschluss diverser Musiker zu sein. Der zweite Teil von “Frequency Drift” ist nun erschienen und laut Info ist es nicht unbedingt notwendig, den ersten zu kennen. Trifft sich gut, ich kenne ihn nämlich nicht. Musikalisch gibt es hier Elemente aus Prog, Art Rock und auch leichte Gothic-Anleihen zu hören, dabei spielen diverse Pianotupfer und breite Key-Flächen aber eine größere Rolle als die Gitarren, welche dann auch, vergleichbar in etwa mit SAVIOUR MACHINE eher dünn im Hintergrund zu finden sind.

Die Produktion selbst ist auch nicht unbedingt superfett, es wird eben wesentlich mehr Wert auf Atmosphäre als auf Härte gelegt. Gleich drei Sängerinnen zeichnen für die Vocals verantwortlich, was interessante Choreinsätze und verschachtelte Einsätze mit sich bringt und “Personal Effects (Part Two)” durchaus aufwertet. Die mal wieder sehr klinischen Drums und die wie bereits geschrieben soundlich eher abgespeckten Gitarren wirken bei härteren Parts etwas wie ein Fremdkörper, da klingen die ruhigeren, teilweise auch mit Violine und Harfe verstärkten Teile dann soundlich wesentlich homogener.

Bei neun überlangen Songs die es immerhin auf knapp 65 Minuten bringen, ist es natürlich nicht leicht, den Hörer durchgehend zu fesseln, so auch hier. Dadurch, dass die Rhythmik eher simpel ist und weder Bass noch Gitarre pumpen, fehlt einfach ein wenig die Basis und auch die Gesangslinien variieren mir teilweise einfach zu wenig. Da ist manch eine Strophe irgendwie eine zu viel und manch ein Refrain könnte noch die eine oder andere Wendung mit sich bringen.

Interessant wird es aber, wenn diverse Soundscapes dazukommen, oder aber auch, wenn das Gerüst mal komplett in sich zusammenfällt und wie in “Conflict” ein schicker, floydiger Part eingeschoben wird. Die kurzen Zwischensequenzen und Sprachsamples wurden geschickt integriert und verbinden die Stücke sehr gut, leider liegen die Texte nicht bei und ich kann daher nicht sagen, welches Konzept verarbeitet wird – es ist aber definitiv eines. Interessant ist es allemal, was FREQUENCY DRIFT hier abliefern, zumal man auch nur selten direkte Vergleiche mit anderen Combos ziehen kann. Wäre manch ein Part noch etwas gestraffter, würde mir das Album aber noch besser gefallen und auch die kalte, sterile Produktion, ob gewollt oder nicht, nimmt für mich etwas Atmosphäre weg.

Für verträumte Progger und Musik-Cineasten ist “Personal Effects (Part Two)” aber durchaus eine kleine Reise wert.

Veröffentlichungstermin: 2009

Spielzeit: 64:26 Min.

Line-Up:
Nicole Scharnagl – vocals
Christine Mettner – vocals
Kerstin leidner – vocals
Steve Hohenberger – guitar
Christian Hack – guitar
Sebastian Koch – guitar
Jürgen Rennecke – bass, stick
Andreas Hack – keys
Wolfgang Ostermann – drums
Barabara Jöris – violin
Christian Hack woodwinds
Nerissa Schwarz – electroharp

Special Guest
Jacob Holm-Lupo – guitar

Produziert von Andreas Hack
Label: Cyclops Records

Homepage: http://www.frequencydrift.com

MySpace: http://www.myspace.com/frequencydrift

Tracklist:
01. Message
02. Deceit
03. Conflict
04. Inside
05. Awakening
06. Flight
07. Put It Down
08. Essence
09. Lasting Effect

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